ONCE

94 9 2
                                    

ONCE:

~ Louis' point of view ~

„Hey", grinste ich meine Bekanntschaft an, nachdem bei dem Anblick ihres Erscheinens von dem ziemlich bequemen Loungesofa aufgesprungen war, auf welchem ich bis gerade eben noch recht unelegant gelegen hatte.

Statt einer Begrüßung bekam ich allerdings nur ein „Wow" als Antwort, was - sehr zu meinem Leidwesen - nicht meinem Anblick galt, sondern vielmehr dem Ausblick aus der von mir vorgeschlagenen Loungebar gewidmet war.

Tatsächlich war der Ausblick, der sich hier einem von der in weiß gehaltenen Bar bot, atemberaubend. Man hatte den Blick auf einen fast menschenleeren Strand und konnte den Wellen dabei zuschauen, wie sie an den Strand schäumten, nur um sich dann langsam wieder zurückzuziehen.

Natürlich hatte ich recht wenig mit dem Entdecken dieses „Geheimtipps" zu tun, sondern vielmehr lag es wieder an Lottie, welche ich im Laufe des Tages nach entspannteren Orten ausgehorcht hatte.

Nicht, weil mir die letzten Nächte voller Party nicht gefallen hätten, sondern vielmehr, weil sich über die letzten Tage still und leise in mir das Gefühl entwickelt hatte, dass ich von dem Mädchen, welches immer noch fasziniert auf das Meer schaute, mehr erfahren wollte, als die Frage, wie sie ohne Klamotten aussieht.

„Ja, wow", wiederholte ich ihre eben gesagten Worte, widmete sie allerdings vielmehr ihr, als dem Ausblick.
Den Sonnenuntergang, welcher sich uns bot, und alles in ein rötlich-pinkes Licht tauchte bekam ich gar nicht so richtig mit.

Stattdessen hatte ich nur Augen für die Schönheit, welche neben mir stand und sich von der warmen Sommerbrise, welche durch die Strandbar wehte, die langen hellen Haare durcheinander bringen ließ.

Wie die letzten Tage auch schon, trug sie zerrissene Jeans und mein geliehenes Poloshirt von heute Morgen hatte sie wieder gegen ein schlichtes Shirt getauscht. Zum Glück hatte ich vorhin auf mein Bauchgefühl gehört und statt mich in ein Hemd zu zwängen, mich für ein ähnlich legeres Outfit entschieden.

Mein „Date" - wenn man das überhaupt so nennen konnte - für den Abend schien gerade festgestellt zu haben, dass sie immer noch mitten in der Location stand, denn mit einem wohligen Seufzen ließ sie sich in die weichen Polster fallen.

„Du haust hier aber echt einen Geheimtipp nach dem nächsten raus", grinste sie mich an und spielte sowohl auf die Disco mit dem guten DJ, als auch auf den lustigen Bier-Pong Abend an.

Bevor ich mich dazu äußern und ihr beichten konnte, dass auch diesmal meine Schwester und ihre gesammelten Erfahrungen über die Insel bei der Wahl der Location nicht ganz unbeteiligt waren, ergänzte sie allerdings noch: „Es ist wunderschön hier..."

„Ja das ist es", stimmte ich ihr zu, nachdem ich mich geräuspert hatte, da mich ihr Anblick vor dieser malerischen Kulisse immer noch flashte.

Ich fing mich allerdings recht schnell wieder, als der Kellner an unserem Tisch erschien und mich durch die Frage nach unseren Getränkewünschen wieder aus meiner Trance holte.
Schnell gaben wir unsere Bestellung auf, welche aus den Cocktails bestanden, welche wir bisher nahezu jeden Abend getrunken hatten. Tatsächlich hätte ich auch einfach für sie mitbestellen können und mit sehr großer Wahrscheinlich voll ins Schwarze getroffen.

„Na, wie war dein Golfausflug?", fragte ich nach, nachdem ich mich wieder etwas zusammengerissen hatte.

Wieder einmal verdrehte sie ihre hellen Augen, bevor sie mit sarkastischem Unterton meinte: „Es war ganz toll. Nahezu das Highlight meines Lebens."

Dann räusperte sie sich und ergänzte nun wieder mit normaler Stimme: „Nein, also ehrlich gesagt haben mich Mr. BWL und Mr. Jura schon in der ersten halben Stunde zur Weißglut gebracht. Und da hatten wir noch gar nicht mit dem Golfen angefangen."

„Was hatte die Elite denn diesmal auszusetzen?", hakte ich nach, während ich den Kellner dabei beobachtete, wie er auf einem Tablett unsere großen Cocktailgläser zu unserem Tisch balancierte und dann vor uns absetzte. Bevor er sich wieder diskret zurückzog, stellte er allerdings noch eine kleine Schüssel mit Knabbersachen vor uns, aus der sich meine Begleitung direkt mit gestresstem Blick bediente, ehe sie mir weiter von ihrem Tag erzählte.

„Ich glaube, mein Outfit war ihnen der größte Dorn im Auge. Allerdings glaube ich mittlerweile, dass sie einfach lieber einen Pärchenurlaub verbringen wollen, und dabei meine generelle Anwesenheit dann einfach aus Prinzip als störend empfunden wird."

„Was hatten sie denn an deinem Outfit auszusetzen? Du hattest doch so ein schönes Poloshirt an...", bei dem Gedanken daran, wie niedlich sie heute Morgen aussah, als sie mein - ihr nebenbei bemerkt viel zu weites - T-Shirt anhatte.

Sie musste nun ebenfalls grinsen: „Ja, dein Polo-Shirt, hat es dann tatsächlich auch gerettet. Ich wusste gar nichts, dass du dich so gut mit dem Golf-Dresscode auskennst. Du scheinst mir nämlich nicht so der Golfplatz-Typ zu sein..."

„Bin ich auch nicht. Ein guter Kumpel von mir hat da eine richtige Leidenschaft dafür, weswegen ich dort auch schon das ein oder andere Mal anzutreffen war. Allerdings frage ich mich jedes Mal, wenn er über die perfekte Flugbahn philosophiert, warum ich dem Ganzen noch einmal zugestimmt habe...", lachend musste ich an Niall und seine scheinbar unendlich große Liebe für diese Sportart denken.

„Eigentlich bin ich eher so der Fußballer...", ergänzte ich noch auf ihren interessierten Blick hin. „Aber ich dachte mir, dass obwohl du in einem meiner Trikots bestimmt auch gut ausgesehen hättest, du mit einem Polo-Shirt dann doch dort am ehesten akzeptiert wirst."

„Ja, das Shirt hat nicht nur für Diskussionen gesorgt, sondern auch einige Fragen aufgeworfen...", deutete sie an.

Ich blickte sie unschuldig an, obwohl ich mir schon denken konnte, worauf diese Fragen hinaus gelaufen waren. „Was denn für Fragen?"

„Naja, ganz offensichtlich war das nicht Teil meines Kleiderschrankes, also wollten sie schon wissen, wer denn der Eigentümer war..."

„Und was hast du geantwortet?", neugierig sah ich sie an, während auch ich in die Schale mit den Nüssen griff.

Sie zuckte etwas unsicher mit den Schultern, bevor sie antwortete: „Ich habe gesagt, dass ich es ihnen erzähle, wenn es eine relevante Geschichte gibt. Aber wir hatten ja abgemacht, dass es gar nicht diese Relevanz erreichen wird ..."

Unsicher schaute sie mich an, während ich versuchte zu ignorieren, dass diese Aussage, obwohl sie auf Grund meiner Idee entstanden ist, mir doch einen kleinen Stich ins Herz zufügte.

Um von der Situation abzulenken, hob ich nun mein Glas und prostete ihr zu.
Allerdings entging mir dabei ihr unsicheres Zögern nicht.

„Was ist los?", sprach ich es direkt aus und sah sie eindringlich an.

Erst nachdem sie etwas mit sich gehadert hatte, sprach sie: „Meinst du nicht, es wäre langsam Zeit, dass wir uns mal gegenseitig vorstellen? Also unsere Namen und so?"

Bevor sie jedoch anfangen konnte, leicht nervös noch ein weiteres Mal in die Snackschale zu greifen, hob ich erneut mein Glas und meinte: „Also ich bin Louis und wer bist du?"

Grinsend tat sie es mir gleich, hob auch ihr Getränk an und erwiderte: „Ich bin Lili."

„Wie die Prinzessin Lillifee?", hakte ich grinsend nach mit dem Gedanken an meine jüngeren Geschwister.

Lachend knuffte sie mir in den Oberarm, als die antwortete: „Eigentlich Lilian..."

„Lilian, ich freue mich, deine Bekanntschaft machen zu dürfen."

to do list (Louis Tomlinson fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt