Ruby POV
Auch wenn Dad denkt, das sie es nicht ist, irgendwas stimmt da nicht. Da aber eh keiner auf mich hören wird, lass ich des auch mal. Trotzdem ging ich zu Icy und musterte sie. Weiße Haare, Augen und Outfit. Das was da so aus der Reihe ein bisschen tanzt, ist ihre Kette.
Sie hatte Ähnlichkeiten mit Ambers alten Kette, aber dennoch anders. "Was gibt's?" wollte sie wissen. "Das weiß ich noch nicht. Sag mal Icy, woher hast du diese Kette?" konfrontierte ich sie lässig. "Ruby, lass sie" befahl mir Dad, doch ich ignorierte es. "Die hab ich schon seit ich denken kann" antwortete sie mir und ich hob eine Augenbraue. "Und wie lange ist das her?"
"Ruby hör auf!" hörte ich nochmal Dad.
"Ich habe keine Ahnung. Tage habe ich aufgehört zu zählen, aber wenn ich mich seither daran erinnern kann, muss es schon etwas länger her sein" funkelte sie mich zurück an. Das war zwar nicht die Antwort, die ich hören wollte, aber damit musste ich mich zufrieden geben.
So drehte ich mich um und wante mich den Anderen zu. "Was sollte das denn?" flüsterte mir Dad zu. "Irgendwas stimmt da nicht" erklärte ich ihn, verschränkte die Arme und lehnte mich an die Wand. "Woher willst du das wissen?" hakte Thor nach. "So ein Gefühl. Wenn sie meine Schwester ist, dann könnte ich es fühlen."
Ich brach mir einen Eiszapfen ab und deutete auf Icy, das alle auf sie schauen sollten. Ich ritzte mir einen Strich in die Handfläche, sodass Blut herauskam. Ich schaute zu Icy auf ihre Hand, nichts. Mist. Ich war mir sicher. "Sie ist es nicht, sonst würde sie etwas spüren" erklärte ich ihnen frustriert und warf den Eiszapfen auf den Boden.
"Ich würd gern nochmal was ausprobieren. Dafür müsstest du mir das Armband abmach.."
"Auf gar keinen Fall!" brüllte mich Dad an und ich stellte mich vor ihn hin. Mit einem tödlichen Blick sah ich ihn an, doch es brachte nichts, ihn anzubrüllen, darum ging ich einfach an ihn vorbei. Dabei stieß ihn an die Schulter und ging nach draußen. Wenigstens funktioniert noch meine Kälteresistenz und deshalb stapfte ich etwas durch den Schnee und setzte mich hin.
Wieso vertraut mir hier niemand? Klar ich hab Fehler gemacht, aber wenn mir nicht einmal Dad vertraut, was soll ich dann noch mit ihn? Ich ließ mich in den Schnee fallen, sah nach oben und schloss die Augen.
"Alles okay bei dir?" hörte ich Thor, doch ich bewegte mich nicht. "Thor, kann ich dich mal was fragen?"
"Klar" entgegnete ich und er setzte sich neben mich. "Vertraust du mir?" hakte ich nach und ich hörte ein scharfes einziehen der Luft. Ich seufzte. "Du darfst das nicht falsch verstehen. Wir wissen kaum etwas über dich und außerdem hast du dich wirklich nicht so verhalten. Das würden die Anderen sagen. Ich denke, du brauchst eine Chance dich zu beweisen" erklärte mir Thor. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht dem. Ich setzte mich auf und sah ihn mit schrägem Kopf an. "Danke, aber warum vertrauen mir die anderen nicht? Amber hat sie auch mehrmals verraten und sie haben ihr verziehen, aber warum mir nicht? Und warum nicht Dad?" fragte ich enttäuscht. "Das kann ich nicht sagen Kleines. Ich denke, Loki kennt dich nicht so gut" entgegnete er mir. Ich stand auf und so auch Thor. Thor kam zu mir heran und umarmte mich. Ich hatte mit allem gerechnet, aber es fühlte sich ungewohnt geborgen an. "Danke das du mir wenigstens vertraust" murmelte ich vor mich hin und ging wieder hinein. Thor folgte mir und alle schauten mich an. Ich ignorierte es und stellte mich wieder an die Seite von allem.
"Wir müssen zum Quinjet" beschloss Tony. "Aber wir können da nicht hinaus, weil dieser verdammte Schneesturm noch wütete. Ideen?"
"Thor, wenn du es zum Qunjet schaffst, dann könnte ihn Tony von hier aus steuern" fragte ihn Steve. "Nein, die Kälte würde mich umbringen, aber Ruby und Loki würden das schaffen" schlug Thor vor und bei meinem Namen horchte ich auf. "Was?" sagten wir alle gefühlt gleichzeitig und sahen ihn ungläubig an. Thor zwinkerte mir zu und innerlich lächelte ich.
"Nie im leben" hörte ich Dad die Stimmung ruinieren und auch die anderen stimmten ihn zu. Ich musste mich gerade so was von beherrschen, sonst würde ich hier noch irgendwas zerstören. "Ich könnte euch dabei helfen. Ich weiß, wo der Quinjet ungefähr steht und die Kälte tut mir nichts an" schlug Icy vor und wir sahen sie an. "Du meinst also wir sollten unser Leben hier in eine Fremde, in einen Psycho und einer außer Kontrolle geratenen Hexe vertrauen. Das kann ja mal was werden" mischte sich Natascha ein. Sie diskutierten noch etwas herum. "Ich vertraue Loki und vor allem Ruby" übertönte Thors Stimme über allen und ich lächelte ihn dankbar an.
"Na schön. Hier ist ein Gerät, damit ich ihn fernsteuern kann" erklärte uns Tony und gab das Ding Loki. Ich verdrehte die Augen, aber immerhin etwas.
So machten wir uns auf den Weg zum Quinjet. Icy ging voran, dahinter waren ich und Dad. Wir schwiegen eher, wobei Icy sich nur auf den Weg konzentrierte. "Vertraust du mir Dad?" begann ich irgendwann mit dem reden, da mir dieses anschweigen zu blöd wurde. "Vielleicht" entgegnete er mir nur. Das war vielleicht mal eine Antwort. "Also nein, aber warum? Vielleicht weil wir uns nicht so lange kennen? Weil ich nicht Amber bin? Weil ich nicht weiß, was wahr und falsch ist? Weil Mom mich mein ganzes Leben lang angelogen hat? Was? Was ist es?" brüllte ich ihn an und mir kamen die Tränen. "Du liebst Amber mehr als mich, das ist offensichtlich, aber das du mir nichts zutraust, anvertraust oder einfach nur vertraust, das ist zu viel verlangt." Wütend ging ich etwas weiter vor und Dad mir hinterher. Er hielt mich auf und musste stehen bleiben. "Weil ich es nicht fassen kann, das ich noch eine Tochter habe. Deine Mutter ist nicht die, für die wir sie gehalten haben. Ich liebe dich, aber da ich dich in Sicherheit weiß, mache ich mir eher Sorgen um deine Schwester, denn bei ihr weiß ich nicht, wie es ihr geht" erklärte er mir und ich denke, die Tränen aus Wut wurden zu Tränen aus Freude. Wir gingen weiter, Icy musste es wohl egal sein, was wir hier so reden.
"Dad, ich hab eine Idee bezüglich Icy. Ich denke, sie ist Amber, aber durch einen Zauber geschützt. Deshalb kann ich sie nicht spüren. Vertraust du mir?" fragte ich ihn und er nickte. Ich hielt ihn mein Arm hin, damit er es abmachen sollte. Nur Dad und Amber können es mir abmachen, da sie es erschaffen haben. Er sah mich verwundert an, doch er verstand es dann auch.
"Wir sind da" mischte sich Icy ein und da stand dieser. Wir gingen hin und versuchten ihn zu öffnen. Das funktionierte auch dann irgendwann und die Ladeklappe öffnete sich. Wir gingen hinein, Icy vorran. Sie sah sich etwas um, doch ich hielt ihn nochmal meine Hand hin. "Lass es mich nicht bereuen" murmelte Dad und machte es ab. Ich spürte, wie die Magie durch meinen Körper floss. Ich ging zu Icy heran und sie drehte sich um. "Was gibt's?" wollte sie wissen. "Das" entgegnete ich ihr, griff nach ihrer Hand und zog Magie heraus. Es funktionierte auch, da meine Hand glühte. Ich spürte auch, das ich was aufnahm. Ich sah ihr in die Augen und deren Farbe veränderte sich von weiß zu grün. Ich wusste es.
"Lasst mich in ruhe" hörte ich eindeutig Ambers Stimme und bevor ich überhaupt reagieren konnte, flog ich aus dem Quinjet, da sie mich mit einer Energiekugel traf. Ich rappelte mich auf und auch Dad flog auf mich zu. Ich musste Dad mit Magie auffangen und absetzen. Amber rannte hinaus und flog davon. Ich sah Dad gespannt an. "Hol sie dir" forderte er mich dazu auf und darauf hab ich gewartet. Ich lief los, Amber hinterher.
Gut, ich flog einfach nur in die Richtung, in die Amber abgehauen ist. Irgendwann wusste ich nicht mehr wohin. Ich nutzte den Druckwellenaufspürzauber, den Amber in New York angewandt hat, nur mir dem Unterschied, das meine Druckwelle nichts zerstörte. Auch wenn ich irgendwo anders wäre, würde ich nichts zerstören. Ich frage mich eh, wie sie diese große Menge an Zerstörung zustande bringen konnte. Ich spürte sie und flog ihr nach. Sie lief mittlerweile. Wahrscheinlich weil der Zauber wieder wirkte und sie bloß nur noch weiß, das sie so schnell wie möglich hier weg muss.
Ich landete vor ihr und schleuderte sofort eine Energiekugel, wodurch sie nach hinten geschleudert wurde. Sofort rappelte sich Icy auf und hielt Eismagie in den Händen. Sie lief zu mir heran, sprühte Eis um mich herum, sodass ich weder nach links oder rechts ausweichen konnte. Sie sprang ab und auf mich zu. Im letzten Moment konnte ich noch weghechten und sie schlug ins leere. Schnell drehte ich mich um, ging auf sie zu und schoss ihr Magie in den Kopf. Da sie keine starke Hexe ist, wird die Manipulation wirken. Sie stand auf, doch ich schnipste, wodurch sie bewusstlos wurde. Ich ging zu ihr und kniete mich zu ihr herunter. "Es wartet jemand sehnsüchtig auf dich."
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Lokis Familie
FanfictionNach den Ereignissen von New York, suchen die Avengers Jahre nach Amber. Vieles ist in der Zwischenzeit passiert. Auch bleibt noch ein letzter Kampf aus gegen ihre Mom.