Krankenhaus

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Ich stellte mich dem Lehrer, Mr. Dunk, vor, der mir freie Platzwahl erlaubte. Mit einem Grinsen, welches die Jacks erwiderten, ging ich auf sie zu. Mit Schwung ließ ich mich auf den Stuhl fallen. "Hey. So sieht man sich wieder ne?!"-begrüßte ich die beiden. Synchron nickten sie. "Guten Tag Klasse. Als Einstieg heute, experimentieren wir. "-verkündete der Lehrer mit Euphorie.

Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich und Chemie konnten uns noch nie ab. "Heute machen wir ein Experiment, welches ganz einfach durchzuführen ist"-ab da hörte ich dem Lehrer schon nicht mehr zu. "Bilden Sie nun 3er Gruppen."-schreckte mich Mr. Dunk aus meinen Gedanken. Die Jacks sahen kurz zu mir. Ich nickte.

Beide holten die Materialien, während ich uns Schutzkittel und -brillen holte. Als jeder seine Schutzsachen an hatte, zogen wir uns gegenseitig auf. "Krankenschwester Clasfort. Bitte kommen sie zur OP 3. Ich wiederhole. Ms. Clasfort sofort zu OP3"-sprach Jack G mit verstellter Stimme, worauf ich lachen musste.

Die anderen fingen schon an zu experimentieren, weshalb wir dies auch taten. Gerade tat ich irgendeine Lösung in ein Reagenzglas, als Jack J scharf die Luft einzog. "Du hast das nicht wirklich dort hinein gegeben oder?"-fragte er schockiert. "Doch"-gab ich kleinlaut von mir. "Gilinski. Hol sofort Mr. Dunk. Wir müssen hier weg. Das Zeug geht gleich hoch."-schrie Jack J panisch.

Mr. Dunk, der durch Jacks Schreie auf uns aufmerksam wurde, erkannte die Situation schnell und drückte auf einen Knopf, der einen Alarm auslöste. Die Schüler, inklusive den Jacks und mir, stürmten aus der Tür. Auf dem Flur schnappte sich jeder seine Jacke. Aus den Räumen in der Nähe strömten ebenfalls Schüler. Aufeinmal wurde ich zurück gezogen. Meine Jacke war nicht vom Harken abgegangen und durch den Schwung fiel ich auf den Boden, wobei mein Fuß sich verdrehte. Ich versuchte aufzustehen, doch der Schmerz, der aus meinem Fuß kam, ließ mich Zähneaufeinander pressend an die Wand lehnen. In mir stieg die Panik, da im Raum hinter der Wand, an der ich lehnte, jeden Moment etwas hochgehen konnte.

"Hilfe!"-fing ich an zu schreien.

"Hilfe!"-etwas anderes blieb mir ja nicht übrig.

"Hilfe!"-rief ich erneut.

Ich war schon kurz vor dem Aufgeben, als ich eine Person erkennen konnte.

"Hilfe!"-schrie ich so laut ich konnte, um die Person auf mich aufmerksam zu machen. Sie blieb ruckartig stehen und drehte sich langsam um. Als sie mich am Boden liegen sah, rannte sie auf mich zu.

Kurz bevor die Person mich erreichen konnte, gab es einen lauten Knall. Ich wurde nach vorne geworfen. Der Boden, auf dem ich landete, war hart und kalt. Jedoch konnte ich mich nicht lange auf den Boden konzentrieren, da etwas schweres auf meinen Rücken landete. Mein Aufschrei hallte durch den gesamten Flur. Mittlerweile hatte sich die Person zu mir hinunter gebeugt.

Nur schwach konnte ich erkennen, dass Carter vor mir kniete. Er holte den schweren Gegenstand von meinem Rücken. Danach nahm er mich auf seine Arme, Brautstyl mäßig, wodurch ich schmerzvoll aufstöhnte. "Ich beeile mich, hier raus zukommen."-versprach er mit einer sanften und zugleich besorgten Stimme. Er bewegte sich elegant aus den Trümmern. Draußen erwarteten mich schon die Jungs. Was mich enttäuschte war, das weder Lara noch Hannah da waren. Carter gab mich an Nash weiter. Schade. Bei Carter wurde mir warm und ein Schwall Geborgenheit umgab mich. Bei Nash fühlte es sich anders an, so .........normal.

Mein Cousin brachte mich zu den Sanitätern, die schon bereit vor der Schule standen. "Sind sie ein Verwandter?"-fragte einer von ihnen Nash. Dieser nickte. Gemeinsam mit Nash wurde ich ins nahegelegene Krankenhaus gebracht. Sie brachten mich in ein Zimmer, in dem ich auf den Arzt warten sollte.

Die Tür ging auf und ein Mann trat herein. "Guten Tag. Mein Name ist Freitag. Dr. Freitag." Wir schüttelten kurz Hände. "Sie hatten Glück im Unglück. Nichts wirklich ernsthaftes. Allerdings wäre es besser wenn sie ihren Fuß heute noch schonen. Deshalb empfehle ich Bettruhe. "-erklärte er sachlich und schon war er weg. Ich schüttelte verwirrt den Kopf.

Es klopfte und Nash trat in den Raum. "Und?"-fragte er. "Nichts schlimmes. Dringende Bettruhe. "-wiederholte ich die Wörter des Arztes. "Na dann fangen wir gleich damit an."-sagte er und kam auf mich zu. Kurzerhand befand ich mich auf seinen Armen. Er trug mich aus dem Krankenhaus, zum Parkplatz. Dort stand ein schwarzer Range Rover.

Nash öffnete die BeifahrerTür und setzte mich auf den Beifahrersitz. Nachdem er die Tür zu schlug, ums Auto gegangen war, und auf seiner Seite eingestiegen ist, fuhr er los. Ich nannte ihm meine Adresse, die er nickend entgegen nahm.

Plötzlich fiel mir etwas ein. "Was ist mit meinen Sachen und meinen Motorrad?" "Dein Rucksack und deine Jacke liegen auf der Rückbank"-sagte er und zeigte nach hinten. "Dein Motorrad steht noch an der Schule. Einer der Jungs könnte es zu dir fahren."-schlug er zum Schluss vor.

Mit den meisten Jungs hatte ich nur in der Mittagspause gesprochen. Die Jacks sind mir zu aufgedreht, als das sie mein Motorrad heile nach Hause bringen. Bleibt nur noch einer übrig. Carter. Wir haben uns zwar nicht freundlich unterhalten, doch Motorrad fahren traute ich ihm am ehesten zu.

"Carter soll mein Motorrad fahren."-sagte ich bestimmt zu meinem Cousin. Er guckte mich zuerst überrascht an, wendete sich dann aber wieder der Straße. "Nimm mein Handy."-forderte er auf. "Ruf bitte Carter an."-meinte er dazu.

Ich scrollte die Kontakte hinter und blieb bei Carter stehen und drückte auf den grünen Hörer. Es tutete kuz bis man ein fröhliches "Hey Nash, bro" hören konnte. Ich biss mir auf den Lippen, um nicht loszulachen. Nash ebenso.

Hey Carter, bro"-antwortete ich ihm mit einem grinsen im Gesicht. Meine Telefonpartner stöhnte genervt auf und fragte "Lilo?" zum bestätigen. "Jop. Ich habe ne Bitte an dich." "Und was soll das sein?"-fragte er. Leise hörte ich ihn noch "Bitte kein Sex." Empört schnappte ich nach Luft. "Auf dem Niveau deiner Schlampen werde ich nie kommen. "-knurre ich. Aus Nash's Handy kam ein erleichterndes Ausatmen.

"Ich möchte, das du mein Motorrad von der Schule zu mir fährst."-fügte ich hinzu. "Warum sollte ICH dein Motorrad fahren?"-kam es skeptisch vom ihm. "Wegen Chemie heute, darf ich meinen Fuß nicht zu sehr belasten. Sprich Fahrverbot. "-beichtete ich. "Aso. Ich machs."-kam es aufeinmal von ihm. "Danke. Der Schlüssel ist unterm Sitz. Dort ist auch ein Zettel, auf dem meine Adresse steht. Danke nochmal. Tschüss."-ratterte ich herunter und legte auf.

Da wir an einer roten Ampel standen, gab ich Nash sein Handy wieder. "Sag Mal, warum stand auf dem Parkplatz der Range Rover, obwohl wir beide mit dem Krankenwagen zum Krankenhaus gefahren wurden.?"-fragte ich ihn. Das hat mich vorhin schon verwundert. "Hayes und ich teilen uns den Range Rover. Er wollte zu Aaron, der gegenüber vom Krankenhaus wohnt." Ich nickte wissend. Auf der restlichen Fahrt hörten wir einfach dem Radio zu.

Mit einem lauten Schlussbrummer machte Nash den Motor aus. Wir standen in meiner Auffahrt. "Willst du noch mit rein?"-fragte ich ihn. "Ja. Warum nicht ? Aber nur solange Carter noch nicht da ist." Zufrieden mit seiner Antwort, steckte ich den Schlüssel ins Türschloss und öffnete die Tür. Im Flur ging ich Richtung Wohnzimmer.

Dort stellte ich den Fernseher an und wandte mich an Nash, der mir gefolgt war. "Hier der Fernseher ist deins. Meinetwegen kannst du auch ne DVD einlegen."-gab ich ihm schulterzuckend Bescheid. Ich ging in mein Zimmer und schmiss meinen Rucksack in eine Ecke.

Was für'n erster Schultag.

Lara und Hannah, zweit nette Mädchen.
Carter, geheimnisvoller kalter Junge.
Nash, vermisster Cousin.
Hayes, neuer Cousin.
Die anderen Jungs, ein chaotischer Haufen.
Unfall, der glimpflich überstanden ist.

Naja, genug über den Tag nachgedacht. In dem Moment klingelte es. "Nash. Carter is da."-schrie ich in Richtung Wohnzimmer. "Tür ist auf."-schrie ich zu Carter. Daraufhin kam Nash aus dem Wohnzimmer und Carter nach innen. Carter hatte wie immer seine schwarze Lederjacke an. Darunter trug er ein rotes shirt und eine dunkelblaue Jeans mit schwarzen vans.

Er hob seine Hand, woraufhin mein Schlüssel zu mir flog. Ich versuchte ich ihn zu fange, scheiterte jedoch kläglich. Nash fing an zu lachen und auch Carter hatte ein Grinsen im Gesicht. "So Jungs, es ist spät und da morgen wieder Schule ist, würde ich sagen ihr geht nach Hause. Bye."

Damit schiebe ich sie hinaus und schließe schnell die Haustür. Danach ging ich ins Bad, zog mich um, schminkte mich ab, putzte mir die Zähne und legte mich ins Bett. Mehr als schlafen wollte ich nicht.


Undercover in CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt