Ich folgte den Soldaten durch die Flure, bis zu Erwins Büro. Er deutete mit einem Nicken auf die Tür und ließ mich dann zurück.
Ich atmete noch einmal durch, ehe ich behutsam anklopfte.
"Name und Anliegen?", kam es gestresst durch die Tür.
"[Y/N] hier. Sie wollten mich sprechen, Kommandant?"
"Komm rein."
Ich öffnete die Tür, trat hinein und schloss sie wieder. Sofort salutierte ich und Erwin deutete auf eine der Sessel sich zu setzen. Ich nahm platz und wartete geduldig, bis er zu sprechen begann:
"Levi und ich haben vorhin die Pläne für die nächste Expedition besprochen. Natürlich kam da auch die Frage auf, wen wir mit nehmen. Du warst eine der Wackelkandidatinen. Levi möchte nicht, dass du mitkommst, allerdings bin ich der Meinung, dass wir jeden Soldaten gebrauchen können. Wir sind noch zu keinem Ergebnis gelangt. Allerdings kam Hanji dazu, die mitteilte, dass du schwanger seist."
Ich riss erschrocken meine Augen auf und etwas geschockt wusste ich gar nicht, was ich dazu sagen sollte. Wie war dieses Gerücht so schnell bis nach ganz oben gelangt?
Ohne unterbrechung sprach er einfach weiter:
"Die Frauen in unserem Trupp sind dazu verpflichtet eine Schwangerschaft sofort zu melden. Sie werden von ihren Pflichten entbunden und können selbstverständlich an keiner Expedition teilnehmen. So werden wir es bei dir auch machen. Da du kein zu Hause hast, darfst du im Hauptquartier leben, aber du wirst nicht als Soldatin tä-"
"Kommandant!", unterbrach ich ihn irgendwann.
"Ich bin nicht schwanger."
"Manchmal ist es am Anfang nicht ganz eindeutig, aber selbst dann solltest du-"
"Nein!", unterbrach ich ihn wieder und ich merkte, wie unangenehm mir dieses Gespräch langsam wurde.
"Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht schwanger bin!"
"Ich möchte wirklich kein Risiko eingehen.."
"Kommandant!", ich musste mich wirklich zusammen reißen nicht los zu schreien. Sonst war er doch auch so clever, warum stellte er sich so doof an?
Ich atmete tief durch und ich fasste meinen ganzen Mut zusammen. Ich wollte es einmal komplett klarstellen, auch wenn es für mich peinlich werden würde:
"Den einzigen körperlichen Kontakt, den ich in den letzten paar Monaten mit einem Mann hatte, war die Umarmung mit Chris, bei der Sie auch dabei waren. Und da ich mir sicher bin, dass mich eine Umarmung nicht schwängert, kann ich Ihnen versichern, dass ich NICHT schwanger bin!"
Mir schoss die Röte ins Gesicht und ich atmete viel zu hektisch. Himmel, ich hatte dem Komandanten gerade mein nichts vorhandenes Liebesleben offengelegt.
Erwin schien einen kleinen Moment darüber nachzudenken, ehe er einfach nur nickte.
"Dann bin ich ja erleichtert, dass wir dich nicht als Soldatin verlieren."
Er schenkte mir ein leichtes Lächeln und ich seufzte einfach nur.
"Gibt es noch etwas oder kann ich gehen?", fragte ich ihn.
"Nein, das wars dann."
Hektisch stand ich auf und wollte schon aus dem Büro stürmen, als mir noch etwas einfiel:
"Kommandant?"
"Hm?"
"Warum will der Hauptgefreite nicht, dass ich bei der Expedition teilnehme?"
Er sah wieder zu mir hoch und er schien einen kleinen Moment darüber nachzudenken, wie er es mir sagen sollte.
"Er hält dich nicht für qualifiziert genug."
Entsetzt sah ich zu ihm.
"Ich bin nicht schwächer als die Anderen!", verteidigte ich mich.
"Er ist für dein Training zuständig und ich vertraue auf sein Urteil. Wenn er sagt, dass du nicht geeignet bist, werde ich auf ihn hören."
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich nickte einfach nur und verließ dann Erwins Büro. Wut kochte in mir auf und ich wusste, dass es besser wäre, wenn ich dem Hauptgefreiten momentan nicht unter die Augen treten würde.
Wieso hielt er mich für so schwach? Im Nahkampf war ich einer der Besten. Bei dem 3DM haperte es immer noch an der Gaskontrollle, doch ansonsten war ich darin auch gut. Ich schafft im Training jeden Holztitanen und ich war schnell und wendig.
Also warum sollte ich also nicht bei der Mission teilnehmen? Wollte er mich mein ganzes Leben im Hauptquartier einsperren?Wütend öffnete ich die Tür zum Speisesaal und ich entdeckte Sasha mit Chris. Sasha kehrte den Boden und Chris saß auf einem der Tische und unterhielt sich mit ihr.
Als ich durch die offene Tür in die Küche sah, entdeckte ich Levi, der Eren gerade beim putzen kritisierte.
Toll, alle die mir gerade den letzten Nerv raubten, auf einem Haufen!
Ich schnaufte laut und wollte wortlos an allen vorbei laufen, um mir einen Lappen zu nehmen und meine Arbeit zu erledigen.
Kaum lief ich an Chris vorbei, sprang er vom Tisch auf und umfasste meine Hand.
"Was ist los?", fragte er, doch ich riss mich los und böse funkelte ich ihn an.
"Mit dir rede ich bis an mein Lebensende nicht mehr!", fauchte ich und wollte schon wieder weg gehen, doch Chris ließ mich nicht.
"Kannst du mir sagen, was dein Problem ist?"
Ich drehte mich wieder zu ihm und ich bohrte ihm meinen Finger in die Brust, als ich ihm knurrend antwortete:
"Dein blöder Spruch, dass ich ja Schwanger sei! Ich war gerade bei Erwin im Büro und musste es klarstellen. Weißt du wie peinlich das war?"
Ich sah, wie sein Mundwinkel leicht zuckte und ich boxte ihn gegen den Arm.
"Nicht Witzig!", sagte ich noch und Chris riss sich ein wenig zusammen.
"Ok.Ok. Es tut mir leid. Ich habe es nur so dahin gesagt und nicht drüber nachgedacht. Ich werde aufpassen, was ich sage, ok?"
"Nein nichts ist Ok.", schmollte ich, doch mir war ja klar, dass Chris es nicht böse gemeint hatte.
"Entschuldige..", hauchte er noch und ich drehte genervt meinen Kopf zur Seite. Sofort sah ich wieder zu Levi, der ebenfalls zu uns rüber sah. Meine Laune sank wieder in den Keller.
"Hat er auch behauptet du seist schwanger, oder warum hat er diesen Blick verdient?", riss mich Chris aus den Gedanken und ich sah wieder zu ihm.
"Erwin hat mir erzählt, dass Levi nicht möchte, dass ich bei der nächsten Expedition teilnehme, weil ich zu 'unqualifiziert' sei."
Ich sprach leise, damit uns keiner hören konnte, doch ich musste meine Wut unterdrücken.
"Hm..", machte Chris nur und sah kurz zu Levi.
"Er will dich schützen.", sagte er plötzlich und ich sah ihn verwirrt an.
"Du hast sie doch nicht mehr alle.", gab ich von mir.
"Doch, doch.", sagte Chris.
"Er ist dauernd Eifersüchtig und er lässt dich nicht auf Expeditionen, damit dir nichts zustößt."
Ich schüttelte den Kopf und wusste nicht, was ich dazu erwidern sollte.
"Er ist ganz bestimmt nicht eifers-"
"Soll ich es dir beweisen?", unterbrach mich Chris und ehe ich irgendwas sagen konnte, packte er mich an den Hüften, drehte uns um und schnell spürte ich den Tisch hinter mir, auf den er mich setzte.
Er schob meine Beine außeinander und drückte sich dazwischen.
Er war mir so nahe gekommen, dass ich meine Hände erschrocken auf seine Brust legte.
Sein Gesicht wanderte zu meinem hinunter und ich spürte bereits seinen Atem auf meinen Lippen.
Er strich mir sanft eine Strähne hinters Ohr.
"Wenn er eifersüchtig ist...", flüsterte er leise und er kam noch dichter zu mir.
"...wird es sich das nicht lange mit ansehen können."
"Chris-"
Bevor ich etwas sagen konnte, wurde er plötzlich grob von mir weg gerissen und ich sofort sah ich Levis Augen, die böse funkelten.
Er zog so fest an Chris, dass er gegen den nächsten Tisch prallte und Levi baute sich drohend vor ihm auf.
"Verschwinde von hier. Sofort.", seine Stimme war so drohend, dass mir ein angsterfüllter Schauer über den Rücken lief.
Auch Chris baute sich auf, doch statt etwas zu sagen, grinste er einfach nur und verließ schweigend den Saal.
Levi wartete noch, bis Chris tatsächlich gegangen war, ehe er sich zu mir drehte:
"DU.", funkelte er mich an und ich zuckte leicht zusammen.
"Mein Büro. Jetzt."
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SO, da ihr alle meine Cuts hasst:
Hier der nächste beschissene :D
Love ya <3
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Levi x Reader ~Another Life~
FanfictionPlötzlich tauchst du in einer Welt voller Menschenfressender Monster auf. Wie du überlebst? Mit Hilfe des Aufklärungstrupps!