DOCE:
„Ähm, also danke für den schönen Abend und dass du einen weiteren Geheimtipp mit mir geteilt hast", ich lächelte Louis an, als wir uns zwei Cocktails und einige höchst interessante Gesprächsthemen später vor dem Eingang der Strandbar befanden.
Eigentlich war ich mehr als traurig darüber, dass der gemeinsame Abend schon endete. Aus diesem Grund musste ich auch etwas meine Enttäuschung verbergen, als Louis die Rechnung geordert und diese dann auch sogleich bezahlt hatte.
„Freut mich, dass ich mit der Bar deinen Geschmack getroffen habe", wurde nun auch ich angelächelt.
Unschlüssig stand ich nun auf der Strandpromenade und wusste nicht wirklich weiter. Nicht, dass ich nicht mitbekommen hätte, dass es jetzt Zeit für eine Verabschiedung wäre, sondern vor allem die Art der Verabschiedung machte mir etwas zu schaffen.
Auf der einen Seite konnte ich kaum den Drang zurückhalten, ihm direkt meine Lippen auf seine zu drücken. Einfach aus dem Grund, dass ich das schon den ganzen Abend machen wollte.
Auf der anderen Seite wollte ich den gesprächsintensiven Abend, bei welchem wir uns von einer ganz anderen Seite kennengelernt hatten, nicht zerstören, indem wir dann direkt wieder übereinander herfielen.Ich entschied mich also für eine einfache Umarmung, dadurch dass gar kein Körperkontakt ja auch keine Lösung war.
Louis zog mich direkt mit seinen starken Armen an sich heran und ich konnte mich nicht damit zurückhalten, seinen unverkennbaren Duft einzusaugen.
Ich wusste nicht, wie lange wir letztendlich auf der mittlerweile fast leeren Strandpromenade standen und uns umarmen, aber ich hatte das Gefühl, dass keiner von uns beiden wirklich wollte, dass der Abend hier schon aufhörte.
Nachdem wir uns - meiner Meinung nach viel zu schnell - wieder voneinander gelöst hatten und ich gerade schon dabei war, mich umzudrehen und mich auf den Weg in mein Hotel zu machen, räusperte sich mein Gegenüber und fragte: „Bist du schon arge müde?"
„Eigentlich nicht", ich zuckte dabei etwas ratlos mit den Schultern, da ich absolut nicht wusste, weshalb mir diese Frage gestellt wurde.
Auf meinen fragenden Blick hin, wurde mir erklärt: „Ich würde dir gerne etwas zeigen. Also vorausgesetzt du hast noch Lust auf einen kleinen weiteren Programmpunkt...."
„Wieder ein Geheimtipp deiner Schwester?", hakte ich nach, doch Louis schüttelte daraufhin mit stolzem Blick seinen Kopf.
„Es ist mein eigener Geheimtipp. Als ich es heute entdeckt habe, dachte ich direkt daran, dass es dir mindestens genauso gut gefallen könnte, wie mir", erklärte er, blinzelte mich dabei nun allerdings etwas unsicher an.
Ich lächelte, als wir uns schweigend in Bewegung setzten und über die Strandpromenade liefen. Es war schon dunkel und ganz leicht konnte man die Sterne am dunklen Nachthimmel erkennen.
Das im Hintergrund rauschende Meer perfektionierte den Moment.
Obwohl ich eigentlich immer einer dieser Menschen war, der Stille als unangenehm empfand, dachte jetzt daran, dass gerade Worte auch einen Moment zerstören konnten.Wir liefen so lange schweigend nebeneinander her, bis Louis' dekadentes Hotel in Sichtweite kam.
„Wenn du mich abschleppen willst, hättest du das auch einfacher haben können", grinste ich ihn an, was ihn seine Augen verdrehen ließ.
„Denkst du wirklich, dass ich dir so eine Ankündigung gegeben hätte, nur um dann mit dir auf mein Zimmer zu gehen?", lachend schüttelte er seinen Kopf und zog mich - wie die letzten Abende auch schon - in Richtung der Gold verspiegelten Aufzüge.
Im Gegensatz zu den letzten Abenden, in denen ich auch nicht wirklich die imposante Eingangshalle des Hotels als so luxuriös wahrgenommen hatte, drückte er im Fahrstuhl allerdings nicht einen Knopf im mittleren Bereich, sondern zielstrebig den obersten.
Noch ehe ich durch weitere Fragerei herausfinden konnte, was sein Plan war, öffneten sich die Türen des Aufzugs mit einem leisen „Pling".
Da ich zuerst keine Anstalten machte, den Fahrstuhl zu verlassen, sondern vorher erst einmal hinausspähte, griff Louis spontan nach meiner Hand und zog mich nach draußen.
Zielgerichtet liefen wir den langen Flur entlang. Unsere Schritte wurden durch den dicken weinroten Teppich abgedämpft und ich fragte mich in diesem, ob Louis nicht einfach sein Hotelzimmer gewechselt hatte, da dieser Gang dem Flur auf seiner Etage wie ein Ei dem anderen glich.
„Hast du dein Zimmer gewechselt?", sprach ich die Frage, welche mir durch den Kopf geschwirrt ist, laut aus.
Louis schüttelte daraufhin nur lachend den Kopf und zog mich weiter bis ans Ende des Flures.Wie selbstverständlich drückte er die Notausgangstüre auf und schob einen Holzkeil unter die Tür, sodass diese nicht mehr von alleine zufallen konnte. Dabei hatte Louis in keiner Sekunde meine Hand losgelassen.
„Bist du bereit?", wurde ich gefragt, bevor wir durch die Tür gingen.
„Bereit dafür, doch von dir gekidnappt zu werden?", fragte ich zurück, was ihn wieder sein wundervolles Lachen zeigen ließ.
Immer noch grinsend erwiderte er: „Ich meinte, ob du bereit dafür bist, das zweitschönste zu sehen, was ich heute gesehen habe?"
Und noch bevor ich zustimmend nicken konnte, hatte er mich durch die Notausgangstür gezogen.
Vor mir erstreckte sich das Dach des Hotels, welches nur durch eine recht niedrige Mauer umrandet war.Ungeduldig zog Louis mich weiter, direkt bis vor die Mauer.
Doch noch bevor ich einen Witz darüber machen konnte, ob ihn meine Anwesenheit schon so nervte, dass er mich vom Dach stoßen wollte, verschlug es mir die Sprache.Vor mir erstreckte sich ein Ausblick über die gesamte Stadt, welche in der Dunkelheit nur durch ihre zahlreichen Lichter zu erkennen war. Diese spiegelten sich teilweise mit dem Meer, welches nun ganz ruhig vor uns lag.
Dachte ich vorhin in der Strandbar daran, dass ich der Sonnenuntergang wahrscheinlich das Schönste war, was ich je gesehen hatte, übertraf dieser Anblick das Ganze noch einmal deutlich.
Ich erwachte erst aus meinem Staunen, als Louis - sehr zu meinem Bedauern - meine Hand losließ. Doch statt noch mehr körperlichen Abstand zwischen uns zu bringen, stellte er sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen Körper.
Genießerisch lehnte ich mich etwas gegen ihn, was ihn dazu veranlasste, mich noch enger an sich heranzuziehen.
Ich dachte daran, dass dieser Moment nicht schöner werden könnte, als Louis mir ins Ohr flüsterte: „Schau mal nach oben."
Wie mir befohlen wurde, richtete ich meinen Blick in Richtung Himmel. Hatte man vorhin die Sterne nur leicht am Himmel schimmern sehen, leuchteten sie in so einer Intensität, dass ich mich fühlte, als wäre ich dem Himmel einige Kilometer und nicht bloß einige Etagen näher gekommen.
„Was war eigentlichen das Schönste, was du heute gesehen hast, wenn das hier nur das Zweitschönste ist?", fragte ich nach, nachdem ich meinen Blick wieder auf die Stadt unter mir gerichtet hatte.
Meine Arme überzogen sich mit einer leichten Gänsehaut, als Louis mir ins Ohr flüsterte: „Du."
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to do list (Louis Tomlinson fanfiction)
FanfictionLili möchte einfach nur mit ihren beiden Freundinnen auf Abifahrt gehen und die Zeit genießen. Blöd nur, dass die Beiden viel lieber die Seele baumeln lassen und sich dem Sightseeing widmen möchten, anstatt das Nachtleben zu genießen. Doch was ist...