Kapitel 42

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Seit dem ich nach der Versammlung wieder wach wurde, waren bereits gute zehn Minuten vergangen. Nun spazierte ich Nachts in der Pizzeria in meiner Menschengestalt rum, da ich momentan nicht mehr einschlafen konnte.
Wow, solche Träume sorgten schon dafür, dass man dann hellwach bleibt.. Ach, was vorher los war?
Wie ihr anscheinend denken könnt, hatte ich wieder einen kurzen Gespräch mit Freddy gehabt. Erfreut war er gar nicht. Wieso auch, denn schließlich hatte ich in der Versammlung genau das getan, was ich versprochen hatte nicht zu tun.
"Aber Freddy! Den kann man doch unmöglich ignorieren!", erwiderte Ich.
"Wenn man die Intelligenz nutzt, dann schon.", brummte er mir entgegen.
Wüsste nun aber gerne, was meine Intelligenz mit Ignorieren zu tun hatte?
"Du hattest dieser Amelie in deiner Schule doch keine Beachtung geschenkt,  aber warum bei ihm dann schon?", fragte Freddy mich immernoch halb-streng.
"Bei Amelie ist es was anderes..", "Nämlich?".
Verwundert guckte Ich ihn dann an und wunderte mich, wieso Freddy selbst darauf nicht kam?
"Amelie tötet nicht alles und jeden, den sie nicht ausstehen kann mit ihren Händen, nur mit ihren Blicken wennschon. Und Springtrap schon!", antwortete ich leicht schroff.
"Nun, in der Versammlung hatte er diesmal nicht versucht dich umzubringen. Er hatte dich bloß ein bisschen gedroht.", "Ein 'bisschen' gedroht?! Das war nicht nur ein bisschen!", rief ich empört.
"Ja, Ich würde fast sogar behaupten, dass er dich inruhe gelassen hat.. Dir hätte was viel schlimmeres in der Versammlung passieren können, wenn du dich mit ihm angelegt hättest!".
Daraufhin musste ich schweigen.
Freddy hatte Recht, Ich nahm meine Sicherheit nicht zu ernst und auch Ich fand, dass meine Cyborg-Seite viel reizbarer als Ich war.
Na super, und ich dachte noch, dass ich mich unter Kontrolle halten könnte.

Als ich schließlich durch den schmalen Flur ging, der etwas abgedunkelter als die Anderen war, entdeckte ich ein Fenster. Aus dem Fenster fielen orangene Laternenlichter auf dem Fliesenboden des Flures, die mir klar zeigten, dass es wieder schneite.
Ich seufzte.
Zum Glück war es aber kein Weihnachten oder Silvester, wo meine Sehnsucht nach Familie noch größer wäre.
Es war nun Mitte März, und noch länger hatte ich nicht vorgehabt hier zu bleiben!

"~Haaach,.. Ich wünschte, ich wüsste was Shadow von dir will, aber nicht mal Ich weiß das.. wie traurig~".
Ich erschrack mich, Diese verfluchte Stimme schon wieder!
"~'Verflucht', huh?.. Dabei will ich dir nur was Gutes.~".
Überrascht riss ich die Augen auf und drehte mich von dem Fenster weg. Diese Stimme sprach endlich normal weiter mit mir! Aber ich war nicht so dumm und naiv.
"Ach, lass mich doch raten.", sagte ich halb flüsternd. "Sobald Ich dir antworte, wirst du wieder verschwinden..".
"~Nicht diese Nacht.~".
Das gibt's doch nicht!
"~Ich bin auch etwas von mir überrascht..~".
"Hör auf meine Gedanken zu lesen!", zischte ich streng in die Nichts.
"~Aber ich kann sie nur hören und dagegen kann man nichts machen!~".
Wer's glaubt. Ich schnaubte und ging weiter den Flur entlang.
"~He, jetzt bist du aber diejenige, die mich ignoriert!~".
Weil du mir weder hilfst, noch sonst was bringst.
"~.. Aua~."
Och Mann, habe ich es tatsächlich geschafft einer Stimme die Gefühle zu verletzen?
"~ Kannst du bitte aufhören mich 'die Stimme' zu nennen und zweitens, ich bin schon etwas leicht von dir gekränkt, dabei bist du gar nicht so kalt!~".
"Was kümmert dich denn, ob ich kalt zu dir bin oder nicht?", blaffte ich.
"~eniges.~".
"Ah ja."
Vorsichtig schaute ich mich um, ob da jemand steht.
"~Ich kann meinen Körper nicht nutzen, also kannst du mich jetzt nicht sehen.~".
"Mhm, woher wusstest du dann, was ich gerade tat?", zischte ich.
"~Ich kann immernoch deine Gedanken hören.~".
"Also habe ich vor dir keine Privatsphäre? Ist ja widerlich..".
"~Alles hat halt seine Vor-und Nachteile, meine Liebe.~".
Kannst du mir denn bitte wenigstens sagen, wer du bist?
.
.
"~Glaub nicht, dass du mich kennst..~", sagte die Stimme zögerlich nach einer Weile, als hätte es lange Gedanken gemacht.
Ich bitte dich! Ich kenne alle Charaktere aus der FNaF-Serie!
"~ 'FNaF-Serie'? ~", wunderte es.
Ich machte eine abwinkende Handbewegung, obwohl es mich ja nicht theoretisch gesehen sehen konnte. Ist egal, dachte ich deshalb. Sag mir einfach wer du bist, ich kenne dich ganz bestimmt.
Es gab einen Laut von sich, was wie eine Mischung aus Seufzen und einem belustigten Schnaufen klang. "~Die Welt der Träume ist der einziger Ort an dem du mich sehen kannst, denn dafür muss ich meine physische Gestalt nicht nehmen.. Wird bestimmt lustig, deine Reaktion meine ich, denn ich bezweifle eigentlich noch, dass du mich kennst.~", ich stöhnte. "Also muss ich mich wieder schlafen legen?", "~Nenne es wie du willst, denn entweder machst du das jetzt oder nie!~", neckte es.
"Ist ja nicht so, als wäre das Letzte Treffen mit dir.", murmelte Ich.
"~Stimmt, ist es auch nicht. Dazu mag ich dich zu sehr.~".
"Du magst mich?", stotterte ich verlegen.
"~Ja, bin schließlich ein Fan von dir, weißt du?~", sagte es ernst ohne eine Spur von Ironie.  Skeptisch verzog ich meine Miene.
Ein Fan also? Ich bin für dich also wie eine Protogonistin in einer Fernsehsendung und du kriegst alles mit, mit welchem Scheiß ich mir durchziehe und genießt es?!
Am liebsten hätte ich es gleich zusammen geschrien, aber ich wollte nicht, dass die restlichen Animatronics mein Rumgezicke mitgekriegen würden, deshalb hoffte ich, dass ihm meine laute Gedanken schon genug Kopfschmerzen bereiten werden.
"~Nein, du musst mir glauben. Ich bin voll auf deiner Seite und du tust mir auch ehrlich gesagt etwas Leid, aber ich kann dir auch nicht weiterhelfen, da ich auf dieser Welt schon lange nicht mehr existent bin. Warum das so ist, ist aber nicht gerade das Thema~."
Ich schluckte und stützte mich auf die nächste große Fensterbank und konnte wieder den herrlichen Schneesturm betrachten.
"Ich weiß nicht, was ich davon halten soll..", flüsterte ich mitleidig.
"~Musst du auch nicht, Ich bin schon froh, dass du mich wenn auch gedanklich hören kannst, damit wärst du die Erste seit Jahren..~".
Selbst wenn es nicht das Hauptthema war, interessierte mich seine Geschichte trotzdem. Endlich ging es mal um wen anders, als um mich!
Die Stimme kicherte hörbar
"~Willst du mich denn sehen oder nicht? Oder wir könnten es auch meinetwegen verschiebe-", "Nein!", unterbrach ich ihn.

"~Scheinst es wohl sehr nötig zu haben.~".
"Muss ich ja, trauen kann Ich dir ja nicht, bis ich weiß mit wem Ich es zu tun habe.".
"~Klingt vernünftig. Na also, Ich werde dich schon in den Träumen aufsuchen. Bis dann..~", kaum sagte es den Satz, überkam mich das Gefühl, wieder alleine zu sein.

Ich ging zurück zu dem farbig-beleuchtenden Saal und nahm mir einen Stuhl und kuschelte mich an den Tisch, versunk meinen Kopf in die Arme und nahm anschließend meine Cyborg-Gestalt um schneller in den Schlafmodus zu sein.
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Es vergingen keine lange Momente, als ich meine Augen aufschlug und ihn endlich vor mir sah.

Es war..-

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Welcome to our Family | FNaF FanFiction | ~by nataWo Geschichten leben. Entdecke jetzt