Kapitel 25: Ich bin dein - Und du bist mein

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Es hatte ein Weilchen gedauert, Taehyung davon zu überzeugen, ihn besuchen zu kommen. Die ganze Zeit über hatte er versucht Ausreden zu finden, um Kontakt mit ihm zu vermeiden. Das war selbst offensichtlich für Jungkook. Doch er nahm es ihm nicht wirklich übel. Zwar war er etwas enttäuscht, aber er konnte es irgendwo verstehen.

Letztlich konnte er dennoch nicht den großen, traurigen Rehaugen widerstehen. Jungkook hatte ihm am Handgelenk festgehalten – nur ganz sachte – und hatte zu ihm hochgestarrt, während er auf seine Antwort gewartet hatte. Taehyung schien so, als hätte er mit sich kämpfen müssen bis er dann mit hängendem Kopf zustimmte. Vielleicht hatte es sich auch ein wenig gelohnt, da Jungkook ihm freudig entgegenstrahlte.

Zugegebenermaßen war Jungkook schon den ganzen Tag nervös und als sie zusammen in seiner Wohnung ankamen, wurde es nicht besser. Sie waren gerade dabei, sich die Schuhe von den Füßen zu streifen, da lugte auch schon Jungkooks Mutter um die Ecke. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Taehyung! Ich habe dich ja jetzt schon seit einer Weile nicht mehr gesehen!"

Taehyung war ganz überrascht, als er auf einmal von ihr in die Arme gezogen wurde. Leicht lächelnd erwiderte er die Umarmung. „Ich freu mich auch, Ms." Sie war ganz aufgeregt, als sie heiter drauflosredete: „Soll ich euch irgendetwas bringen? Wir haben noch Kekse-" Jungkook winkte schnell ab. „Alles gut, Mum. Danke. Aber ich würde erst einmal gerne mit ihm alleine sein." Er schenkte ihr einen bedeutungsvollen Blick. „Ohne jegliche Störung."

Taehyung eilte Jungkook schnell hinterher, der bereits auf dem Weg zu seinem Zimmer war. „Was ist, wenn ich die Kekse wollte? Deine Mutter backt so toll", meinte er, wobei es deutliche erkennbar war, dass er versuchte, seine Nervosität zu überspielen. „Wenn du später lieb fragst, bekommst du bestimmt noch welche", erwiderte Jungkook. Mit einem kleinen Ächzen hievte er sich auf das Bett und klopfte auf den freien Platz neben sich.

„Ach. Schon gut. Ich kann mich auch da-" Er kam gar nicht dazu den Satz zu beenden. Der Jüngere warf ihm einen bösen Blick zu. „Kim Taehyung! Setz dich!" Mit deutlich aufforderndem Unterton deutete er neben sich. Ziemlich zögerlich nahm er neben ihm Platz, ließ jedoch noch genug Abstand zwischen ihnen frei. Jungkook musterte ihn eingängig. „Also... wir müssen reden." Taehyung schluckte schwer. „Okay."

Jungkook ließ seine Hand über den weichen Überzug seiner Decke fahren bis er leicht mit seinen Fingern gegen Taehyungs stupste. „Du kannst dir vermutlich denken über was." Ein stummes Nicken. „Ich weiß, du willst Abstand... aber ich möchte das nicht", gestand Jungkook schließlich, „Ich vermisse dich. Dabei bist du direkt neben mir, Tae."

„Ich vermisse deine Nähe auch..." Taehyung senkte seinen Kopf und musterte ihre Hände. „Aber es tut jedes Mal weh... Zu wissen, dass ich dich nicht haben kann. Ich kann meine Gefühle nicht einfach abschalten, Kook. Selbst wenn ich es wollte." Er sah zögerlich wieder zu ihm auf. „Es tut mir leid, dass ich so distanziert bin. Ich kann nicht anders."

Jungkook seufzte leise und verschränkte unsicher seine Finger im Schoß. „Was findest du überhaupt an mir?", murmelte er leise, „Ich habe doch überhaupt nichts zu bieten." Taehyung zog leicht die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?" Der Jüngere ließ leicht den Kopf hängen. „Ich verstehe nicht wirklich, wie man sich in mich verlieben könnte. Ich habe nichts tolles an mir."

„Hör auf so einen Schwachsinn von dir zu geben", brummte Taehyung. Jungkook spürte wie er etwas näher zu ihn rutschte und einen Arm um seine Schulter legte. In der gleichen Sekunde breitete sich Wärme in seinem Brustkorb aus. Es war so als würde sich sein Bauch mit Glückshormonen überschlagen, nachdem ihm solange jegliche Berührungen versagt geblieben waren.

„Warum bist du immer so unsicher? Ich meine, du bist ein gutaussehender Typ, attraktiv, gut gebaut mit dem charmantesten Lächeln überhaupt." Er drückte ihn ein wenig näher an sich, weswegen Jungkook leicht in seine Richtung blickte. Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen. „Außerdem mag ich deinen Humor, deinen Ehrgeiz und deine Hilfsbereitschaft. Du bist ambitioniert und lässt dich nicht so leicht unterkriegen. Manchmal hast du eine große Klappe, aber anscheinend auch nur mir gegenüber. Ich finde es zwar süß..." Taehyung driftete leicht ab und starrte ihn regelrecht mit seinen dunklen Augen an.

Perfectly Imperfect - TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt