"Es ist durchaus ungewöhnlich, ein natürlicher Animagus zu sein. Ich denke, das wissen Sie, Miss Almond" erklärte Mrs. McGonagall, sobald ich das Klassenzimmer zum Animagus Unterricht betreten hatte.
Stumm und ein wenig eingeschüchtert nickte ich.
Darauf zeigte sie mir, wie ich mich verwandelte. Es dauerte einige Zeit, bis ich es schaffte.
Doch dann wuchs mir Fell, meine Ohren vergrößerten sich und ich bekam Pfoten.
Ich wurde zum Wolf.
„Gut gemacht, Miss Almond" lobte Professor McGonagall.
Dann zeigte sie mir, wie ich es schaffen würde, mich zurück zu verwandeln. Auch hierbei brauchte es seine Zeit, bis ich endlich wieder in meiner Uniform vor ihr stand, ziemlich erschöpft und ein wenig zerzaust.
„Sehr schön, ich merke, sie geben sich Mühe" stellte Professor McGonagall fest.
Ich hingegen schaffte es nicht ihr zu antworten, viel zu perplex war ich noch von dem eben Geschehenen.
Ich war tatsächlich ein Animagus. Ich konnte mich in einen Wolf verwandeln.
Plötzlich überrollte mich eine Welle von Traurigkeit, obwohl ich eigentlich so verdammt glücklich war.
Dennoch stand ich dort, im Büro von Professor McGonagall, die mich abwartend ansah, und hielt die Tränen zurück.
Das ganze Durcheinander um mich herum machte mich fertig.
"Miss Almond, ich habe das Gefühl, irgendetwas ist mit ihnen nicht in Ordnung" stellte Professor McGonagall fest.
Ich schluckte schwer, bevor ich anfing zu sprechen.
"Bei mir herrscht momentan ziemliches Durcheinander" flüsterte ich.
"Möchten sie darüber reden?" fragte Mrs. McGonagall. Plötzlich verspürte ich den Drang ihr alles zu erzählen. Ich wusste, das sie zwar sehr streng war, doch ein gutes Herz hatte.
"Immer wenn ich die Dementoren sehe, durchläuft mein Kopf eine Erinnerung, von der ich nicht wusste, das ich sie hatte. Meine Mutter ruft dort nach Sirius Black. Aber ich weiß nicht, wie die beiden zueinander gestanden haben und das ist es, was mir Angst macht. Noch dazu kommt, das sie mir mein Leben lang verschwiegen hat, dass es seit meiner Geburt sicher war, dass ich eine Hexe bin und vermutlich sogar noch mehr kann, was, wie ich ja jetzt erfahren habe, ist das ich ein Animagus bin" erzählte ich. Das die Sache mit Fred noch zusätzliches Chaos mit hineinbrachte, wollte ich vor der Lehrerin nicht erwähnen. Wahrscheinlich war für sie das ständige Liebes Hin und Her der Jugend so interessant wie alte Socken.
"Ich glaube, Ihre Mutter wusste selbst nicht richtig, wann der richtige Zeitpunkt dafür war, Ihnen all das zu erzählen. Ich würde ihr das nicht zu sehr übel nehmen, obwohl ich natürlich verstehen kann, das Sie jetzt ein wenig entrüstet darüber sind. Und das mit der Erinnerung, da würde ich sie einfach das nächste Mal fragen, wenn Sie sie sehen. Das wird schon wieder, Miss Almond. Ich bin mir sicher, Sie werden all das bewältigen" sagte Professor McGonagall und das aufmunternde Lächeln das sie mir schenkte, wirkte ein wenig wie Balsam für meine Seele.
Kurz später verließ ich das Büro und lief hinaus auf die Wiese vor dem Schloss. Ich benötigte ein wenig frische Luft vor dem Schlafengehen. Mir war ziemlich warm und mein Kopf rauchte vom vielen üben. Ich ließ mich auf dem weichen Gras nieder und sah in den Himmel, an dem nur wenige Wolken waren und so langsam die ersten Sterne erschienen.
Ich seufzte müde. Ich war also ein Wolf. Konnte nicht sagen, das mir das missfiel. Auf jeden Fall besser als eine Maus oder eine Kröte.
Ich umschloss meine Knie mit den Armen und sah weiter hinauf in den Himmel, wo die Sterne immer deutlicher wurden. Inzwischen konnte ich den großen Wagen erkennen.
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Wolves || Fred Weasley
FanfictionJane Almond ist in ihrem vierten Jahr in Hogwarts, als sie plötzlich merkt, das sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihren besten Freund Fred Weasley hegt. Sie kommen sich sogar etwas näher, doch nur, bis ein Kuss alles zwischen ihnen verä...