Problem Liebe

Immer für dich da

Am nächsten Tag hatte die Band sich eigentlich zum Songschreiben verabredet, doch Thomas rief die beiden Bandältesten an, dass es nicht stattfindet. Andreas und Johannes hatten natürlich Verständnis und kündigten sich für den Nachmittag an. Thomas rief auch Simi, Steffs beste Freundin an, denn er war der Meinung, weibliche Unterstützung wäre wahrscheinlich nicht schlecht.
Er bereitete das Frühstück vor, während Stefanie noch schlief.

Währenddessen bei Nowi Zuhause...

„Arme Steff... so ein Ar*** wie den hat sie garnicht verdient" regte sich Hannes auf.

„Oh ja, wenn ich den erwische..." die beiden besaßen scheinbar ein großes Einfühlungsvermögen.

„Wir wollten einen Kuchen backen Nowi!"

„Bzw. es versuchen..." kam es von diesem misstrauisch. Keiner von beiden traute sich das zu, einen Kuchen zu backen, aber sie wollten ihrer Sängerin eine Freude machen, also machten sie sich an die Arbeit.

Simi hatte sich natürlich sofort auf den Weg gemacht, als sie gehört hatte, was passiert war. Sie fuhr vorher beim Bäcker vorbei und brachte Brötchen mit. Steff war in der Zwischenzeit aufgestanden und stand mit verstrubbelten Haaren und wunden Rändern unter den Augen in der Küche. Sie hatte schon wieder so einen Kohldampf und war Thomas ziemlich dankbar, dass er sich ums Frühstück gekümmert hatte.

„Vielen Dank"
„Kein Problem, die Brötchen kommen gleich" und kaum hatte er das ausgesprochen klingelte es schon an der Wohnungstür. Steff guckte ihn verwirrt an, doch der Gitarrist stand nur auf und ließ Simi herein. Die Sängerin lief ihr sofort in die Arme und fing wieder an zu weinen. Warum, wusste sie auch nicht so genau. Ihr war momentan einfach immer zum Weinen zumute.

„Steff es tut mir so Leid, was passiert ist. Thomas hat es mir erzählt"
„Ja, so ein blöder Typ!" Stefanie schluchzte, war aber froh ihre beste Freundin zu haben.

Sie frühstückten, verkrümelten sich zu dritt auf die Couch, guckten Fernsehen, blätterten zu zweit in den neusten Klatschzeitschriften, während Thomas kurz nach Hause fuhr um sich eine größere Tasche zu holen, denn Steff hatte ihn gebeten zu bleiben. Alleine wollte sie jetzt sicher nicht sein. Die Frontfrau weinte viel, manchmal weinte Simi mit. Egal was sie machten, richtig konzentrieren konnte sich Steff nicht... Sie musste immer wieder an Eric denken, was für ein Gentleman er immer für sie war und auf einmal brachen all ihre Illusionen zusammen. So egoistisch war er gegangen. Gegen Nachmittag kreuzten die beiden anderen Jungs auf, mit ihrem selbst gebacken Kuchen, über den sich Stefanie am meisten freute.

-Wie süß von den beiden!-

Sie unterhielten sich zu fünft über Gott und die Welt. Über Politik, Musik, Filme... über alles, außer über Liebe. Da hatten sie alle extra drauf geachtet. Stefanie fiel das natürlich auf, aber ihr war es ganz Recht so.

Als sich am späten Abend alle verabschiedeten, war sie ziemlich erschöpft. Sie saß mit Thomas auf dem Sofa, Taschentücher neben sich und ihren Kopf auf seine Schulter gelehnt. Sie war zu kaputt um ihn selber zu halten. Ihre Augen fielen immer wieder zu, doch sie fühlte sich nicht in der Lage aufzustehen und in ihr Schlafzimmer zu gehen. Thomas merkte, dass ihr Kopf immer schwerer wurde und trug sie wieder in ihr Bett. Sie blinzelte kurz, und lächelte ihn leicht an. Thomas deckte sie zu.

„Soll ich hier bleiben, oder im Wohnzimmer schlafen?" fragte er vorsichtig. Er wollte sich nicht aufdrängen, ihr aber auch nicht das Gefühl geben, er wolle auf die Couch flüchten, denn das war ganz und garnicht so. Kaum zu hören flüsterte Stefanie „Hierbleiben". Er schlüpfte also unter die zweite Decke und legte sich neben seine beste Freundin. Fast wie ein Wettbewerb, wer als erstes einschläft hörte man schnell tiefe Atemzüge....