Springtrap

125 11 5
                                    

!Triggerwarnung: Häusliche und extreme Gewalt & starke Beleidigungen!

Heute war wieder einer der Tage, wo ich einfach nicht zu Hause bleiben konnte.
Aber zur Schule wollte ich auch nicht.
Aber ich musste. Gestern bekam ich meine letzte Warnung. Sie würden mich raus schmeißen, haben sie gesagt. Wenn ich von der Schule raus bin, bin ich von zu Hause erst recht raus.
Denn nur ich bin jetzt der Grund, warum der Alte immer noch sein mickriges Geld zu geschoben bekommt.
Wenn es nach mir ginge, würde ich hier längst nicht mehr wohnen. Sogar den Lehrern wurde es auffällig, dass bei uns zu Hause etwas nicht stimmte und machten mit dem Ursacher von Problemen, Terminvereinbarungen um über mein „sehr auffälliges" Verhalten gegenüber Lehrern und Schülern, fehlenden Unterschriften, Schulschwänzen, Blauflecken und ganz wichtig, über das Verschwinden von Gabriel zu besprechen. Wie zu erwarten, erschien er in keinen der Terminvereinbarungen. Also blieb den Lehrern nichts anderes übrig, als das Jugendamt einzuschalten. Auch das hatte dem nicht interessiert. Keine einzige Bierflasche wurde von dem aufgeräumt, als sie sich unser Haus ansehen wollten.
Natürlich hätte ich dies übernehmen können, aber wieso sollte ich, wenn das Jugendamt meine letzte verdammte Hoffnung war, damit ich von dort endlich rauskommen kann?
Da hatte ich mich getäuscht.
Es war gar nicht notwendig mich rauszuholen wenn ich nächstes Jahr 18 wäre und ab da sowieso ausziehen könnte, sagten sie.
Nach der Absage waren viele Monate vergangen, die für sich für mich wie Jahre angefühlt haben.
Die Lage zu Hause hatte sich nicht verbessert und mein Hass auf alle wuchs immer mehr.
Ich wüsste nicht, ob es eine gute Idee wäre auf der Straße zu leben, denn andere Verwandte kannte ich ja nie. Und würde ich auf der Straße leben, hätten die Lehrer womöglich die Polizei auf mich los hetzen können und ich würde zurück in mein altes Leben einkehren.
Aber wo dann, wenn nicht hier?
Deshalb wartete ich darauf , dass er eines Tages nicht mehr aufwachen wird. Oder dass er sich an seinen Alkoholgetränken ertrinken würde.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, ob ich meinen Erzeuger mit eigenen Händen umbringen könnte. Ich konnte mich nicht mal vernünftig gegen den wehren, wenn er alkoholisiert war!
Heute könnte ich mich echt auf ihn verzichten.
Vielleicht wäre es mal wirklich schlau, wenn ich ab heute an jedem Schultag da sein würde, da könnte ich wenigsten einmal nach Gabriels Verschwinden so tun, als würde ich ein normales Leben führen.

Ich stand auf und erblickte als erstes sein Bett, welches auf der anderen Seite unseres Zimmer stand.
Es wurde nach dem er gekidnappt wurde nie mehr angerührt.
Es war nicht so, dass ich mir immer noch die Hoffnungen machte, dass er eines Tages zurückkehren würde, sondern weil es sich für mich falsch anfühlen würde, wenn ich sein Eigentum anfassen würde.
Gabriel war mein Bruder gewesen.
Eigentlich waren wir sogar Zwillinge gewesen. Aber er war nicht mein Doppelgänger und ich nicht seins, wie man es sonst von Eineiigen Zwillingen erwarten würde.
Wo wir noch kleiner waren, konnte man uns nur von unseren Verhalten unterscheiden, sagten unsere ehemaligen Freunde, wobei ich das nie so sah. Ich fand, wir sahen sehr anders aus, sogar als wir nicht mal in der Pubertät waren, aber anscheinend muss man selbst einen eineiigen Zwilling haben um das zu verstehen.
Erst als wir älter wurden, fingen sich äußerliche Veränderungen an zu zeigen, hatte man gemeint.
Nichtsdestotrotz wie verschieden wir jedoch waren, war er anderseits auch mein allerbester Freund.
Auch wenn wir damals einen anderen Freundeskreis hatten, haben wir uns zu Hause gegenseitig gestützt, wenn der Alte mal wieder am durchdrehen war. Ja, auch vor seinem Kidnapping hatte er so getickt, denn es war schließendlich nicht Gabriels Verschwinden der Auslöser bei dem, sondern schon seit unsere „Mutter" uns verlassen hat. Nach unserer Geburt, eher gesagt.
Wir hatten nicht wirklich ein Problem damit gehabt, denn was man nicht kennt, kann man nicht vermissen. Aber trotzdem fragten wir uns, warum sie das tat. Ob das an uns lag? Fragten wir.
Oder hatte sie ihre eigene Familie gehabt und uns deshalb verlassen?
Ehrlich, dem Alten sollte man erst recht nicht fragen, denn entweder eskalierte er und beschimpfte uns oder er beschimpfte die Frau. „Weil das ˋne Hure is!", schrie er immer.
Ganz ehrlich, in meinen Augen war er die größere Hure und wenn er es schon immer war, dann wunderte mir ihr Verlassen überhaupt nicht.
Mir ist es nun egal, wo sie war und warum sie weg war.

Welcome to our Family | FNaF FanFiction | ~by nataWo Geschichten leben. Entdecke jetzt