DIECISIETE:
„Louis", stellte ich mit fast lautloser Stimme fest und wunderte mich mal wieder, warum das Schicksal den Grund meiner unterdrückten Tränen genau in dem Moment zu mir geschickt hatte, als ich absolut beschissen aussah. Besonders im Vergleich zu seiner neuen Model-Freundin, welche gerade zum Glück weit und breit nicht zu sehen war.
„Lili, was machst du denn hier?", wiederholte er seine Frage von eben noch einmal, da ich noch keine Anstalten gemacht hatte, darauf zu antworten.
Dabei war Louis mir einige Schritte näher gekommen und ich musste mich wirklich zusammenreißen, um mir nicht anmerken zu lassen, dass mein Herz unnatürlich schnell schlug.
Ich zweifelte schon an Louis' Hörfähigkeit, wenn er das laute Klopfen meines Herzens noch nicht bemerkt haben sollte.Nachdem ich mich kurz gesammelt und das laute Pochen meines Organs ignoriert hatte, antwortete ich mit zusammengebissenen Zähnen: „Abifahrt?"
Es klang allerdings vielmehr wie eine Frage, als nach einer Antwort, weshalb ich so schnell wie möglich den Fokus wieder auf meinen Gegenüber legte, welcher schon wieder einige Zentimeter nähergerückt war.
„Und was machst du hier? Ich dachte du wolltest mit deinen Freunden einen entspannten Abend verbringen und gemeinsam mit ihnen grillen?", fragte ich deswegen und konnte mich nicht damit zurückhalten, ihn dabei mit meinen Augen anzufunkeln.„Ach", er zuckte mit den Schultern und machte dabei eine wegwerfende Handbewegung „irgendwie war uns das dann doch zu langweilig und wir dachten, wir machen den Laden hier mal unsicher."
Louis grinste dabei, jedoch konnte ich nur unter Zwang einen Hauch von Lächeln auf mein Gesicht zaubern. Immerhin hatte sich das Bild von Louis und der Brünetten Schönheit tief in mein Gedächtnis eingebrannt.
„Und du hast deine Leute endlich dazu überreden können, mit dir feiern zu gehen?", lenkte er wieder die Aufmerksamkeit auf mich und riss mich mit dieser Frage wieder aus meiner negativen Gedankenschleife.
Deswegen immer noch etwas missmutig nickte ich zustimmend: „Ja, das war wirklich eine schwere Geburt, bis ich meine Mädels auf der Tanzfläche hatte..."
„Du hast vorhin auch die Tanzfläche unsicher gemacht?", fragte Louis verblüfft, ehe er - mehr zu sich selbst als zu mir - sagte: „Ich war auch die ganze Zeit auf der Tanzfläche. Komisch, dass wir uns dort gar nicht gesehen haben..."
„Ja, echt komisch...", lächelte ich weiterhin gezwungen und musste mit aller Willenskraft, die ich in diesem Moment aufbringen konnte, verhindern, dass ich ihn darauf aufmerksam machte, dass er ja auch mit jemand ganz anderem beschäftigt war, weswegen er mich gar nicht wahrnehmen konnte.
Bevor die ganze Situation in einer unangenehmen Stille enden konnte, murmelte ich ein „Naja, ich gehe dann auch mal wieder rein" und drehte mich schon wieder Richtung Eingangstüre, aus welcher noch immer laute Musik dröhnte.
„Super ich komme gleich nach, ich muss mich nur noch kurz etwas abkühlen. Mir ist von Tanzen noch ganz heiß", erklärte er mir, was mich sofort ruckartig in meiner Bewegung anhalten ließ.
Obwohl ich es nicht wollte, zog ich eine Augenbraue hoch und murmelte mit schnippischem Unterton: „Ja, das habe ich gesehen."
Leider war mein Murmeln nicht annähernd so leise, wie es sein sollte, weshalb mich Louis neugierig ansah und fragte: „Du hast mich vorhin also doch gesehen?"
„Nein, nein", meinte ich für meine Verhältnisse viel zu hastig und erklärte: „Ich dachte kurz, ich hätte dich gesehen, aber dann habe ich dich wieder aus den Augen verloren und sowieso gedacht, dass ich dich verwechselt hätte..."
Ich war schon immer eine miserable Lügnerin gewesen, weshalb ich auch diesmal Louis nicht richtig in die Augen schauen konnte, als ich die Worte aussprach.„Schade, wir hätten wieder ein Tänzchen miteinander wagen können", grinste Louis daraufhin unbeschwert und ich hasste ihn dafür, dass er einfach so unendlich süß war.
Wenn er mich so unschuldig aus seinen blauen Augen ansah, konnte ich ihm fast nicht mehr böse sein. Allerdings nur fast.„Die Person, die ich auf der Tanzfläche gesehen habe, war allerdings schon mit einem anderen Mädchen beschäftigt...", zischte ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen hervor und musste mich selbst dazu ermahnen, ruhig zu bleiben.
Unbeschwert lächelte Louis immer noch, als er meinte: „Ah, dann hast du vorhin definitiv mich gesehen. Ich musste Victoria einfach mal zeigen, wie man richtig tanzt..."
„Victoria?", hakte ich nach, obwohl ich schon wusste, dass das unverschämt schöne Mädchen mit den langen Beinen damit gemeint war.
„Ja, sie ist eine Bekannte von einem Freund der mit einem meiner Freunde befreundet ist...", versuchte er die Verhältnisse zu erklären, doch mir war absolut egal wer hier mit wem befreundet war.
Uninteressiert antwortete ich also nur mit einem wenig intelligenten „Aha", worin Louis allerdings nicht meine Gleichgültigkeit sah. Stattdessen sah er es als Anlass, mir noch mehr über sie zu erzählen.
Und auch wenn ich versuchte, die Informationen, welche in mein rechtes Ohr flossen, direkt wieder durch mein Linkes nach draußen zu verbannen, konnte ich nicht anders, als zuzuhören, wie toll doch diese Victoria war.
Nicht nur, dass sie fantastisch aussah und dazu noch einen royalen Namen hatte, war sie laut Louis' Schwärmereien auch noch total nett und der Abend mit ihr war besonders lustig.
Dass ich mich dem Namen einer Prinzessin aus Kindergartengeschichten und meinem plumpen und undamenhaften Auftreten da nicht mithalten konnte, war mir ja schon klar gewesen. Dennoch schmerzte es etwas, als ich Louis so von ihr schwärmen hörte.
„... ich habe ihr dann natürlich direkt gezeigt, wie man hier richtig tanzt", erklärte er mir gerade die Geschichte, wie die Beiden letztendlich auf die Tanzfläche gekommen waren.
„Es sah aber nicht so aus, als könnte sie nicht richtig tanzen", erwiderte ich bissig und noch bevor ich überhaupt gemerkt hatte, dass ich mich gerade selbst verraten hatte, waren die Worte aus meinem Mund gekommen.
„Stimmt", nickte Louis daraufhin unbekümmert und ergänzte „Aber es war doch ganz lustig. Die Hauptsache ist doch, dass ich Spaß hatte."
„Ja, das freut mich", antwortete ich mit einem stark sarkastischen Tonfall, welchen Louis nun auch mitbekam. Zudem war mittlerweile meine Laune ins Bodenlose gesunken und ich wollte am Liebsten einfach nur noch zurück ins Hotel.
Louis sah mich mit einem besorgten Blick an, als er fragte: „Ist alles ok bei dir?"
„Ja, mir geht es gut", murrte ich, doch jeder noch so unempathische Mensch hätte in diesem Moment gemerkt, dass es mir alles andere als gut ging.
„Was ist denn los?", bohrte Louis weiter nach und mich machte es so wütend, dass er jetzt schon wieder so fürsorglich war, vor einer halben Stunde allerdings noch mit dieser Victoria fast auf der Tanzfläche herumgemacht hatte.
„Nichts", schwindelte ich also erneut, schaute dabei allerdings nicht Louis an.
Dieser schien mir das eben Gesagte allerdings absolut nicht abzukaufen, da er erneut fragte: „Ist es wegen Viktoria?
Nach einem weiteren harschen „Nein" meinerseits griff er nach meinem Arm und drehte mich so, dass ich ihn quasi anschauen musste. Dann fragte er mit einem nicht deutbaren Blick in den Augen: „Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du eifersüchtig bist oder?"
DU LIEST GERADE
to do list (Louis Tomlinson fanfiction)
FanfictionLili möchte einfach nur mit ihren beiden Freundinnen auf Abifahrt gehen und die Zeit genießen. Blöd nur, dass die Beiden viel lieber die Seele baumeln lassen und sich dem Sightseeing widmen möchten, anstatt das Nachtleben zu genießen. Doch was ist...