Kapitel 53

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Ellies P.O.V.:

„Ok, wo tut's weh?", fragt Felix, als die anderen weg sind und schaut Sandra mitleidig an. „Mein Arm tut richtig weh und ich will eigentlich auch gar nicht, dass den irgendwer angreift." „Das kann ich gut verstehen, aber du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich ihn nur ganz vorsichtig berühren würde, ja?" „Bitte Felix, muss das jetzt sein?" „Ich weiß, was bei einem gebrochenen oder geprellten oder was auch immer Arm weh tut und was nicht, ok? Ich werde dir so wenig Schmerzen wie möglich zufügen." „Wirklich?" „Sandra, wie lange kennen wir uns jetzt? Du kannst mir vertrauen", sagt er und lächelt sie beruhigend an, worauf sie ihm tatsächlich ihren Arm gibt. „Super, ich berühre dich jetzt ganz leicht, ok?" Er untersucht ihren Arm konzentriert und schaut ihr dabei fast die ganze Zeit ins Gesicht, um ihr eventuelle Schmerzen ablesen zu können. „Ok, die gute Nachricht: Es ist denke ich mal nicht gebrochen, aber wir müssen dich auf jeden Fall ins Krankenhaus bringen, damit da nochmal ein Spezialist drauf schaut und damit es geröntgt wird." „Oh nein, ich hab Jackie total den Abend versaut." „Hey, du kannst ja nichts dafür, ok? Felix und ich werden dich ins Krankenhaus bringen und wenn die dort fertig sind, kommen wir wieder her.", biete ich ihr an. „Würdet ihr das wirklich machen?" „Selbstverständlich. Ich rufe nur schnell Michi an und sage Bescheid, dass es noch eine Weile dauern wird, bis ich zurück bin." „Ja, ich sag mal den anderen Mädels Bescheid" „Danke, dass ihr das für mich macht. Ich bin so ein dummer Tollpatsch – es tut mir leid." „Wenn du dich noch einmal entschuldigst, überlegen wir es uns nochmal.", sagt Felix und zwinkert ihr zu. Wenn ich eine eifersüchtige Person wäre, dann wäre ich bei dieser Geste an die Decke gegangen. Zum Glück bin ich das aber nicht und weiß außerdem, wie Felix das gemeint hat. Ich kann ihm vertrauen und ich bin echt froh, dass er andere Frauen auch mit Respekt behandelt. Ich finde es immer total bescheuert, wenn Frauen eifersüchtig sind, nur weil ihr Freund zu anderen Frauen nett ist. Für mich ist das ein Zeichen, dass ich mir den richtigen geangelt habe und oh ja, das habe ich.

„So Mädels, Felix, Sandra und ich machen uns jetzt mal auf den Weg ins Krankenhaus. Felix meinte, dass er denkt, dass wahrscheinlich nichts gebrochen ist, aber wir sollten trotzdem wen draufschauen lassen." „Ok gut, aber ist sonst alles in Ordnung bei ihr?", fragt Sophie immer noch aufgebracht. „Ja, ihr geht's soweit gut." „Sollen wir nicht auch mitkommen?", fragt Jackie besorgt. „Nein, du wirst deinen Junggesellinnenabschied ganz bestimmt nicht an dem Ort, den du am meisten hasst, verbringen. Felix und ich kümmern uns darum." „Ok, vielen Dank, Ellie – ich schulde dir was." „Ach, alles in Ordnung. Genießt es und wir kommen wieder, sobald Sandra fertig ist, ja?" „Ok, falls ihr was braucht, ruft an." „Machen wir.", sage ich und drücke alle schnell zum Abschied, bevor ich mich auf den Weg zu Sandra mache.

„Gut, wir können los.", verkünde ich, als ich zurückkomme. Auch Felix kommt in diesem Moment wieder zur Tür herein. „Ich habe inzwischen schon Michi angerufen und ihm gesagt, dass ich so schnell nicht wiederkommen werde. Er drückt dir auf jeden Fall die Daumen, Sandra." „Ich hoffe so sehr, dass nichts gebrochen ist." „Ja, das hoffen wir auch. Aber um das zu 100% ausschließen zu können, müssen wir jetzt ins Krankenhaus und deinen Arm röntgen." „Ja, wenn's nicht anders geht, muss ich da wohl durch." „Du hast zumindest keine Angst vor Ärzten – stell dir mal vor, das wäre Jackie passiert und das auch noch am Tag ihres Junggesellinnenabschieds." „Ja stimmt, gut, dass es mich erwischt hat", sagt sie und lacht ein wenig. Zum Glück nimmt sie's mit Humor. „Na gut Ladies, dann würde ich mal sagen, ab ins Spital." „Jawohl Herr Doktor.", scherzt Sandra und folgt ihm und mir zum Auto.

Nachdem wir trotz Felix Kontakten relativ lange warten mussten, hat der zuständige Arzt Sandras Arm geröntgt und es hat sich rausgestellt, dass ihr Arm tatsächlich nicht gebrochen, sondern „nur" verstaucht ist. Felix ist dann zurück zu Michis Party gefahren, hat uns aber vorher noch beim Hotel abgesetzt. Natürlich waren die Mädels noch nicht im Bett, so, dass wir den Rest der Feier auch noch genießen konnten. Das Frühstück war ebenfalls mega lecker, obwohl wir es nicht mal richtig genießen konnten, weil alle voll müde waren, da wir nicht wirklich viel geschlafen haben. Inzwischen bin ich schon wieder zuhause und hab auf dem Weg gleich noch Lilly abgeholt. Obwohl es nur eine Nacht war, hab ich sie richtig vermisst. Felix sollte auch bald nach Hause kommen, aber bis dahin spiele ich mit Lilly ihr Lieblingsbrettspiel. Morgen muss ich noch zum Nagelsalon, da ich meine Nägel übermorgen, am Tag der Hochzeit, besonders schön haben will. Das Kleid habe ich zum Glück schon – es ist wunderschön und sogar relativ angenehm. Felix Anzug habe ich noch nicht gesehen, aber ich bin mir sicher, dass er unglaublich gut aussehen wird. Ich kann nicht glauben, dass die Hochzeit schon so bald ist. Hochzeiten erinnern mich immer wieder daran, dass es bei Felix und mir auch schon bald so weit sein könnte. Jetzt muss er mir nur noch den Antrag machen – ich bin mir aber sicher, es wird nicht mehr allzu lange dauern...

Warum ausgerechnet dominant? (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt