Kapitel 12

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Der neue Tag ist angebrochen und ich bereite mich auf das Frühstück im Café vor. Nachdem ich meine Haare zurecht gezupft habe, schnappe ich mir meine Handtasche und spaziere das Treppenhaus runter bis vor die Tür. Dort setze ich mich auf die Bordsteinkante, während ich geduldig auf meinen „Chauffeur" warte.

Die Zeit vergeht schneller als erwartet und ein Wagen parkt auf der Straßenseite vor mir gegenüber und die Fensterscheibe fährt herunter. „Na, hast du mich vermisst?", ertönt eine allzu bekannte Stimme aus dem Auto. „Was denkst du denn? Ich konnte es gar nicht ohne dich aushalten", antworte ich ironisch und watschele in seine Richtung, ehe ich mich auf den Nebensitz geselle.

„Und wo genau finden wir das Café?", fragt Timmy und öffnet das Navigationssystem, woraufhin ich die Adresse eintippe.
„Das sollte sie sein", murmle ich, bevor unsere Fahrt los geht. „Unsere Begegnung in der Bibliothek war ganz schön brenzlich, nicht wahr", seine Sonnenbrille strahlt mir entgegen. „Was du nicht sagst, sie hätte uns fast erwischt!",nuschle ich und fahre mir durch meine Haare.

„Was wäre denn so schlimm daran, wenn sie uns entdeckt hätte? Ich meine, sie wirkte doch ganz okay", hakt er nach, woraufhin ich verstumme. Er hat recht, jedoch finde ich es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt. Es wäre sicherlich besser, wenn wir dies unter zwei Augen klären würden. „Ich warte lieber noch", kommentiere ich und winke ab, da es jetzt nicht die Rede wert ist.

Nach knapp 25 Minuten erreichen wir Restaurant und uns empfängt ein Schild mit der Aufschrift Retro Diner.
So wie ich feststellen muss, ist es ziemlich voll und es ist kaum möglich einen Parkplatz zu finden, doch
glücklicherweise erwischen wir noch einen.
„Du wirst das Essen hier lieben, glaub mir!", versichere ich Timmy, bevor wir aussteigen und uns auf zum Diner machen.
„Dann steht uns ja nichts mehr im Wege", gibt er zurück und hält mir die Tür entgegen, durch welche wir das Gebäude betreten.

Meine Ohren erfüllt eine rockige Musik, was die Atmosphäre nur noch atemberaubender macht. Man könnte glatt meinen, dass dieses Restaurant aus einem High School-Film ist. „Such du einen Platz, dann bestelle ich uns im Voraus schonmal etwas zu Essen", bitte ich ihn, welcher mir einen Daumen hoch gibt und kurz darauf hinter den Sitzplätzen verschwindet.

Es wundert mich wirklich, warum an einem Montagmorgen schon die halbe Stadt hier frühstückt. Jedenfalls stelle ich mich an die Warteschlange an und kann nur hoffen, nicht von irgendwelchen Personen überrannt zu werden. Als ich endlich an die Reihe komme, bestelle ich zwei Burger und zwei Erdbeer-Milchshakes. Ich muss nicht lange warten, ehe mir das Essen entgegen geliefert wird und ich mit diesem an den Tischen entlang geistere. Ich halte meine Augen nach Timmy hoffen, was nicht gerade leichte Arbeit ist.

Mit Glück entdecke ich diesen in einer stillen Ecke, bevor ich mich schnurstracks zu ihm hin bewege. „Ich hoffe du bist mit meiner Bestellung zufrieden", ich nehme Platz und reiche ihm seine Mahlzeit entgegen. „Natürlich, so ein Frühstück lasse ich mir nicht entgehen", ein freudiges Lächeln legt sich auf seinen Lippen. Als ich gerade mein Milkshake betrachte, stelle ich fest, dass die Sahne vergessen wurde. „Ich komm gleich wieder", äußere ich mich und ergreife mein Getränk, mit welchem ich zurück zur Theke verschwinde. Doch plötzlich rammt mir eine junge Dame in die Schulter, sodass mein Becher sich auf meinem T-Shirt ergibt. Das darf doch nicht wahr sein! Ich hatte dieses Thema doch schon auf der Premiere abgeschlossen und jetzt erlebe ich es nochmal?

Wut bildet sich in meinen Händen, welche sich kurz darauf zu Fäusten ballen. Ich verkneife mir einen Kommentar und unterdrücke meine energische Stimmung, welche kurz vorm Explodieren ist. „Verzeihung, ich war so in Gedanken versunken und habe nicht auf meine Umgebung geachtet", antwortet sie und spielt unsicher mit ihrem Haaren. In ihren ozeanblauen Augen kann ich ihre Ängstlichkeit sehen, weshalb ich einmal tief durchatme und mich versuche zu entspannen.

„Schon gut, ich kümmere mich darum", erlöse ich die Dame, die mich zierlich anlächelt und so zu ihrem Tisch huscht. Nun hat es mein Milchshake auch nicht mehr nötig und ich ziehe mich wieder zurück zu meinem Tisch. Timmy's strahlendes Gesicht erlöscht, als er mein Oberteil mustert. „Sieht so aus als hätte dich das Pech wieder besucht." Ich lasse mich schulterzuckend neben ihm plumpsen und vergrabe mein Gesicht in meine Hände. „Kann ich dir irgendwie helfen", seine Hand wandert zu meinem Rücken, auf welchen er zarte Kreise streicht. „Ich denke nicht", nuschle ich und wage es nicht einmal das Chaos auf meinem Shirt zu betrachten. Dies würde meine Laune nur noch mehr in den Keller ziehen.

„Ich hätte da eine Idee", fährt es über seine Lippen, was mich zu ihm aufschauen lässt. „Und das wäre?" Timmy zieht sich seinen schwarzen Hoodie aus, woraufhin er sich sein T-Shirt zurecht zupft. „Du kannst meinen anprobieren", schlägt dieser vor und hält ihn mir entgegen. Meine Nasenspitze färbt sich rot, doch ich nehme ihn dankbar entgegen. „Das ist echt lieb von dir!", meine Mundwinkel zucken nach oben und ich verschwinde so hinter den Toilettenbereich.

The secret relationship| Timothée Chalamet FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt