Morgen nach der Party

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Langsam und unsicher gingen wir wieder zurück zum Rest. Christina saß zwischen Sihan und Lisa, welche sich amüsiert mit Sami unterhielt. Malina hatte sich einen anderen aufgerissen. Die laute Musik wurde abgestellt und lief nur noch leise im Hintergrund. Wie lange waren Can und ich eigentlich weg? Als Christinas Blick den meinen traf, merkte ich erst wie unwissend ich sie gelassen hatte. Sie wusste ja wirklich keinerlei Fakten von mir und Can. Am liebsten hätte ich ihr alles erzählt und sie nach Rat gefragt, aber sie schien selbst mit Sihan beschäftigt zu sein.

Mit Lisa würde ich so oder so nicht darüber reden. Vesteht mich nicht falsch, ich mochte sie, aber ich vertraute ihr eben nicht besonders viel. Der Mond leuchtete hell am Himmel und Sterne zeigten ihr Sternenbild. Ich war ein Mensch, der die Sterne und den Mond liebte. Schon oft saß ich mit Christina draußen und wir hatten uns die Sterne angeguckt, während wir denn Sinn des Lebens hinterfragt hatten. Eine sehr schöne Erinnerung, welche ich für immer in meinem Herzen aufbewahren möchte. Noch sehr genau erinnerte ich mich an ihre strahlende Augen, als sie sagte, sie wolle einen Freund, der sie so liebte wie ich. Die Blondine wusste gar nicht, wie viel Wert dieses Kompliment für mich hatte.

Zum ersten mal hatte ich das Gefühl, meine Liebe wäre gut genug. Sogar besser als die von anderen. Ich fuhr mir durch die Haare und zog einen Stuhl bei seite, um mich auf diesen setzen zu können. Natürlich mischte ich mir davor ein neues Getränk, da Can meines geext hatte. Can jedoch setzte sich nicht wie bedacht neben mich, sondern verschwand irgendwo anders hin, jedoch schenkte ich dem nicht viel beachtung. Ich war ja nicht sein Hund, der ihm überall hin folgten musste und ich brauchte auch Zeit mit meinen eigenen Gedanken. "Aseyla, lass tanzen", meinte die Blondine und kam mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Seufzend und augenverdrehend ergriff ich ihre Hände und ließ mich mit sich ziehen. Wir gingen in Sihan's Haus, da wir da die Musik lauter hören konnten und alleine tanzen konnten. Das wollten wir immerhin keinem antuhen.

Es lief ein Lied, welches wir zusammen gehört hatten, als wir das erste mal Feiern gingen. 'Can't hold us'. Für uns beide war dieses Lied etwas besonderes und daher ließen wir uns niemals den Moment entgehen, zu diesem Lied zu tanzen. Auch jetzt hüpften wir unregelmäßig auf und ab und fuchtelten wild mit unseren Händen herum, in der Hoffnung den Beat zu treffen. Angetrunken war das gar nicht mehr so leicht und wir sahen bestimmt erbärmlich aus, doch ich genoss es. Ich schenkte ihr immer wieder ein ehrliches Lachen. Ich sagte doch, sie war wie mein Sonnenschein.

Erst als das Lied zu ende war, ließen wir uns auf die weise Couch fallen, welche links neben uns platziert wurde. "Ich kann nicht mehr", keuchte ich außer Atem. Unser wildes Rumgehampel hatte mir doch mehr Energie gezogen, als ich mir bewusst war. Oder es lag einfach an meiner Raucherlunge und meiner unsportlichkeit. Da ich zu Stur war es zuzugeben, schob ich es einfach auf den Alkohol. "Jetzt erzähl endlich mal was bei dir und Can abgeht", murmelte sie und drehte sich auf die Seite, sodass sie mich ansehen konnte. Ich jedoch drehte mich überlegend auf den Rücken und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. "Ich weis es selbst nicht. Ich habe ihn einfach in einer meiner dunklen Zeiten getroffen und seither verfolgt er mich wie Sterne. So weist du, er ist immer da auch wenn ich ihn nicht sehe. Ich hab ihn zufällig bei Edeka getroffen oder ich wusste auch nicht, dass er hier auf der Party ist", murmelte ich und hoffte, sie würde verstehen, was ich ihr mitteilen wollte.

Sie nickte und richtete ihr Oberteil im liegen zurecht. "Was war vorhin?", fragte sie nur und ließ mich nicht aus den Augen. "Ich kann das nicht erklären. Er war mir so nah und dann hat er gesagt er wäre schon längst mit mir, wenn es nicht so Kompliziert wäre", schilderte ich die Situation und ließ den Part weg, an dem ich geschwächelt hatte. "Das du Kompliziert bist oder wie?", entblößt pustete sie ihre Luft aus guckte nun etwas wütender drein. "Nein, ich weis nicht was er meinte, aber ich bin es nicht", redete ich uns ein. Ich wusste selbst nicht, was er meinte, aber es fühlte sich so an, als würde er etwas anderes meinen. "Und bei dir und Sihan?", fragte nun ich sie und drehte mich auf die Seite. Ihr grinsen wurde größer und ich konnte mir schon vorstellen, was passiert war.

Let me love you in the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt