Endlich war Wochenende und Taehyung konnte sich zum ersten Mal seit langen völlig ausspannen. Dementsprechend nutzte er die Chance gleich bis Mittag im Bett liegenzubleiben Zwar schlief er nicht die ganze Zeit, sondern hing am Handy, aber er erzielte einen ähnlichen Effekt. Es war einfach schön mal wieder Faulenzen zu können, ohne sich jeglichen Stress machen zu müssen.
Leider konnte das Schöne nicht für immer bleiben. Denn nachdem er sich für Stunden bereits in seinem Zimmer verschanzt hatte, klopfte schließlich seine Mutter an Tür. „Taehyung, kann ich reinkommen?" Er schnaubte leise und gab ihr keine Antwort. Vielleicht würde sie dann wieder gehen, um ihm seine wohlverdiente Ruhe zu lassen.
Doch das wäre zu schön um wahr zu sein. Nach einem weiten Klopfen öffnete sich schließlich die Tür zu seinem Raum. „Hast du mich nicht gehört?" Ihre Augenbrauen waren streng zusammengezogen. „Doch", gab er nur trocken zurück. „Und warum-" Er hob abwehrend seine Hand. „Ich dachte die Nachricht ist rübergekommen, dass ich lieber allein sein will."
Klar. Natürlich versuchte er sich zu bessern. Schritt für Schritt. Aber er war noch immer ein wenig beleidigt, dass seine Mutter ihn in so eine heikle Angelegenheit gebracht hat, sich um Jungkook zu kümmern. Möglicherweise wollte er es auch ein wenig übertünchen, dass er ihr dankbar war. Er konnte es selber kaum glauben, aber irgendwo war er ziemlich froh, diesen Jungen kennengelernt zu haben. So viel Einsicht in die Welt der Normalsterblichen hatte er gefühlt noch nie bekommen.
„Also hör mal!", beschwerte sie sich. Genervt aufseufzend ließ er sein Kopf auf sein Kissen sinken. „Was willst du?", pampte er, seine Stimme durch den Stoff gedämpft. „Ich möchte, dass du aus dieser Bude herauskommst. Du kannst nicht deine ganze freie Zeit hier drin vergeuden. Du versauerst mir noch." Er hörte ein wenig Scherz aus ihren Worten heraus, obwohl er auch bemerkte, dass sie es ernst meinte. „Ich will aber nicht!", erwiderte er trotzig, „Ich war die ganze Woche genug draußen. Ich will jetzt das tun, was ich will."
Seine Mutter rieb sich über die Stirn und entließ ein genervtes Seufzen. Wahrscheinlich wurde ihr seine trotzige Art mal wieder zu viel. „Kannst du nicht einmal auf mich hören? Außerdem ist es nicht gut, wenn du die ganze Zeit an dem Teil hängst. Wenn du nicht raus gehst und dich mit Freunden triffst, schränkst du deine sozialen Kontakte ein und vereinsamst."
Fraglich. Zweifelnd hob er die Augenbrauen. Sie war einfach wirklich aus dem letzten Jahrhundert. „Mum. Meine ganzen sozialen Kontakte sind hier." Er wedelte das Handy vor ihrer Nase herum. „Ich kann meine Freunde jederzeit erreichen." Mit einem vorwurfsvollen Blick verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ach wirklich? Wie kommt es denn dazu, dass ich nie einen von diesen angeblichen Freunden zu Gesicht bekomme? So eng kann eure Freundschaft dann nicht sein."
Dass sie damit mehr oder weniger Recht hatte, würde er ihr niemals sagen. Sonst durfte er sich das für eine Ewigkeit anhören. Aber er war sich sicher, dass er auch hätte richtige Freunde finden können, wäre er doch nur eine normale Person gewesen. Seine Reichweite verschaffte ihm alles, außer eine wahre Bindung zu jemand anderen. Der einzig aufrichtige war Jungkook, denn dieser nahm nie ein Blatt vorm Mund. Selbst wenn er der Prinz irgendeines Königreiches wäre, würde er ihm keinen Respekt zollen. Jungkook war einfach nicht der Typ, sich von so jemanden wie Taehyung kleinmachen zu lassen.
„Wieso triffst du dich denn nicht mal mit diesem Jungen?", schlug sie ihm begeistert vor. Verwirrt zog er die Stirn kraus. „Welcher Junge?" Musste er jetzt wissen, wovon sie redet? „Na, um den du dich jetzt kümmerst. Ich finde, ihr könntet euch auch mal außerhalb der Universität besser kennenlernen." Taehyungs Gesichtsausdruck muss wohl alles andere als begeistert ausgesehen haben, denn keine zwei Sekunden später, stemmte seine Mutter empört die Hände in die Hüften.
DU LIEST GERADE
Perfectly Imperfect - Taekook
RomanceTaehyung ist der Playboy der Schule. Nur allzu gerne stiftet er Unruhe und macht anderen das Leben zur Hölle. Sein Ruf ist wirklich nicht der Beste, doch die Mädchen fliegen auf ihn. Eines Tages begeht er einen schweren Fehler. Um seiner Strafe zu e...