Den Sonntag verbrachte ich hauptsächlich damit, mich in meinem Bett herum zu wälzen und Can auf Instagramm zu stalken. Seine Worte hallten noch immer in meinem Kopf und es war, als könnte ich noch immer seine Berührungen spüren, sobald ich daran dachte. Ich sagte doch, er wäre immer da, wie die Sterne. Den ganzen Tag war ich mit meinen Gedanken beschäftigt und ehrlich gesagt wollte ich nicht einmal an etwas anderes außer den Lockenkopf, auch Schattenmann von mir genannt, denken. Es war schon witzig, wie sich aus den Szenarien jener Nacht ein solches Verhältnis entwickeln konnte. Immer wieder schmunzelte ich in mein Kissen hinein. Doch so schnell der Sonntag auch gekommen war, war er wieder vorbei. Und heute um 15 Uhr würde ich mit Can Unterwäsche einkaufen gehen. Ob es eine gute Idee war, wusste ich nicht. Es war mir ebenso auch egal, denn ich wollte Zeit mit ihm verbringen und da war es mir auch egal wie. Ich begann mich fertig zu machen. Das hieß Duschen und schminken. Das heiße Wasser prasselte auf meinen nackten Körper und bließ mir wieder einen Hauch von Leben ein. Ich wusch mein dunkles Haar und realisierte ein erneutes mal, wie lang dieses mittlerweile gewachsen war. Nachdem ich hier fertig war, machte ich mich an die nächste Sache.
Es dauerte eine Stunde, bis ich akzeptabel aussah und mich auch so fühte. So konnte ich dem Lockenkopf unter die Augen treten. Apropos Augen. Dieses grün regte eine Sehnsucht in mir, von welcher ich nicht einmal wusste, dass ich sie fühlen konnte. Doch ich wollte wieder in seine Augen gucken. In die Augen, die mir sagen würde, dass meine Liebe genug wäre. Das ich gut genug wäre. So wie er es mir aufgetragen hatte, nahm ich keinen einzigen Euro mit. Doch bevor ich mich mit Can traf, musste ich noch die Notenbekanntgabe hinter mich bringen.
Gesagt getan. Ich war in der Schule und wartete neben Christina auf meinen bekannten Platz im Klassenzimmer. Ganz hinten rechts am Fenster. "Wir schaffen das", flüsterte sie sich zu und versuchte uns beide aufzumuntern. "Natürlich schaffen wir das. Du wirst auf die Fos gehen können und ich werde eine gute Ausbildung finden", erklärte ich ihr und nahm ihre Hand in meine, um mein Gesagtes zu verdeutlichen. "Genau und wenn wir dreißig sind und noch immer keinen Partner haben, dann heiraten wir und werden reich", grinste sie und ich steig mit ein. "Okay, aber ich will einen Pool im Garten. Und eine Nestschaukel", forderte ich meine Anforderung. Es war nicht gelogen, ich wollte diese beiden Sachen wirklich unbeding in meinem Garten haben. Sei es für mich oder meine Kinder in der Zukunft. "Was wenn die mich in der Fos nicht wollen oder ich es nicht schaffe?"
"Dann ist es eben so, aber an das kannst du denken, wenn es soweit ist. Jetzt beweg deinen geilen Arsch und hol dir deine Noten", munterte ich sie auf, nachdem ihr Name gefallen war. Sie stand verunsichert auf und guckte noch einmal zu mir. Ich lächelte sie nur leicht an und nickte ihr zu. Sie würde es schaffen. Drei oder vier Minuten vergingen, während Christina weg blieb. Nervös guckte ich mich im Raum um. Viele dachten wegen unserer Aktion in der Mathe Prüfung, dass wir nicht bestehen würden. Und mittlerweile war ich eine von ihnen. Was wenn ich es wirklich nicht schaffen würde? Plötzlich öffnete sich die braune Holztüre und Christina trat mit einem fetten lächeln ins Gesicht wieder in den Raum. "Ich hab bestanden", schrie sie schon fast und ich fiel ihr um den Hals. "Ich wusste es doch. Du bist nicht dumm"
"Aseyla, du bist als nächste dran", wurde ich aufgerufen und mit einem mulmigen Gefühl ging ich in den Nebenraum, indem die Bekanntgabe gehalten wurde. "Setz dich doch bitte", forderte mich Herr Meier auf. Ich tat, wie er mir gehießen und guckte ihn gespannt an. "Du hast zwar bestanden, aber eine Sechs in Mathematik. Andere haben hart für eine eins gearbeitet, so wie du für deine Sechs. Aber anhand deiner Haare, Kleidung und Nägeln sieht man ja, was du in deiner Freizeit getrieben hast", spottete er über mich. Empört keuchte ich auf und zog meine Augenbrauen nach oben. "Was soll das bitte heißen? Das ist sehr respektlos von Ihnen und Sie kennen nichts aus meinem Leben und warum soll bitte mein Aussehen zeigen, was ich in meiner Freizeit mache?", fragte ich mit einem arroganten Ton in der Stimme. Was dachte er sich bitte?
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Let me love you in the dark
DragosteEin Mädchen welches in ihrer eigenen Dunkelheit versinkt. Ein Junge dessen Geschichte noch dunkler ist. Doch wenn sie aufeinander treffen fühlt sich alles an wie reines Licht, Glückseligkeit und Harmonie.