Kapitel 25

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„Du schaffst das, meine Süße." „Und was wenn nicht? Ihr seid da, Jackie ist da, Michi ist da und noch ganz viele andere Leute, die ich nicht kenne. Was ist, wenn ich was falsch mache und mich total blamiere?" „Keine  Sorge, das wird nicht passieren. Und für den ganz ganz ganz ganz unwahrscheinlichen Fall, dass du den Text vergisst oder sowas, werde ich was machen, was die Aufmerksamkeit auf mich lenkt. Dann kannst du in Ruhe nachdenken und es wird dir sicher wieder einfallen. Aber dazu wird es nicht mal kommen. Du hast ganz viel geübt und du bist so toll beim Tanzen – es wird nichts schiefgehen." „Sicher?" „Ganz sicher und jetzt komm, wir müssen los – Ellie sitzt schon im Auto."  „Ok, aber Felix?" „Ja?" „Ich hab' dich lieb." „Ich dich auch, mein Schatz."

„Und, ist sie aufgeregt?", fragt Michi, als ich neben ihm Platz nehme. „Ja, total. Ich habe ihr vorher versprochen, dass ich die ganze Aufmerksamkeit auf mich lenken würde, falls sie einen Texthänger hätte – wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, hoffe ich unter anderem aus diesem Grund, dass es nicht dazu kommen wird." „Das wird es schon nicht. Lilly tanzt so toll und sie hat noch nie den Text vergessen. Sogar Jacky sagt, dass ganz viel Potential in ihr steckt." „Ja, ich bin so stolz auf sie." „Das kannst du auch sein. Sie ist ein wirklich tolles Mädchen. Du Felix, ich wollte dich da noch was fragen. Ich weiß, dass es altmodisch ist, aber trotzdem hätte ich gerne auch dich deswegen gefragt. Ich habe vor, Jackie einen Antrag zu machen und wollte dich nach deinem Segen fragen.", sagt er so leise, dass ihn niemand außer ihm und mir hört. Irgendwie tut es mir ein bisschen im Herz weh, dass meine kleine Schwester inzwischen nicht mehr so klein ist. Andererseits weiß ich, dass Michi ein super Kerl ist und ganz toll zu Jacky passt. Ich wäre also dumm, wenn es für mich nicht in Ordnung wäre. Außerdem hätte ich im Endeffekt eh nichts mitzureden – aber ich finde es nett, dass er mich fragt. „Natürlich habt ihr meinen Segen. Ihr seid ein tolles Paar und passt einfach perfekt zusammen. Wann hast du denn vor, ihr den Antrag zu machen?" „Etwa in einem Monat. Wenn wir nach New York zur Taylor Swift Show fliegen. Ich kann es schon gar nicht mehr abwarten und hoffe, dass sie ja sagt." „Ja, das hoffe ich auch, Mann. Ganz viel Glück!" „Danke Felix, das bedeutet mir echt viel." „Hast du Dad auch gefragt?" „Ja, er hat uns auch seinen Segen gegeben. Ihm sind sogar ein paar Tränen in den Augen gestanden." „Da siehst du, was für eine Bereicherung du für unsere Familie bist." „Ich bin aber auch wirklich froh, von euch so herzlich aufgenommen worden zu sein. Dafür werde ich euch immer dankbar sein." Bevor ich ihm jedoch antworten kann, ertönt das Ensemble. Ich lächle ihm also entschuldigend zu und richte meinen Blick auf die Bühne – jetzt geht's los.  

„Das hast du richtig toll gemacht", sagt Ellie und umarmt Lilly, als sie nach der Aufführung zu uns gelaufen kommt. „Ja, ganz super, mein Schatz." Ich nehme sie hoch und wirble meinen kleinen Engel durch den Raum. Während der Aufführung bin ich fast vor stolz geplatzt. Vermutlich ist es normal, dass Eltern, was wir ja nicht wirklich sind, aber irgendwie doch, ihre Kinder am besten finden, aber Lilly war heute wirklich die Beste. Sie hat so elegant getanzt, dass man andauernd vergessen hat, dass sie noch so jung ist. Auch Jackie sagt ihr, wie toll sie war und lobt in Fachsprache ihre Figuren und Bewegungen, von denen ich natürlich keine Ahnung habe. Im Anschluss beschließen wir noch, etwas Leckeres mit Michi und Jackie essen zu gehen und zwar in Lillys Lieblingsrestaurant, um sie und ihren Auftritt richtig zu feiern.

Warum ausgerechnet dominant? (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt