Problem Liebe

Unerkannt

Die Neuigkeit über das Paar verbreitete sich innerhalb der „Silbermondfamilie" schnell. Es waren also alle Mitarbeiter informiert und die Auszeit konnte beginnen. Hannes wollte die zwei Wochen mit Vera genießen und Nowi mit seiner Familie in Bautzen.

Thomas und Stefanie saßen aneinandergekuschelt auf dem Sofa.

„Machen wir irgendetwas Besonderes, oder faulenzen wir hier einfach ein bisschen? Ist ja auch Juni, da kann man auch Spaziergänge machen und sowas." Fragte Steff ihren Freund.

Thomas hatte schon einen Plan. Er hatte eine Überraschung für seine Freundin vorbereitet, wobei diese nichts wusste.

„Ich habe schon etwas vor mit dir. Was sage ich dir noch nicht." Grinste er.

Stefanie guckte ihn verwirrt an. „Wie jetzt?"

„Ne, ich verrate nichts. Du musst nur morgen früh hier auf mich warten. Musst zwei Koffer packen, einen mit allem was du für Sommer brauchst und einen mit allem, was du für Frühling, wie hier brauchst. Dinge, die du nur einmal hast, wie deine Zahnbürste, packst du erstmal in einen Kulturbeutel, und in welchen Koffer du den packen musst, sage ich dir morgen früh." Er konnte es kaum abwarten, seine Überraschung zu präsentieren.

„Thomas?! Was genau machen wir?" Steff wusste nicht, ob sie das gut finden sollte. Sie war viel zu neugierig.

Thomas gab ihr einen Kuss. „Überraschung! Und jetzt reden wir da nicht mehr drüber."

Als Thomas am Abend ging, fing Steff an, ihre Koffer zu packen. Sie legte sich früh ins Bett, denn Thomas wollte sie schon um 6 Uhr abholen. Eine Vermutung hatte die Sängerin zwar schon, aber was das mit den 2 Koffern auf sich hatte, das war ihr noch ein Rätsel.

Um 5 Uhr klingelte Stefanies Wecker. Sie sprang unter die Dusche, zog sich an, schminkte sich, setzte ihre Kontaktlinsen ein und eh sie sich versah klingelte Thomas auch schon an ihrer Tür.

„Guten Morgen meine Süße!" begrüßte er sie mit einem Kuss. In seinen Händen ein Kaffee vom Bäcker für sie.

„Also, die Kulturtasche kommt in den Koffer mit den Sommersachen und dann kann es losgehen." Er drückte ihr den Kaffee in die Hand, packte ihre Kulturtasche in den Sommerkoffer und trug ihn in sein Auto. Auf dem Weg wurde Steff immer nervöser, denn sie wusste ja nicht, wo sie hinfuhren. Thomas merkte es und beruhigte sie.

„Es wird dir gefallen. Da bin ich mir sicher." Lächelte er die Sängerin an. Er nahm die Abfahrt Richtung Flughafen und Steffs Grinsen wurde immer breiter.

„Wenn es das ist, was ich denke, bist du der größte Schatz auf Erden." Meinte sie.

Am Flughafen angekommen, lud Thomas das Gepäck aus dem Auto und zog beide Koffer in die Eingangshalle.

„So meine Liebe. Ich kann dich leider nicht länger auf die Folter spannen, auch wenn ich es gerne gemacht hätte, aber du musst dein Ticket haben." Er zog die Flugtickets aus der Tasche und gab das eine seiner Freundin.

-Malaga- stand drauf. Steff fiel Thomas in die Arme.

„Danke, danke, danke. Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich liebe dich so..."

„Das habe ich mir gedacht und es ist warm! Ich liebe dich auch."

Nach dem Einchecken frühstückten sie erstmal ausgiebig, denn sie hatten noch etwas Zeit, bis der Flieger kommen sollte.

„Unser erste Urlaub als Paar!" die Sängerin konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen, so glücklich war sie.

Thomas nickte nur, denn er genoss den Anblick seiner Freundin. Wie glücklich sie ist...

In Malaga angkommen, bezogen sie das wunderschöne Hotelzimmer. Zum zweiten Mal an diesem Tag fiel Stefanie ihrem Freund vor Freude in die Arme. Das Zimmer war traumhaft, wie aus einem Katalog. Ein großes Doppelbett, das direkt an einer großen Fensterfront stand aus der man eine freie Sicht aufs Meer hatte. Thomas schien scheinbar keine Kosten und Mühen gespart zu haben, um einen wundervollen Urlaub mit seiner Freundin verbringen zu können. Auch wenn er wusste, dass das auch in einer Jugendherberge ohne Meerblick geklappt hätte, wollte er es hier so richtig mit ihr genießen.

„Womit hab ich das denn verdient?" strahlte Stefanie.

„Du bist einfach eine tolle Frau, und wann haben wir sonst mal Zeit für uns, in der wir soetwas machen können? Wir haben in den letzten Monaten sooft zurückstecken müssen in unserer Beziehung, weil wir sie geheim gehalten haben, da dachte ich, dass wir uns das verdient haben mal uns ungestört lieben zu können, in einem Land in dem uns keiner kennt. " Er beendete den Satz mit einem leidenschaftlichen Kuss und die beiden fielen Arm in Arm auf das Bett. So lagen sie da eine ganze Weile schweigend.

„Und wofür ist jetzt der andere Koffer Zuhause?" fragte Steff neugierig.

„Na, das ist eine zweite Überraschung" grinste Thomas nur.

„Soso, da hat der Herr kurzerhand ziemlich viel organisiert. Wie schafft man soetwas in zwei Tagen?"

„Organisationstalent, sage ich nur." Sie fingen beide an zu lachen.

Den Tag genoss das Paar am Strand. Sie lagen in der Sonne, badeten im Meer und spielten Beachtennis, wobei die bessere Beschreibung wahrscheinlich wäre: Steff rennt hinterm Ball her.

Als sie am Abend gut gelaunt wieder im Hotelzimmer ankamen, fragte Thomas, ob sie zur Feier des Tages schick Essen gehen wollten. Die Sängerin war sofort begeistert und sehr glücklich, dass sie sich etwas Schickes zum Anziehen mitgenommen hatte. Zuerst ging Thomas ins Bad, da er schneller war und dann machte Stefanie sich fertig. Sie gab sich extra viel Mühe, um Thomas zu gefallen. Ihr war zwar bewusst, dass er sie auch mochte, wenn sie aussah wie immer, aber heute wollte sie sich ganz besonders anstrengen. Es gelang ihr scheinbar, denn als sie aus dem Bad herauskam, hörte man von Thomas nur ein „Wow."

„Du siehst toll aus meine Süße."

„Danke. Du aber auch."

Thomas hatte sich eine dunkle Jeans, wie immer angezogen und dann ein schwarzes Hemd, was man bei ihm nicht alle Tage sieht. Steff hatte einen schwarzen, elegant fallenden Einteiler an, was auch sehr ungewöhnlich für sie war.

Die Beiden gingen in ein Restaurant und hatten den Abend über viel Spaß. Die Arbeit Zuhause war vergessen und alle Sorgen, dass sie irgendjemand so zusammen sehen könnte, auch.

Es war immernoch warm draußen, als sie gegen Mitternacht am Strand entlang zurück zum Hotel liefen. Thomas und Stefanie genossen den Klang des Meeres in ihren Ohren und den weichen Sand zwischen ihren Zehen. Thomas legte seinen Arm um seine Freundin und gab ihr einen Kuss.

„Schon verrückt mit uns beiden." Stellte er nachdenklich fest.

„Ja, ziemlich." Gab Steff ihm Recht.

„Wir kennen uns schon so lange und auf einmal funkt es zwischen uns beiden."

„Umso schöner eigentlich, weil wir den anderen jetzt schon genau kennen. Wir müssen uns nichtmehr kennenlernen und wir haben schon so viel gemeinsam gemacht, dass du wirklich nur ganz, ganz wenige Dinge nicht von mir weißt."

„Was denn zum Beispiel?" fragte der Gitarrist neugierig.

„Dass ich schon immer nachts am Strand rumknutschen wollte." Grinste sie.

„Na diesen Traum kann ich dir erfüllen."

Thomas warf seine Schuhe in den Sand, nahm Steff in den Arm und gab ihr einen langen Kuss, den sie erwiderte. So standen die beiden da, hielten sich in den Armen und gingen Steffs Wunsch nach.