Kurz nachdem sie wieder angefangen hatten miteinander zu schreiben, lud Jimin ihn zu einem Treffen ein, damit sie ein wenig der vergangenen Zeit aufholen konnten. Glücklicherweise kannte er den Weg schon, da es sich um das Café handelte, in dem er sich mit Yoongi getroffen hatte. Eigentlich wäre er gerne wieder zusammen mit Taehyung hergekommen, aber er war sich nicht so sicher wie dieser reagiert hätte.
Nach ein paar Tagen überwand sich Jungkook schließlich dazu, Taehyung davon zu erzählen, dass er seinem alten Freund Jimin wieder begegnet war. Letztendlich wollte er es ihm auch nicht vorenthalten. Doch seine Reaktion war anders als erwartet. Taehyung wirkte vom äußeren Erscheinungsbild erfreut. Zumindest für andere. Für ihn sah es jedoch stark aufgezwungen aus. Der Ausdruck in seinen Augen hatte fast die gleiche Intensität, als er ihn hatte abblitzen lassen. Er sah verletzt aus und Jungkook konnte sich nicht erklären wieso.
Mittlerweile war er schon dabei die Hoffnung aufzugeben, dass sich das allmählich zwischen ihnen richten könnte. Taehyung schien zunehmend unglücklich zu sein. Ihm selber ging es ja genauso. Er wollte ihn bei sich haben. Jeder Tag fühlte sich an, als würden sie weiter auseinanderdriften. Aber was sollte er schon tun?
„Also wirklich. Du ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter!" Jimin sah schmollend über den Tisch zu ihm hinüber. „Ein bisschen mehr Freude hätte ich schon erwartet." Schuldbewusst zog Jungkook seine Schultern nach oben. Seitdem sie hier angekommen waren, befand er sich überall, nur nicht im Hier und Jetzt.
„Tut mir leid. I-ich weiß auch nicht was los ist", sagte er zaghaft. Bis gestern steckte er noch voller Vorfreude. Er wollte Jimin wieder in seinem Leben haben. Eigentlich sollte er sich jetzt auf ihn konzentrieren, doch sein Gewissen führte ihn immer wieder zurück zu Taehyung, der genauso zu seinem Lebensmittelpunkt gehörte und diesen wollte er keinesfalls verlieren.
Jimin zog leicht die Augenbrauen zusammen. „Ich habe das nicht so ernst gemeint", meinte er und griff über den Tisch, um leicht seine Hand zu drücken. „Willst du mir sagen, was los ist?", fragte er zögerlich, „Ich weiß, wir sind uns nicht mehr so nah, aber ich bin trotzdem für dich da." Jungkook lächelte leicht. Er war dankbar, dass der Ältere sich immer um ihn kümmerte. „Es... geht um meinen jetzigen besten Freund", begann er zögerlich. Sollte er wirklich davon erzählen? Immerhin wollte er Taehyungs intimsten Gefühle nicht einfach so gedankenlos teilen.
„Er... Er hat..." Jungkook atmete tief durch. Vielleicht konnte Jimin ihm wirklich helfen. Das verdiente auch Taehyung. Er sollte besser damit umgehen... und sich über seine eigenen Gefühle klar werden. „Er hat mir seine Liebe gestanden." Auf Jimins Lippen bildete sich ein begeistertes Lächeln. „Wie süß." Zumindest bis er Jungkooks Gesichtsausdruck realisierte. „Ich meinte..." Er räusperte sich leicht. „Nicht süß... Gar nicht süß", sagte eilig, kopfschüttelnd.
Jimin umhüllte seinen Mund mit seinen Händen und beugte sich nach vorne. „Und wieso nicht?", flüsterte er leise. Jungkook seufzte leicht und wandte den Blick ab. „Ich habe sein Geständnis abgelehnt." Jimin nickte leicht. Seine Lippen formten ein stilles „Oh". „Ich schätze, dass die Stimmung zwischen euch etwas seltsam ist."
„Das beschreibt es nicht einmal ansatzweise", erwiderte Jungkook und presste seine Lippen zusammen zu einem schmalen Strich. „Willst du mir von ihm erzählen?" Der Jüngere nippte an seiner Tasse heißer Schokolade. „Das wird ein Weilchen dauern. Wir haben eine Menge hinter uns." Jimin lächelte leicht. „Nur raus damit. Ich habe Zeit."
Also fing er ganz von vorne an. Er erzählte ihre ganze Geschichte. Von ihrer ersten Begegnung bis hin zu ihrem ersten Streit. Er ließ kein Detail dabei aus wie sie sich langsam nähergekommen waren. Dabei bemerkte er nicht einmal, dass sich ein warmes Lächeln auf seinen Lippen bildete und seine Augen anfingen zu funkeln. Jedoch bedachte Jimin das Ganze mit einem kleinen Schmunzeln.
DU LIEST GERADE
Perfectly Imperfect - Taekook
RomanceTaehyung ist der Playboy der Schule. Nur allzu gerne stiftet er Unruhe und macht anderen das Leben zur Hölle. Sein Ruf ist wirklich nicht der Beste, doch die Mädchen fliegen auf ihn. Eines Tages begeht er einen schweren Fehler. Um seiner Strafe zu e...