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Amber POV

Ich kam zu mir. Was ist diesmal passiert? Ich öffnete meine Augen und richtete mich auf. Ich lag auf dem Boden des Wohnzimmers im Hauptquartier. Auch Ruby war da, aber sie schlief noch. Ich rutschte zu ihr und schüttelte sie etwas. "Ruby, wach auf" forderte ich und sie presste die Augen zusammen. Sie blinzelte etwas und erkannte mich dann auch wieder. "Amber? Was ist passiert?" hakte sie nach, doch ich zuckte nur mit den Schultern. "Irgendwas stimmt hier nicht. Hier ist irgendwie keiner" überlegte ich laut und sofort fuhr sie nach oben. "Wie hier ist keiner?" wiederholte sie mich, doch ich sah sie verwirrt an. "Ich hab hier noch keinen gesehen. Vor allem Dad. Er würde uns niemals allein lassen" erzählte ich ihr. Ruby stand auf und ich tat es ihr gleich. "Überprüf, ob deine Magie noch funktioniert!" befahl sie mir und ich hob die Hand. Ich spürte Magie, eigentlich, aber es funktionierte nicht. Ich versuchte den Tisch schweben zu lassen, doch nichts. Ich wante mich wieder zu Ruby, doch sie sah mich genauso geschockt an, wie ich sie. "Wir müssen sofort weg von hier" forderte sie mich auf, nahm meine Hand und zog mich mit nach draußen. Irgendwann wurde es mir zu viel, riss mich von ihr los und blieb auf der Wiese stehen. "Ruby, was ist los? Wo sind wir?" hakte ich nach. Sie ging auf mich zu, die Hände vor dem Gesicht gefaltet. Sie legte ihre Hände auf meine Schultern und schüttelte mich durch. "Ich weiß genau wo wir sind. Wir wurden von unserem Körper getrennt. Wir wurden in eine Welt gesperrt, in der wir nicht herauskommen" antwortete sie mir. "Wer macht so was?"
"Hallo meine Lieben" hörte ich jemand hinter mir. Ich drehte mich um und mir blieb der Atem stehen. "Habt ihr eure Mutter vermisst? Ich dachte, so eine kleine Réunion wäre was, da Amber für drei Jahre verschwunden war" erklärte uns Mom. Mom steckt dahinter. "Was willst du?" kam es auf Ruby und sie klang wütend. Mom kam näher und kreiste um sie herum. "Von die Ruby, bin ich enttäuscht. Du hattest nur eine Aufgabe, sie wieder zu mir zu bringen, aber nicht einmal das hast du geschafft. Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen" entgegnete sie ihr. Wow, das war mal hart. Mom setzte ein Lächeln auf und ging zu mir. "Amber, meine Lieblingstochter. Schön dich wieder zu sehen. Ich hab dich vermisst" kam sie überheblich auf mich zu. Sie wollte mich umarmen, doch ich ging einen Schritt zurück, sodass sie mich verwundert ansah. "Komm auf den Punkt und sag, was du willst" entgegnete ich ihr zynisch.
"Kommt mit" befahl sie uns und wir folgten ihr. Wir konnten nichts machen, also gingen wir ihr hinterher. Wir setzten uns in das Wohnzimmer des Hauptquartiers. Ruby und ich nebeneinander, Mom gegenüber. "Also, was hast du vor?" wiederholte ich mich, doch sie lachte nur. "Wir können hier eh nicht weg, also kannst du uns deinen Plan verraten" versuchte ich es nochmal und es schien, als würde sie darauf eingehen. "Na schön. Ich brauche euch und die Magie von Loki" erklärte sie uns, doch wir sahen sie nur fragend an. "Während ich zum einen hier bin und mit euch rede, suche ich euch im echtem Leben. Dank der Live Übertragung weiß ich nun, das ihr irgendwo in New York seid. Ich bin gerade auf dem Weg dahin" erzählte sie uns. "Und dann? Was wirst du mit uns machen und warum ist Dad nicht hier?" hakte ich nach. "Loki war schon immer faszinierend, aber nicht einmal ich kann in seinen Kopf dringen. Wenn ich euch dann mal gefunden habe, werde ich euch dann dazu benutzen, Loki ausfindig zu machen und dann wenn wir vereint sind, wirst du Amber, Lokis ganze Magie absaugen, umwandeln und dann auf mich übertragen und das selbe auch bei Ruby. Zum Schluss wirst du mir auch noch deine Magie überlassen und dann hört ihr nie wieder von mir" antwortete sie mir.
"Warum sollten wir die unsere Magie überlassen und für was brauchst du sie?" wollte ich wissen, denn ich gebe ihr nicht meine Magie und ich denke, Ruby geht es genauso. "Ihr müsst eins über mich wissen. Ich habe euch geboren, damit ihr mir eure Magie gebt. Das hat schon immer funktioniert, nur ihr wehrt euch am längsten" entgegnete sie uns und Ruby und ich sahen uns fragend an. "Was meinst du mit schon immer?" mischte sich auch mal Ruby ein. "Ihr seid nicht meine einzigen Kinder. Ich suche mir seit über 400 Jahren Magier aus, mit den ich Kinder bekomme und dann deren Magie. So werde ich immer stärker und ihr werdet eure Ruhe für immer von mir haben" sagte sie. Warte, Mom ist über 400 Jahre alt und wir sind nicht ihre einzigen Kinder? "Nein" kam es auch Ruby und ich stimmte ihr zu. "Oh, ich hab ganz vergessen, das ihr keine Wahl habt. Amber muss es machen. Sie hat die Macht der Asen und der Menschen."
"Warte mal. Du wusstest die ganze Zeit, das er nicht von hier ist?" hakte ich ungläubig nach. "Natürlich. Darum hab ich ihn mir auch ausgesucht. Ich hab noch keine Asenmagie und wenn ich schonmal die Gelegenheit dafür habe, nutzte ich sie auch" grinste sie mich an.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sie will uns das nehmen, was uns besonders macht. Irgendwie hab ich das gefühl, das sie uns auch noch töten will. Ich denke, Mom ist eindeutig der größte Psychopath in unserer Familie. "Das werden wir nicht zulassen" zischte Ruby sie an. "Ihr habt keine Wahl" entgegnete sie uns. Ruby stand auf, nahm mich an der Hand und zog mich nach draußen. Wir wollten gerade durch die Tür, da schloss sie sich von selbst. Ich erkannte Magie, violette. Das war dunkel Magie. Mom nutzt dunkle Magie.
Ruby trat sie auf und wir gingen weg. Sobald wir außer sehweite waren, liefen wir los, raus aus dem Gebäude, weg vom Hauptquartier. Zum Glück funktionierte noch unsere Ausdauer. Wir liefen durch die Stadt. Irgendwann wurde Ruby langsamer und schließlich blieben wir stehen. Wir atmete durch und sahen uns an. "Wusstest du davon" war die einzige frage, die mir im Kopf herum schwirrte. Sie schüttelte den Kopf. "Ich wusste nur, das sie dich und Dad für einen Zauber braucht. Mehr nicht. Amber, ich schwöre" antwortete mir Ruby und ich glaube es ihr sogar. "Wir müssen einen Weg hier raus finden" wechselte ich das Thema und sah mich um. "Das können wir nicht. Es ist eine Gefängniswelt, in der nur Mom uns rauslassen kann" entgegnete sie mir. "Woher willst du das wissen?" hakte ich nach. Ruby drehte sich weg und ging ein paar Schritte weg. "Ruby?" Ich ging ein paar Schritte näher. "Ich war hier schon des öfteren. Mom hat mich hier eingesperrt, wenn ich ihr nicht gehorcht habe. Das war eine der Bestrafungen oder sie hat mir schmerzen zugefügt, indem sie mich mit Messern stach oder aufschlizte" erzählte sie mir. "Darum hatte ich von Zeit zu Zeit Wunden, die ich nicht erklären konnte" murmelte ich und umarmte sie. "Ich hatte keine Ahnung, wie schwer es immer für dich gewesen sein muss. Immer ging es um mich und was Mom vorhin zu dir gesagt hat. Wie kannst du das nur aushalten?" fragte ich sie mitfühlend und wir beide waren den Tränen nahe. "Schon gut" winkte sie ab, doch ich merkte, wie sie darunter leidet. Ich löste mich von ihr und sah mich um. "Wie kommen wir hier raus" wechselte ich das Thema. "Das geht nicht. Mom hat diese Welt mit Runen versehen. Dadurch können wir keine Magie anwenden und auch Magie kommt nicht herein" erklärte sie mir. Ich überlegte kurz. "Du sagst also, diese Welt ist mit Runen versehen. Bezieht sich das auf die Welt an sich oder nur den Planeten Erde?" überlegte ich laut. "Ich weiß nicht" antwortete sie mir irritiert. "Wenn es sich also nur auf den Planten bezieht, müssen wir also nur hier raus. Vielleicht können wir dann nach draußen Kontakt aufnehmen und die können uns helfen" schlug ich vor. "Der Plan an sich ist nicht schlecht, aber wie sollen wir hier weg kommen. Ich glaube nicht, das du ein Flugzeug oder eine Rakete fliegen kannst" winkte sie ab. "Nein, aber einen Quinjet" entgegnete ich ihr und mir kam ein Lächeln auf. Auch Ruby hatte es endlich kapiert. "Das könnte klappen. Wir müssen wieder zurück. Mom wird eh nicht mehr da sein" entgegnete sie mir und so liefen wir so schnell wir konnten wieder zurück zum Hauptquartier. Dort suchten wir alle nach einem Schlüssel ab und irgendwann konnten wir auch einen finden. So liefen wir weiter zu den Quinjets. Hier allein standen fünf in einem Hangar. Ruby warf mir die Schlüssel zu und öffnete einen. Wir gingen hinein und ich setzte mich ans Steuer. Schnell stellte ich alles ein. "Du bist dir sicher, das du das kannst?" hakte sie nach. "Ja. Clint hat es mir beigebracht... Vor drei Jahren. Ich sollte es also noch können" antwortete ich ihr. "Na das kann mal was werden" hörte ich Ruby murmeln und ich verdrehte die Augen.
Ich setzte den Quinjet ab und flog los. Gut, am Anfang war es noch etwas wacklich, was mir auch Ruby zu hören gab. Schließlich ging ich in die Steigung und wir flogen nach oben. Nach kurzer Zeit waren wir fast am Ende der Atmosphäre. "Sicher das der Quinjet das aushält?" wollte sie wissen. "Ich denke schon. Tony baut alles immer robust. Wir schaffen das schon" versicherte ich ihr, obwohl ich mir nicht ganz so sicher war.
Auf einmal färbte sich der Himmel von blau auf schwarz. Wir waren nun aus der Atmosphäre, hinein im All. Ich ging vom Gas und nun schwebten wir im All. Ich stand auf und setzte mich gegenüber von Ruby, die in der Mitte des Quinjets saß. "Eine von uns wird die andere mit Hilfe eines Befreiungszauber hier für kurze Zeit rausbefördern. Die Stärkere bringt die Schwächere raus. Dann muss diejenige so schnell wie möglich Dad finden und ihn alles schnellstmöglich erklären" fing Ruby an. "Und dann?"
"Dann weiß ich auch nicht weiter. Wir müssen uns hier selbst rauszaubern, aber auf der Erde funktioniert das nicht" überlegte Ruby laut. Ich dachte auch kurz darüber nach. "Aber in Asgard. Wir müssen nach Asgard. Dort gibt es eine Bibliothek mit allen Zaubern" erzählte ich ihr. "Dann flieg los" forderte sie mich auf, doch ich schüttelte den Kopf. "Das würde zu lange dauern. Mehrere Jahre. Der Bifröst ist der schnellste Weg" machte ich unsere Hoffnung zunichte. "Aber nicht der einzige. Wer auch immer nach draußen kommt, muss Dad nach einem Portal nach Asgard fragen. Er weiß so was" erzählte ich ihr und wir machten uns bereit.
Wir nahmen unsere Hände gekreuzt und konzentrierten uns auf den Zauber. Wir flüsterten ihn und ich spürte sehr viel Energie in meinem Körper.

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