Warum ausgerechnet dominant? (Teil 2)

Kapitel 42

Triggerwarnung – sexuelle Gewalt

Michis P.O.V.:

„Schatz, es wird schon nichts passieren.", sagt Jackie beruhigend und streichelt mir über die Schulter. „Ich hätte mich mehr durchsetzen müssen. Felix hätte sicher nicht so lange mit ihr diskutiert und hätte gesagt, dass er entweder mitgehen, oder sie sonst den Club verlassen würden." „Da hätte ich, um ehrlich zu sein, eh nichts dagegen. Ich glaube, wir sind zu alt für sowas." „Ja, das habe ich mir auch schon gedacht und ich habe das Gefühl, Ellie geht's nicht anders." „Wir können sie ja, wenn sie wieder zurückkommt, fragen, ob sie lieber was trinken gehen möchte." „Ja, das ist eine gute Idee, aber ich fühle mich echt unsicher mit dem Gedanken, dass sie alleine auf der Toilette ist." „Ach Schatz, es wird schon nichts sein." „Ich werde jetzt trotzdem zu den Toiletten gehen und du kommst mit.", sage ich mit dominanter Stimme, damit sie ja nicht auf die Idee kommt, jetzt auch noch mit mir zu diskutieren. Wer weiß, was da gerade auf der Toilette passiert. Ich bin einfach beruhigter, wenn ich jetzt nachschauen gehe, ob es Ellie gut geht. Außerdem habe ich es Felix versprochen und er würde mir den Hals umdrehen, wenn Ellie was passieren würde. Da ist es mir um ehrlich zu sein herzlichst egal, ob sie dann beleidigt ist.

Als wir näher zu den Toiletten kommen, höre ich schon, dass der Lautstärkepegel nicht unbedingt leiser wird. Als ich dann noch Schreie höre, fängt mein Herz an, schneller zu schlagen. Jackie hat es auch gehört, denn wir beginnen gleichzeitig, zu den Toiletten zu laufen. Die Schreie werden immer deutlicher und langsam kann ich sie auch zuordnen. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit dort ankommen, sehe ich, dass es tatsächlich Ellie ist, die schreit – ach, du scheiße. Ein Typ ist über sie gebeugt und versucht sie auszuziehen. „Hey!", schreie ich laut und renne auf die beiden los. „Ruf die Polizei und sag vorher irgendwem, dass er die Security holen soll.", ordne ich an, bevor ich den Typen von ihr reiße und ihn auf den Boden schleudere. Ich hatte noch nie eine Schlägerei, aber im Moment stehe ich kurz davor, so fest auf den Typen einzuschlagen, wie ich nur kann. Während ich ihn auf den Boden drücke, fällt mir auf, dass Ellie inzwischen auf dem Boden kauert und zittert. Ich bin dem Arschloch eindeutig körperlich überlegen. Ich dachte nie, dass ich meinen Vorteil sehr groß und stark zu sein, irgendwann mal einsetzen muss. Ich muss mich wirklich so zurückhalten, den Typen nicht grün und blau zu schlagen. Wer Frauen so behandelt, sollte lebenslänglich eingesperrt werden – sowas kann ich gar nicht ab. Ich bin da richtig gut erzogen worden. Ich halte Frauen die Türe auf, lasse sie zuerst in den Bus einsteigen und sowas, aber selbst wenn man nicht gut erzogen worden ist, schlägt man eine Frau verdammt nochmal nicht.

Zum Glück kam eh sehr schnell ein Security-Mann, der sich um den Arsch gekümmert hat. Meine Aufgabe ist es jetzt, mich behutsam um Ellie zu kümmern. Ich hoffe, er hat es zumindest nicht geschafft, ihr irgendwas Schlimmes anzutun. „Wir bringen dich jetzt erst mal zu uns und dort schauen wir weiter. Bei dir alles gut?" „Ja, bei mir ist alles ok.", sagt sie natürlich unter Schock, aber sonst scheint es ihr soweit gutzugehen. Ich knie mich neben Ellie und berühre langsam und vorsichtig ihr Knie. „Darf ich dich hochheben und zu uns bringen?" Sie nickt, worauf ich sie hochhebe und fest an mich drücke, um ihr zu zeigen, dass ich da bin und alles gut wird. Danach machen wir uns auf den Weg nach Hause.

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Es geht weiter!! Danke für euer Verständnis - ich habe alle Prüfungen gut hinter mich gebracht und freue mich jetzt darauf weiterzuschreiben : ) Ich möchte euch aber schon mal warnen - es kommen in diesem Teil nicht mehr viele Kapitel, es werden noch so um die zwölf sein und dann endet dieses Buch. Ich bin aber schon am Schreiben des dritten Parts dran, bei dem es wieder mehr um Jackie und Michi gehen wird. Ich hoffe, ihr freut euch auf die restlichen Kapitel und den neuen Teil : )