12. Wir haben uns getroffen? Wann?

15 1 0
                                    

"Daddy?"

Ihre Stimme war viel höher als sonst, als sie nach vorne stolperte und verzweifelt den Kopf nach einem anderen Geräusch als dem Knistern der Flammen reckte.

"Daddy, wo bist du? Ich kann nichts sehen!"

Die Stimme des Mädchens klang panisch und verzweifelt, während ich beobachtete, wie sie blindlings durch die Verwüstung stolperte.

"Mach die Augen auf!" Ich versuchte, sie anzuschreien, aber sie schrie weiter nach ihrem Vater.

Sie umkreiste das Autowrack dreimal, bevor sie zum Stehen kam und hysterisch schluchzend auf die Knie sank. Sie klammerte sich an einen schneeweißen Teddybär und weinte und weinte und weinte. Sie weinte, als sich dichter schwarzer Rauch wie eine schwere Decke um sie legte und sie nach unten drückte, bis sie auf dem Boden lag. Sie weinte, als die Temperatur rasch anstieg und ihr der Schweiß von der Stirn tropfte. Sie weinte, als rote, orangefarbene und gelbe Flammen um sie herum tanzten, die gelegentlich ihre Haut stachen, um dann wieder zu entweichen, wenn sie sich ruckartig bewegte.

"Wach auf!" schrie ich sie an, aber ihre eigenen ekelerregenden Schreie übertönten meine Stimme, so das sich unsere Stimmen zu einer vereinigten.

Es gab keinen Unterschied mehr. Sie war ich und ich war sie. Ich spürte jeden einzelnen Zentimeter der Hitze, die über ihre Haut leckte und sich durch jede Schicht brannte, bis nur noch weiße Knochen und verkohltes Fleisch übrig waren.

"Wach auf!" Eine andere Stimme meldete sich.

Sie war weit entfernt, aber ich konnte jedes Echo hören, bis Knacken und Schreie meine Ohren wieder erfüllten.

"Ashley!"

Abrupt richtete ich mich auf, keuchte schwer und kalter Schweiß rann mir die Schläfe hinunter.

"Ashley!"

Moms anhaltende Schreie verstärkten meinen Zustand und verjagten die letzten Flammen wie ein Feuerlöscher.

"Ashley!"

Zerzaust und irritiert wischte ich mir mit der Rückseite meines Ärmels über die Stirn, bevor ich die Treppe hinunterstürmte, um Mom anzuschreien, sie solle aufhören, so früh am Morgen zu schreien, als ich auf ein amüsiertes Paar meergrüner Augen traf.


"Was machst du denn hier?" rief ich aus, während ich meinen Morgenmantel enger um die Taille schlang, um zu verbergen, dass ich darunter nur ein Tanktop und eine Pyjamashorts trug.


"Dir auch einen guten Morgen, Ashley. Ich habe gut geschlafen, danke, dass du so freundlich fragst", sagte Tyler mit verstellter Stimme.


Er lehnte an der Tür, die zur Küche führte, und stand bequem da, als wäre er schon tausendmal in meinem Haus gewesen.


"Tyler hat mir netterweise erklärt, dass er heute dein Chauffeur ist und dass ihr beide in den Laden geht, um ein paar Zutaten für den Schokoladenkuchen zu besorgen, den ihr beide heute backen wollt", strahlte mich Mom an.


"Echt jetzt", sagte ich sarkastisch und ließ meine zusammengekniffenen Augen zu Tylers selbstgefälligem Grinsen gleiten. "Ich kann mich nicht erinnern, dass das eine gemeinsame Entscheidung war!"


Seine Stimme klang süßlich, als er sagte: "Ich gebe mir Mühe. Ist es nicht das, was du die ganze Zeit wolltest?"

Breaking The Bad Boy (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt