Problem Liebe

Komplettpacket

Steff warf sich mit einer Packung Taschentücher auf die Couch, wurde liebevoll von Thomas in Decken eingewickelt und mit heißem Tee versorgt. Er stellte ihr einen Film an, der ausnahmsweise mal nicht von Liebe handelte. Dann machte er sich an die Arbeit. Er hatte eingekauft für Stefanies Lieblingsessen. Pasta.

30 Minuten später brachte er seiner besten Freundin einen Teller und ein Glas Rotwein. Ein kleines Lächeln war auf dem verweinten Gesicht zu erkennen.

"Überraschung!! Ich dachte du hast bestimmt Hunger von der Aktion vorhin..." kam es von Thomas. Und wie sie Hunger hatte. Das kannte sie nur aus amerikanischen Filmen, bei Liebeskummer Heißhunger zu haben, aber jetzt war es bei ihr auch so. Sie aß zwei volle Teller, obwohl sie normalerweise bei einem schon zu kämpfen hatte.

"Nachtisch?!" fragte der Gitarrist erwartungsvoll. Mit so viel Hunger hatte er die Sängerin der Band noch nie gesehen.
"Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du der beste beste Freund bist, den man haben kann?!" kam es von Steff leise und guckte ihn mit großen Augen an.
Thomas grinste sie an und lief in ihre Küche um den Schokopudding zu holen.
"Karoeinfach, aber ich hoffe es schmeckt."
Mittlerweile war es 23 Uhr, doch Stefanie hatte trotzdem noch Hunger. Er guckte seine beste Freundin an. Sie sah müde und erschöpft aus, was ihn nicht wirklich wunderte nach dem Abend.
"Möchtest du ins Bett?" fragte er deshalb. Ein Nicken war die Antwort und bevor Steff sich auch nur versuchte aus den Decken zu befreien, hob Thomas sie hoch und trug sie ins Bett. Er machte die Rollläden herunter, wünschte ihr eine gute Nacht und machte es sich selbst auf dem Sofa so bequem, wie es auf einem Sofa geht. Die beiden schliefen schnell ein.

Mitten in der Nacht wurde Steff wach. Schweißgebadet saß sie im Bett. Die Decken waren schon auf dem Boden gelandet. Sie hatte einen Albtraum gehabt. Stefanie lief in die Küche. Sofort kamen ihr die Bilder des letzten Abends wieder in den Kopf. Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, und bevor sie es überhaupt verhindern konnte, rollte ihr eine über ihre Wange. Sie öffnete den Kühlschrank und nahm sich den Rest des Schokopuddings heraus. Frustessen war angesagt. Kurze Zeit später kam Thomas angeschlichen und setzte sich zu ihr an den Tisch.
Er hörte sie weinen und nahm sie in den Arm. So standen sie da zehn Minuten in der Dunkelheit, bis Thomas sie fragte, ob sie wieder ins Bett möchte. Sie überlegte kurz, weil sie Angst hatte, wieder diesen Albtraum zu bekommen, doch sie nickte. Der Körper ihres besten Freundes strahlte Wärme und Ruhe aus, sodass sie sich nur schwer von ihm lösen konnte.

Stefanie legte sich wieder ins Bett und Thomas stand in der Tür und wartete, bis sie sich zugedeckt hatte.
"Thomas?!" flüsterte sie.
"Ja..."
"Magst du dich zu mir legen? Dann bin ich nicht so alleine".
Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht, dass er sich zu seiner besten Freundin legen sollte. Er überlegte kurz, denn es war eine ungewohnte Situation, doch wenn sie es möchte, wollte er ihr den Wunsch auch erfüllen.
"Ich hole meine Sachen ja?"
"Danke" flüsterte Stefanie mit Tränen in den Augen.
Als Thomas neben ihr lag, hörte er ihr Schluchzen. Er legte seinen Arm um ihre Schulter. Nach einiger Zeit beruhigte sich die Sängerin, bis die Atemzüge irgendwann immer tiefer wurden...