Undercover in California

Letzte Tage 1

"Was? Das können die doch nicht machen. So etwas geht doch nicht!"-regte sich Egi schon 10 Minuten auf. Laura sah sie kopfschüttelnd an.
"Wir müssen die letzten Tage richtig ausnutzen."-kam es von ihr.

"Die letzten Tage also? Wer von euch 3 Loosern hat denn Angst vor mir gekriegt und verpisst sich?"-mischte sich eine bekannte Stimme in unser Gepräch ein.
"Was heißt hier Looser? Und vor allem 3?-empörte sich Kai.
"Hi Kai, was machst du denn hier? Warum hängst du denn mit denen ab?"-Pam klimperte kurz mit ihren Wimpern, bevor sie uns Mädels einen herablassen Blick widmete.
"Er ist mein Bruder, falls du es vergessen hast und zu deiner ersten Frage. Ich fliege am Montag nach Malibu, damit ich deine hässliche Fratze nicht mehr sehen muss."-antwortete ich ihr. Ihr entsetztes Gesicht brachte uns zum lachen. Sie verließ wutentbrannt mit Vici, die die ganze Zeit hinter stand, das Café.

"Also, ich würde vorschlagen, dass wir Mädels morgen einen extremen Shopping-Tag machen und am Sonntag Lilo und Kai einen Bruder-Schwestern-Tag machen. Was haltet ihr davon?"-schlug Egi vor, nachdem sie sich beruhigt hatte. Wir stimmten zu und verbrachten noch den Rest des Nachmittags im Café. Kai und ich fuhren danach nach Hause, wo jeder seiner Beschäftigung nach ging. Am Abend machte ich uns Lasagne. Wir aßen schweigend unser Essen, bis Kai die Stille unterbrach. "Du hast wegen Nash Malibu gewählt. Hab ich recht?" "Ja auch. In San Diego würde ich keinen kennen und surfen kann ich da auch nicht. Im Gegensatz zu Malibu. Dort würde ich zwar nur Nash kennen, aber wenigstens eine Person und dort sind richtig gute Wellen."-antwortete ich ihm.

Er gab sich damit zufrieden und ging in sein Zimmer, das im 1. Stockwerk liegt, genau wie meins. Im 1. und einzigen Stockwerk gibt es noch zwei Räume. Im ersten stehen alle möglichen technischen Geräte. Vom Drucker bis zur PS4. Der zweite Raum ist eher ein Fitnessraum, in dem die verschiedensten Sportgeräte stehen. Da heute Freitag ist, musste ich den Abwasch machen.

Als dieser erledigt war, ging ich in mein Zimmer, um mir meinen Lilo&Stitch Pyjama anzuziehen. Diesen trug ich jedes mal, wenn Kai und ich einen Filmabend machen wollen. So auch heute. Ich klopfte an die Tür, die gegenüber von meiner Zimmer ist. Kurz darauf trat Kai heraus, der den gleichen Pyjama wie ich trug. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer, setzen uns auf eine Couch und überlegten welche Filme wir gucken wollten. Schließlich hatten wir uns für Transformers 1&2 entschieden. In der Hälfte vom zweiten Teil schlief ich an Kais Schulter gelehnt ein.

Keine Sonnenstrahlen und auch kein Vogelgezwitscher weckte mich am Morgen. Es waren Laura und Egi, die abwechselnd auf meinem Bett herum sprangen, bis es Kai zu bunt wurde und er meinem Körper mit einem Glas voll Wasser übergoss. Ruckartig setzte ich mich auf und warf meinem 'herzallerliebsten' Bruder einen Killerblick. Meine Buddies verschwanden aus meinem Zimmer, damit ich mich in Ruhe umziehen und frisch machen konnte. Danach ging ich wie jeden Morgen in Küche. Heute hatte ich Hunger auf Cornflakes, weshalb ich in eine Schüssel Cornflakes tat und diese dann mit Milch vermischte.

Als ich fertig gegessen hatte, schnappte ich mir eine Tasche und schmiss alle nötigen Dinge hinein. Dann zog ich mir meine Vans an und ging mit Egi und Laura zu meinem Cabrio. Es ist das einzige Auto was ich habe. Kai hatte keine Lust uns zu begleiten, weshalb er zu Hause blieb und wahrscheinlich surfen gehen wird. Egi setzte sich ans Steuer, startete das Auto, parkte aus unserer Einfahrt und fuhr Richtung Innenstadt. Wir grölten zu den Liedern, die gerade im Radio liefen bis wir die Innenstadt erreichten. Die schrägen Blicke von den Leuten, an denen wir vorbei gefahren sind, ignorierten wir gekonnt.

Die ersten Geschäfte, die wir ansteuerten waren H&M, Pimkie, C&A, Abercrombie&Fitch, Nike und Adidas. Wie liefen noch durch andere Geschäfte, wodurch wir zum Schluss an die 20 Tüten in den kleinen Kofferraum des Cabrios verstauen mussten. Wir hörten mit shoppen auf und setzten uns in ein kleines Café. Jeder von uns bestellte sich einen Eistee und ein Eis, seiner Lieblingssorte. Wir quatschten noch eine Weile, bis es Zeit wurde nach Hause zu fahren.

Als ich ins Haus eintrat war es mucksmäuschenstill. Wahrscheinlich war Kai noch surfen. Ich entschloss, zu ihm zu gehen, weshalb ich meinen marine blauen Bikini und ein weißes Sommerkleid anzog. Ich ging in den Keller, der eine Art Lagerraum für meine Surfboards darstellte, und nahm mir ein Surfboard, welches blaue verschnörkelte Blumen drauf hatte. Schuhe brauchte ich mir nicht anziehen, da es nur ein kurzer Weg zum Strand ist und Schuhe und Sand einfach nicht zusammen passen. Genau wieder der Wecker und das Bett. Naja ich schweife ab.

Am Strand angekommen, sah ich Kai schon von weitem, der gerade eine Welle ritt. Ich wartete bis er fertig war und aus dem Wasser. Vor mir stehen bleibend schüttelte Kai seine kurzen braunen Haare, sodass Wassertropfen auf mich zuflogen und mich trafen. Nein ich bin nicht eine von diesen Leuten aus den Filmen, die blitzschnell solchen Dingern ausweichen können. Ich quiekte kurz auf, was meinem Bruder schmunzeln ließ.

"Na? Lust mit mir zusammen zu surfen?"-fragte ich ihn. Seine Antwort bestand darin, sich um zu drehen, Richtung Wasser zu laufen und "Wer als letztes da ist, ist eine miese Miesmuschel." zu rufen. Ich schnappte empört nach Luft und fing so schnell an zu laufen wie ich konnte. Trotz aller Bemühungen meinerseits, war er als erstes im Wasser.

Bei ihm angekommen, schnauzte ich ihn gleich damit voll, dass er gemogelt hat. Er bestritt es, und lenkte das Thema auf die Wellen und den Sonnenuntergang. "Es ist das letzte mal für eine längere Zeit, das wir zusammen das hier erlebten."-meinte er und legte einen Arm um meine Schulter. "Ja, da hast du recht. Ich werde das alles hier wahnsinnig vermissen."-gab ich traurig von mir. Wir setzten uns auf unsere Surfbretter und ließen uns vom Wasser treiben, mit den Blick zum Sonnenuntergang. Als die Nacht einbrach machten wir uns auf den Weg nach Hause, wo wir uns "Gute Nacht" wünschten und schlafen gingen.