Manchmal ist Reden Silber und Schweigen Gold...

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Thomas und Steff bauten die neuen Möbel sofort auf, damit die Sängerin wieder in ihrer eigenen Wohnung schlafen kann.

„Danke fürs Helfen Thomas“ lächelte sie ihn an.

„Ach dafür nicht. Das habe ich gerne gemacht.“ War seine Antwort.

Es herrschte schweigen. Beiden kam die Situation irgendwie merkwürdig vor. Sonst hatten sie immer was zum Reden. Besonders Steff quatschte den ganzen Tag wie ein Wasserfall. Auf einem Konzert hatte sie sich mal so ausgedrückt, dass sie „einen sehr hohen Wortverbrauch am Tag habe“. Dieser Wortverbrauch schien aber im Moment ziemlich zurückgegangen zu sein.

Wortlos bezog die Frontfrau das Bett. Thomas legte die letzten Regalböden in ihren Schrank. Plötzlich nahm er seinen Mut zusammen:

„Was ist heute los mit dir?! Du bist so komisch. Sonst sprudeln die Gedanken nur so aus dir raus und heute bist du so leise. Schon beim Frühstück. Sonst setzt du dich immer neben mich und auf einmal setzt du dich ganz woanders hin. Ist irgendetwas vorgefallen zwischen uns, was ich nicht mitbekommen habe? Habe ich was falsch gemacht? Irgendetwas Falsches gesagt? Was ist passiert?“

Steff wusste nicht, was sie sagen sollte. Wusste sie doch auch nicht so recht, warum sie sich heute so verhielt. Nur wegen dem einen Satz, den Hannes von sich gegeben hat heute Morgen? War sie deshalb so in sich gekehrt? Sie wusste doch, dass nichts zwischen ihr und ihrem besten Freund lief und trotzdem ging ihr das seit heute Morgen nicht mehr aus dem Kopf.

„Ich weiß es auch nicht…“ antwortete sie deshalb leise.

Thomas wollte die Antwort nicht hinnehmen, denn er hatte das doch schon nach dem Frühstück heute so stehen lassen. Er machte sich Sorgen, ob es Steff wieder schlechter ging, ob sie doch noch nicht über Eric hinweg war, so wie sie es vor einer Woche behauptet hatte.

„Was beschäftigt dich denn? Eric?“ fragte er vorsichtig. Er wollte nicht, dass sie sich bedrängt fühlte. Er fände es nicht schlimm, wenn die Frontfrau die Trennung doch noch nicht verarbeitet hatte.

„Nein!“ kam es schnell von ihr zurück.

Diese Antwort stellte den Gitarristen vor ein noch größeres Rätsel. Wenn es nicht die Liebe war, was war es dann? Stefanie setzte sich auf die Bettkannte. Ihr bester Freund tat es ihr gleich und nahm sie in den Arm. Was auch immer es war, er wollte für sie da sein.

„Erzähl es mir, sonst kann ich dir nicht helfen“

„Ich befürchte, das kannst du eh nicht. Aber ich versuchs mal in Worte zu fassen. Erklär mich jetzt bitte nicht für total verrückt ok?“ guckte sie ihn mit großen Augen an. Thomas nickte.

„Also, ich weiß auch nicht, warum ich mich damit so beschäftige… die Gedanken schwirren einfach den ganzen Tag in meinem Kopf. Heute Morgen, als ich verschlafen aus deinem Zimmer kam, war Hannes ja schon wach. Er fragte mich verwundert, ob es jetzt normal sei, dass wir in einem Bett schlafen würden und ich habe ihm dann erklärt, dass das Sofa unbequemer ist und du auch schon neben mir gelegen hast, als es mir nicht gut ging die letzten Wochen.“ Sie guckte Thomas erwartungsvoll an, doch er verstand das Problem nicht.

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