Kapitel 25

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// Wenige Monate vor der Begegnung//

( Olivia )

" Wieso ist sie umgefallen?".

"Ich weiß es nicht! Sie ist einfach so plötzlich umgefallen!", hörte ich Vanessas laute Stimme.  Aber wer ist umgefallen?  Und warum hielt ich die ganze Zeit meine Augen geschlossen? Ich holte tief Luft und ein leichtes Schwindel-Gefühl überkam mich. 

Ich bin umgefallen.

Ich stieß einen Seufzer. Das schien Vanessa zu hören, denn sie griff nach meiner Hand. Ihre Hand war warm und leicht verschwitzt. "Olivia? Bist du wach!?", rief sie aufgeregt. Sie tätschelte mit der anderen Hand meine Schulter und klopfte sie leicht. "Nghh!", gab ich von mir.

"Rüttel sie nicht zu stark! Sie ist gerade erst zu ihrem Bewusstsein gekommen."

"Ich rüttel sie gar nicht! Olivia geht es dir gut!? Man, wäre Matthias gar nicht in unserer Nähe, wären wir verloren!", plapperte Vanessa. Matthias war unser Schulsanitätsdienst und außerdem Vanessas Cousin. Er war nicht viel älter als wir, aber jedoch ziemlich vernünftig.

"Erzähl kein Quatsch! Es war nur Kreislauf", sagte Matthias.

Das wird mir zu viel, dachte ich. Ich öffnete meine Augen und versuchte mich auf der Liege hinzusetzen.

Vanessa hielt zwei Finger in die Höhe, "Wie viele Finger zeige ich?",

"Vanessa, falscher Film", gab ich von mir. Vanessa fügte einen Finger dazu und hielt mir ihre Hand vor mein Gesicht. "Und wie viele Finger zeige ich jetzt?", "Ich bitte dich..", " Olivia, ich mache mir nur Sorgen um dein Augenlicht!", "Ich hatte Kreislauf, was soll mein Augenlicht damit zu tun haben?".

"Deine Augen sind mit deinem Gehirn verbunden, und dein Gehirn hat sich ausgeschaltet!",

"Was?"

"Ja, sowas kann passieren!".

Matthias lehnte sich an eine Tischkante und hielt seine Hand vors Gesicht.

"Vanessa", sagte ich, " Was auch immer du für Bücher liest, verkauf sie und lies sie nie wieder".

"Ich lese gar keine Bücher, ich gucke wennschon nur Fernsehen!",

"Dann verkauf den Fernseher.."

"Was?! Spinnst du?-"

"Mädels, bevor ich noch mehr Unsinn von euch hören muss, wollte ich euch nur Bescheid geben, dass ihr noch mehr Besuch kriegt". Zur Bestätigung klopfte es an der Tür, was ich vorher nicht bemerkt hatte. "Soll ich sie öffnen gehen?", fragte Matthias gelassen.

Wenn es keine Verrückten wie Vanessa sind, dann meinetwegen.

Dummerweise bemerkte ich nicht, dass ich meine Gedanken jedoch leise rausgemurmlet habe. "He! Das habe ich gehört!", rief sie und verzog ihr Gesicht zu einer beleidigten Miene, was aber nicht lange hielt, denn sie konnte sich selber nicht ernst nehmen. Vanessa fing an mich zu kitzeln, während ich mich lachend abwehrte. Matthias hob die Augenbrauen und ging die Tür öffnen. Wir merkten nicht wer das Zimmer betrat, weil wir immernoch am rumalbern waren. Vanessa hörte plötzlich auf mich zu kitzeln und drehte ihren Kopf zur Seite. Ich tat das gleiche, und konnte sehen, wer uns zur Besuch kam. Vanessa rümpfte die Nase als Marvin zu mir angelaufen kam. "Was hast du denn hier verloren?", fragte sie schroff. Er ignorierte sie und stand nun vor mir. "Ich habe gehört, du bist in Ohnmacht gefallen..", begann er. "Naja", sagte ich, "Ohnmacht würde ich nicht sagen.". Beleidigt warf ich meine Haare nach hinten, als mir einfiel, dass wir uns davor etwas gestritten haben. "Und was willst du jetzt von mir?", ich funkelte ihn zornig an. Marvin kreutzte seine Arme an seiner Brust und verdrehte die Augen, "Warum bist du jetzt so pissig zu mir?". Mein Unterkiefer begann zu zittern, "Ist dir das etwa selbst nicht klar?!", rief ich wütend. "Nö.", antwortete er desinteressiert. Vanessa stieß wütend die Luft raus und guckte Marvin böse an. Matthias saß auf einem Stuhl und guckte nicht-vielsagend auf sein Handy. Ich vergaß wieso ich mich in diesem Raum befand und wollte möglichst nur noch zurück in die Klasse.

Nein, ich wollte lieber nach Hause.

Dann hätte ich wenigstens Ruhe vor Marvin.

"Mir reicht's.", zischte ich. Rückartig stand ich von der Liege auf, aber ich konnte nicht weitergehen. Mir wurde wieder schwindelig, wie vorher in der Mensa.. Ich sah wieder das rote Licht vor meinen Augen, und ein komisches Gerräusch dröhnte in meinen Ohren. Unter dem lauten Dröhnen hörte man einen leisen Schrei. Mein Kopf fing an zu schmerzen..

Ich fiel auf meine Knie, ich weiß noch, dass das weh getan hat, doch es hat mich nicht im geringsten gekümmert. Das Dröhnen war unerträglich!

Meine Zähne waren stark zusammen gebissen, ich hielt meine Augen zu, und meine Finger krallten nach meinen Ohren und zogen beinahe meine Haare raus. Doch es brachte nichts dass ich meine Ohren festhielt, aber ich habe nicht gewusst, dass dieses unausstehliche Gerräusch von meinem Kopf kam.

Ich spürte Hände, die meine Arme und Schultern packten und diese hochzogen. Mein Körper wurde wieder an dieselbe Stelle getragen, wo er vor wenigen Minuten lag.

Mein Brustkorb bebte hoch und runter, meine Lungen pumpten den Sauerstoff ein und die überschüssige Luft wieder raus. Die Kopfschmerzen hörte auf, und das Dröhnen ging endlich weg. Ich hörte auf zu keuchen, sondern versuchte meine Atemzüge langsamer zu machen. Langsam entfernte ich meine Hände von meinen Ohren.

Ich begann zu schluchzen.

Eine kalte Flüssigkeit wanderte nach unten von meinem Gesicht weg. Die Träne wischte ich weg, und strich meine verschwitzten Haarsträhnchen von der Stirn zur Seite. Ich öffnete langsam meine Augen. Vanessa hielt ihre Hände vor dem Mund und machte ein erschrockenes Gesicht in dem ihre Augen angsterfüllt waren. Auch Marvin schien wie betäubt dar zu stehen, sein Blick schien ebenfalls erschrocken zu sein. Um mein linkes Handgelenk war so ein Band was meinen Puls messte. Matthias schien ziemlich überfordert von der ganzen Sache zu sein. Sein Gesicht war rot und verschwitzt, doch er war konzentriert darauf meinen Puls zu messen.

Was ist nur mit mir heute los?

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