Perfectly Imperfect - Taekook

Kapitel 31: Zukunft - Mein Leben mit dir (Ende)

Taehyung war dankbar für die wenigen Stunden Verschnaufpause, die er bei seinem Freund verbringen konnte. Beide waren ziemlich in ihrem jeweiligen Studiengang eingespannt, da bald die ersten Prüfungen anstehen würden. Ihm rauchte schon der Schädel von dem ganzen Wissen, dass er sich aneignen musste. Abgesehen davon hatte er noch einiges nachzuholen, von der Phase, in der er alles hatte schleifen lassen.

Noch schlimmer war es, dass ihn die Themen nicht im Geringsten interessierten. Schon nach den ersten zehn Minuten drohten ihm oft die Augenlider zuzufallen. Er konnte sich definitiv nicht vorstellen, in irgendeinem Job zu arbeiten, der sich in diesem Feld bewegte. Dann könnte er sich gleich absetzen.

Murrend vergrub er sein Gesicht in dem Kissen. „Ich werde noch verrückt." Weiche Lippen berührten die Haut seines Halses. „Du schlägst dich doch gut. Ich bin mir sicher, dass du das schaffst." Taehyung drehte den Kopf zu Jungkook, der neben ihm auf dem Bett lag. „Das sagt sich so einfach. Du bist auch Feuer und Flamme für dein Studium", brummelte er, „Zumindest kommt es so vor. Du hast nie endende Motivation zu lernen."

Jungkook rutschte näher zu ihm und stupste ihre Nasenspitzen gegeneinander. „Das liegt daran, dass ich mir einen Studiengang ausgesucht habe, der mir Spaß macht. Neben dem Tanzen war das die einzige Sache, die ich von Anfang an noch in Betracht gezogen habe. Meine Eltern haben mich zwar immer unterstützt, doch sie konnten nie so Recht etwas mit der Vorstellung anfangen, dass ich eine Karriere als Performer starte oder so etwas in der Art."

Er strich eine Haarsträhne von Taehyungs Stirn und lächelte sanft. „Du hattest nur nie die Chance wirklich zu ergründen, was du wirklich magst." Der Ältere lächelte schräg. „Also ich weiß, dass ich dich wirklich sehr mag." Als Antwort erhielt er nur ein leichtes Aufseufzen und ein Augenrollen. Schmunzelnd beugte Taehyung sich nach vorne und stahl einen Kuss von ihm.

Jungkook schnaubte leicht. „Wieso liebe ich dich nochmal?", fragte er trocken. „Weil ich der beste und meist gutaussehende Typ auf unserer ganzen Universität bin?", konterte Taehyung und wackelte provozierend mit den Augenbrauen. „Ich denke Hoseok kann dir da locker das Wasser reichen", erwiderte Jungkook genauso süffisant.

Gespieltes Entsetzen zeichnete sich auf Taehyungs Gesicht ab. „Wie kannst du nur?! Ich bin aufs tiefste getroffen." Jungkook lachte auf und schubste ihn von sich weg. „Du bist so ein Idiot." Ein Grinsen breitete sich auf Taehyungs Lippen aus. „Dein Idiot", säuselte er. Daraufhin griff Jungkook kurzerhand das Kissen und schlug mit diesem nach ihm.

Lachend ertrug er die Schläge bis er Jungkook schließlich wieder auf sich zog und fest an seine Brust drückte. „Aber du machst mich tatsächlich ziemlich glücklich. Irgendwie werde ich mit dir an meiner Seite das letzte Jahr an dieser Universität auch noch überstehen", meinte Taehyung.

Der Jüngere starrte für einen Moment still zu ihm hinauf. „Ich will dir jetzt nichts einreden... Aber bist du dir sicher, dass du weitermachen willst?", fragte er zaghaft. Taehyung zog etwas die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?", hakte er nach. „Ich meine..." Jungkook stützte sich auf seinen Unterarmen ab, um ihn besser ansehen zu können. „Hast du vielleicht schon mal mit dem Gedanken gespielt, das Studium abzubrechen?"

Taehyungs Ausdruck wurde ein wenig ernster. „Sicher. Schon einige Male. Aber ich bin jetzt schon so weit, da scheint es unsinnig abzubrechen. Ich kann es auch einfach durchziehen, selbst wenn es mich noch den letzten Nerv kosten wird." Jungkook wandte für einen Moment nachdenklich den Kopf ab und starrte an die gegenüberlegende Wand seines Zimmers.

„Aber das ist es ja. Wenn du dich zwingen musst, ist es doch nicht das Richtige. Du weißt, dass es dich auf Dauer unglücklich machen wird. Du bist noch jung, Tae. Egal was die Älteren sagen, du hast noch die Chance von vorne anzufangen. Wir sind noch ganz am Anfang des Erwachsenseins." Jungkook sah wieder zu ihm und lächelte schmal. „Nutze die Chance solange du sie hast. Suche dir einen neuen Studienplatz, der deine Leidenschaft fördert. Etwas was dir auch in Zukunft erhalten bleibt."