Kapitel 8

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Ich brauche einen kleinen Moment um zu realisieren, was mir gerade geschehen ist. Schlagartig löse ich meine Hand aus seiner und vergrabe meine in meiner Hosentasche. Wie soll ich jetzt bloß reagieren? Es ist mir sehr unangenehm, jedoch würde Schweigen auch keine Lösung sein. „Tut mir leid", ist meine Antwort darauf, ehe er zu mir rüber sieht. „Es muss dir nicht leid tun", seine Augen leuchten mich förmlich an. Ich lächle und konzentriere mich so wieder auf den Film.

„Der Film war großartig!", begeistert verlasse ich den Kinosaal und kann gar nicht mehr aufhören zu reden. Timmy sieht mir amüsiert dabei zu und kommt buchstäblich nicht mehr mit. Es ist unglaublich, wie gut er mir zuhören kann, ohne mich auch nur einmal zu unterbrechen und wie ruhig sein Blick dabei auf mir ruht, ist magisch.

Wir kehren zurück zum Auto und lassen uns in die Sitze fallen. „Also, worauf hast du noch Lust?", fragt er und startet den Wagen. „Lass mich überlegen, wie wäre es mit einem Spaziergang im Central Park?", schlage ich vor, woraufhin er mir zustimmt. „Nichts lieber als das." Auf der Fahrt reden wir über Gott und die Welt, sodass ich mir ein genaueres Bild von ihm verschaffen kann.

Jedoch nimmt die Reise schnell ein Ende und wir machen Halt am Park. Mir gefällt es, dass es zu dieser Uhrzeit eher ruhiger ist und so wir mehr die Atmosphäre mehr wahrnehmen können. Die Laternen leiten uns an einem breiten Weg entlang, welcher mir das Gefühl von Freude verleiht. Die Herbstblätter fallen über uns hinweg und die Bäume rauschen vor sich hin, was möchte man Bitteschön mehr?

„Ist es nicht anstrengend, ein Leben als einen Prominenter zuführen? Ich meine, du musst bestimmt oft auf der Straße erkannt werden", erkundige ich mich. „Ja, da hast du recht. Aber ich teile gerne meine Zeit mit den Fans, also würde ich es nicht als anstrengend bezeichnen", er lächelt mich schief an und vergräbt seine Hände in die Jackentaschen. „Würdest du damit zurecht kommen?", fragt Timothée interessiert. Ich schüttle ruckartig den Kopf. „ Um ehrlich zu sein nein. Ich schätze meine Ruhe und könnte es nicht aushalten, so viele Menschen um mich herum zu haben", antworte ich und zucke leicht mit den Schultern.

In der Luft liegt ein gewisser Duft, welchen ich als Schokolade identifiziere und erblicke kurz darauf einen Verkäufer, welcher diese an seinem Stand verkauft. Er erscheint mir schon sehr alt, die Hände in der Winterjacke versteckt und seine Nase bedeckt ein gestreifter Schal. Kein Wunder, immerhin sind wir schon im Herbst. „Sollen wir uns welche holen?", fragt Timmy und stupst mich leicht an. „Warum nicht?", antworte ich und folge dem Lockenkopf zum Stand.

„Wir hätten gerne eine Mandelschokolade", bittet er den alten Herren. Dieser blickt uns freundlich an und übergibt Timmy eine eingepackte Tafel aus Schokolade. Ich will gerade mein Portmonee aus meinem Rucksack herausfischen, als der Braunhaarige abschlägt. Bevor ich ihm jedoch widersprechen kann, hat dieser schon längst bezahlt und ich betrachte dies mit einem quälenden Blick.

„Das hättest du nicht machen müssen, wirklich nicht", stammle ich und verzeihe ihm immer noch nicht, was er getan hat. Er sieht mir amüsiert entgegen, ohne meine Worte zu kommentieren. Ich seufze vor mir hin und streiche mir eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. Ich öffne die Schokolade und schmeiße die Verpackung in den nächsten Mülleimer. Ich breche die Schokolade einmal in der Mitte durch, bevor ich die andere Hälfte Timmy überreiche. Er lehnt ab und lächelt sanft.
„Aber du hast diese doch für uns beide geholt!", protestiere ich.

„Jetzt gehört sie aber nun dir", antwortet er, jedoch gebe ich mich nicht damit geschlagen und greife nach seiner Hand, in welcher in die Schokolade ablege. Timmy's Hand fühlt sich unglaublich sanft an, und doch so energisch. Er verdreht grinsend die Augen, jedoch dankt er mir und schiebt sich ein Stück in seinen Mund.

Ich muss wirklich ein Kompliment an den Hersteller dieser Schokolade abgeben, sie schmeckt wunderbar! Der Geschmack trägt mich in ein Wolkenland, welches mir glatt Flügel verleihen könnte. Nachdem wir unsere Kleinigkeit verputzt haben, spazieren wir zurück zum Auto. Schade, dass wir schon am Ende unserer Tour angekommen sind.

Die Fahrt vergeht wie im Flug und Timmy setzt mich vor meiner Wohnung ab. „Danke, ich hab den Abend wirklich sehr genossen", ich lächle ihn an. „Kann ich nur zurückgeben, wir sehen uns", sind seine letzten Worte, ehe er mit seinem Auto in die Dunkelheit verschwindet.
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The secret relationship| Timothée Chalamet FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt