17 Zuhause?

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"Wieso hast du mich so oft angelogen?" Fragte ich meine Mutter, kaum das ich mich aus ihrer festen Umarmung, die jedes Mal folgte wenn ich aus Hogwarts kam, hatte lösen können.

Normalerweise freute ich mich über diese Umarmung, erwiderte sie mit der gleichen Intensität, doch dieses Jahr lagen mir zu viele Fragen auf der Zunge, um dies zu tun.

"Was meinst du?" Fragte sie und sah mich verwirrt an.

"Ich rede davon daß du mir jahrelang verschwiegen hast, das ich ein Animagus bin. Und auch davon, daß du mir nie gesagt hast, daß Sirius Black dein Onkel ist." Erklärte ich ruhiger, als ich eigentlich war.

„Ich dachte du würdest mir nicht glauben, das Sirius tatsächlich unschuldig ist. Es hat ihm schließlich niemand geglaubt. Und ich habe nie den richtigen Zeitpunkt gefunden um dir zu sagen, das du ein Animagus bist" antwortete.

„Aber ihr wusstet seit meiner Geburt, das ich etwas Besonderes bin und habt mich jahrelang glauben lassen, ich sei ein Muggel. Es hätte mir so viele schlaflose Nächte erspart, wenn ich gewusst hätte, dass wenigstens etwas an mir den Anschein erweckte, eine Hexe zu sein" empörte ich mich.

„Ich wusste nicht, das dich das Alles mit Hogwarts so sehr beschäftigt hat, sonst hätte ich es dir natürlich gesagt. Es tut mir wirklich leid, ich habe einfach nie den richtigen Zeitpunkt gefunden um dir das alles zu erzählen. Und was Sirius angeht ist es ähnlich. Ich denke, du hättest als kleines Mädchen nicht gerne gehört das dein Großonkel in Askaban sitzt. Zumal du ja schon dabei warst als ich versucht habe, ihn davon aufzuhalten nach Askaban zu gehen" murmelte meine Mutter. Sie sah ziemlich fertig aus.

Was wenn wirklich alles so war, wie sie sagte? Ich wollte ihr glauben, einfach, weil ich am liebsten in einer heilen Welt lebte und diese dieses Schuljahr schon genug gelitten hatte.

Also nickte ich. „Okay" flüsterte ich, bevor ich meine Mutter umarmte, die Tränen in den Augen hatte.

„Er ist übrigens entkommen" flüsterte ich ihr zu. „Aber das bleibt ein Geheimnis"

Mit diesen Worten verschwand ich in meinem Zimmer und ließ mich dort auf meinem Bett nieder um in den Himmel zu sehen, wo die ersten Sterne anfingen zu leuchten.

Ob Fred gerade ebenfalls in den Himmel sah und die Sterne sich glitzernd in seinen Augen spiegelten?

Ich wusste es nicht, doch mir gefiel die Vorstellung.

Seufzend strich ich über mein Bettlaken und griff nach dem kleinen Teddybär, den Fred mir nach meinem zweiten Jahr in Hogwarts, das ich zum Teil in Frankreich verbracht hatte, geschenkt hatte. Das hatte er getan, als wir uns, kurz nachdem ich zurückgekommen war, auf dem Astronomieturm getroffen hatten.

Ich hob ihn hoch und vergrub meine Nase in dem weichen Fell.

Bestimmt bildete ich mir das ein, doch es kam mir vor, als würde der Bär noch ein wenig nach Fred riechen. Aber garantiert spielte mir da meine Sehnsucht einen Streich.

****
Ein paar Tage später riss mich Geflatter aus meinem Schlaf.

Ich öffnete langsam meine Augen und sah die Eule Errol auf dem Fensterbrett sitzen. Sie gehörte zu den Weasleys und sah wie jedes Jahr ziemlich mitgenommen aus.

Hektisch sprang ich aus dem Bett, um ihr den Brief abzunehmen, den sie dabei hatte. Dann legte ich ihr noch ein paar Kerne hin, die sie aufpicken konnte und öffnete schließlich den Umschlag.

Ob der Brief von Fred war?

Ein Blick auf den Absender ließ mich ein wenig enttäuscht seufzen. Der Brief war von Ginny.

Nicht, das ich mich nicht freute, dass sie mir schrieb, doch ich hatte wirklich Hoffnung gehabt, dass es Fred gewesen wäre, der diesen Brief verfasst hatte.

Ich öffnete den Brief und fing an zu lesen.

Liebe Jane,
Fred vermisst dich ziemlich doll. Er sagt es zwar nicht, doch man merkt es. George ist richtig besorgt um ihn.
Hoffentlich fällt es dir nicht genauso schwer, sonst begeht ihr noch beide Selbstmord.
Aber er und ich wir haben eine Idee für euch beiden. Hast du in zwei Wochen Zeit? Dann kannst du mitkommen zur Quidditch Weltmeisterschaft. Dad hat uns Karten besorgt.
Und wer weiß was sich da ergibt.
Liebe Grüße
Ginny und George

Grinsend las ich den Brief ein zweites Mal, bevor ich ein Pergament hervornahm und anfing einen Antwortbrief zu schreiben.

Hey Ginny, hey George,
Ich habe nichts vor in zwei Wochen. Aber Fred und ich haben eine Abmachung getroffen, deshalb weiß ich nicht ob das so gut ist, wenn wir wirklich bei der Weltmeisterschaft zusammenkommen.
Aber mal sehen, bin schon sehr gespannt auf das Quidditchspiel.
Bis dann, ich freue mich.
Jane

Ich las mir den Brief noch ein durch. Vielleicht ein wenig zu direkt, aber egal. Ehrlich währt am Längsten.

Mit dem Gedanken Band ich den Zettel an Dabrias Fuß und ließ sie aus dem Fenster davonfliegen. Errol sah noch zu fertig aus um den weiten Flug auf sich zu nehmen, sie würde wohl noch ein paar Tage bei mir verbringen bis sie wieder fliegen konnte.

Wie gerne ich jetzt schon im Fuchsbau wäre. Doch ich musste mich gedulden, bis der Tag kam, an dem sie mich abholen würden.

Wolves || Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt