3 Ankunft in Hogwarts

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Ich saß im Hogwarts Express, zusammen mit Fred und George. Eben waren auch noch Neville und Ginny dabei gewesen, doch die beiden hatten nach Ron, Hermine und Harry sehen wollen.

Mir Neville verstand ich mich ebenfalls recht gut. Ich kannte ihn schon ziemlich lange. Er und seine Großmutter waren die ersten Zauberer gewesen, die ich kennengelernt hatte.

Auch Cedric war kurz da gewesen, war allerdings sofort wieder in das Abteil der Vertrauensschüler gegangen, nachdem er sich versichert hatte, dass ich zurecht kam. Er war ein bisschen so wie der Bruder den ich nie gehabt hatte für mich.

An Freds Schulter gelehnt sah ich aus dem Fenster.  Ich beobachtete, wie schnell die grünen Hügel vor den Fenstern vorbeizogen und am Horizont langsam die Sonne anfing zu sinken.
Plötzlich stoppte der Zug mit einem Ruck. Beinahe wäre ich vom Sitz gefallen, doch ich krallte mich geradeso noch an Fred fest.

„Wieso halten wir?" fragte ich.

„Ich weiß es nicht" gab Fred zu und auch George zuckte mit den Schultern.

Auf einmal erloschen die Lampen. Es war stockdunkel im Zug. Reflexartig griff ich nach Freds Hand, die meine leicht drückte.

Ein leises Zischen ertönte und das Abteil wurde von einem kleinen Streichholz erhellt, das George in der Hand hielt.

Aus dem Nichts legte sich eine eisige Kälte über das Abteil und ich merkte, wie ich eine Gänsehaut bekam, als ich am Eingang zu unserem Abteil eine hochgewachsene, vermummte Gestalt erkennen konnte.

Und dann hörte ich sie in meinem Kopf. Die Stimme. Die Stimme meiner Mutter.

„Nein!" schrie sie. „Sirius! Geh nicht weg! Bleib hier!"

Ich öffnete meine Augen, bei denen ich nicht mal gemerkt hatte, dass sie geschlossen gewesen waren.

Ich spürte Freds Hand die meine umschloss und sah die Gestalt vor der Abteiltür.

„Ein Dementor" hörte ich Fred erstaunt flüstern.

Ich vernahm auch Georges Stimme. „Sirius Black ist nicht hier. Geh weg" sagte er und innerhalb von Sekunden verschwand die Gestalt vor der Tür.

Ich traute mich nicht, ein Wort zu sagen. Was war das gewesen, was sich gerade in meinem Kopf angespielt hatte? Ich konnte mich nicht an diese Szene aus meinem Leben erinnern.

„Jane? Alles in Ordnung?" Wandte Fred sich an mich.

„Was? Klar, ja, alles bestens." sagte ich zerstreut.

„Irgendetwas stimmt doch nicht." stellte er fest.

„Ach, es ist nichts, ich fühle mich nur ein bisschen unwohl wegen des Dementors" gab ich zu. Das war ja schließlich nicht gelogen.

„Mir geht's auch so. Jetzt kann ich verstehen weshalb Dumbledore die Dementoren nicht in der Nähe von Hogwarts haben will" sagte George und Fred nickte, während er einen Arm um mich legte. Er strich sanft mit seinen Fingern über meinen Arm und diesmal lag die Gänsehaut an meinem Körper nicht an der Kälte des Dementors.

*****
Ich ließ mich am Ravenclaw Tisch nieder, direkt neben Luna Lovegood, die in Ginnys Jahrgang war und von allen eigentlich nur Loony genannt wurde, weil sie oftmals ein wenig andere Sichten auf die Welt hatte, als die meisten Menschen. Ich hatte kein Problem mit Luna. Sie war immer nett zu mir und manchmal fand ich es sogar ganz interessant was sie erzählte. Wir beide teilten uns einen Schlafsaal im Ravenclaw Turm, zusammen mit Cho Chang, die gerade auf meiner anderen Seit saß.

Sie war meine beste Freundin und wir hatten schon viele Abende in unserem Schlafsaal mit Quatschen verbracht.

„Ich war mit meinem Vater wie jede Ferien auf der Suche nach Schnarchkacklern, aber dieses Jahr waren wir nicht erfolgreich gewesen." erzählte Luna, während sie mit einer Hand an ihrer Butterbierkorkenkette spielte.

Wolves || Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt