Kapitel 26

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Ich komme langsam zurück in die Realität und finde mich in zwei total kräftigen Armen wieder, welche sich um meine Taille geschlungen haben. Meine Augen blinzeln ein paar mal auf, ehe diese das Gesicht von Timmy entschlüsseln. Anfangs bin ich eher überrascht, doch mit der Zeit gewöhne ich mich daran und lege sogar meinen Kopf auf seine Schulter. Ich kann Timmy's Lächeln vernehmen, ehe dieser seinen Kopf gegen meinen schiebt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon sehr spät ist, weshalb ich mich einmal strecke und mich auf den Beinen schwinge.

„Komm, lass uns schauen ob Mason auch schon auf den Beinen ist. Wir waren schon ziemlich lange im Bett", füge ich hinzu und zwinge ihn dazu, mit mir das Zimmer zu verlassen. Meine Fingerspitzen streichen über das Geländer, als wir endlich in der Küche ankommen. Vor uns erstrahlt der Blondschopf, der gerade anfängt den Tisch zu decken. „Morgen", gähne ich und lasse mich auf einen der Stühle nieder. „Scheint so, als hättet ihr beide eine angenehme Nacht gehabt", er zwinkert mir zu, sodass ich automatisch meine Augen verdrehe. Dieser Mann weiß wohl nicht, wie unangenehm mir diese Lage überhaupt ist. Selbst Timmy muss anfangen zu Schmunzeln, was mich manchmal echt sprachlos werden lässt.

„Hast du die Croissants selber gemacht, Mason?", ich lenke die beiden auf ein anderes Thema. „Natürlich nicht! Ich bin eben zum Supermarkt aufgebrochen und habe diese gekauft. Wenn ich nämlich welche machen müsste, dann würde dieses Haus schon lange nicht mehr existieren", wir fangen im Chor an zu lachen.

Während wir unser Frühstück genießen, tratschen wir über Gott und die Welt. Nebenbei bemerkt, schmecken die Croissants dennoch großartig. Diese sind so knusprig, dass mein Willen nach mehr verlangt. „Nochmal danke, dass du uns das Gästezimmer zur Verfügung gestellt hast", bedanke ich mich herzlich. „Ach, keine Ursache. Ich hätte euch auch im Auto schlafen lassen können, doch so grausam bin ich nicht", wie ein Engel flattert er mit den Wimpern.

„Wie viel Uhr möchtet ihr eigentlich aufbrechen?", fragt er und beißt genüsslich in das Essen. „Das kann ich dir noch nicht genau sagen. Ich weiß nicht, ob Timmy schon wieder dazu fähig ist, Auto zu fahren", erwähne ich. „Bleibt so lange wie ihr es nötig habt. Mein Vater kommt sowieso erst in 2 Tagen wieder, da ihm noch etwas dazwischen gekommen ist", lächelnd schwingt Mason sich mit seinem leeren Teller zur Kücheninsel und stellt das Geschirr in die Spülmaschine.

„Aber ich fühle mich wieder bereit zu fahren!", protestiert Timmy und verschränkt die Arme wie ein Kleinkind vor die Brust. „Sicher ist sicher", ich lege meine Hand auf seine und schaue ihm tief in die Augen. „Du benimmst dich langsam wie meine Mutter, Kate!", schmollend übergibt er Mason seinen Teller, der uns amüsiert bei unserer Konversation zusieht.

„Seid ihr etwa ein Paar?", bemerkt er und achtet auf unsere Handbewegung. „Wenn ich ehrlich bin, wir wollen es versuchen", entgegne ich diesem, der sich über die Nachricht freut. „Das klingt super! Erzählt euren Kindern später, dass Patenonkel Mason euch auf seiner eignen Party verkuppelt hat", seine Augen glänzen förmlich. Peinlich berührt werde ich rot wie eine Tomate und puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ihr beiden seid ja echt empfindlich", belustigt stellt er den Rest des Geschirres in die Spülmaschine und klappt diese zu, als er diese anschaltet. „Nein, wir schämen uns nur für deine lächerlichen Kommentare", meint Timmy und zieht die Augenbraue nach oben. „Das war nur Spaß, Freunde!", er winkt ab und kann sich keinen Lacher verkneifen. Langsam glaube ich echt, dass Mason eine Gehirnwäsche braucht. Ich sag mal so, er ist zu aufgedreht, um etwas von frischen Beziehungen zu verstehen. Doch ich ärgere mich auch nicht weiter über sein Verhalten und verschwinde mit Timmy wieder die Treppen rauf in unser Zimmer.

„Der Kerl war mir erst nicht geheuer, aber abgesehen von seinen Macken ist er ganz in Ordnung ", murmelt Timmy und lässt sich auf das Bett plumpsen. „So ist er nun eben, also gewöhn dich schonmal dran" ich fange an zu lachen und falte mein Kostüm auf einem der Sessel.

„Unternehmen wir doch einen kleinen Spaziergang, aber erst frage ich Mason nach einer Hose, sonst gehe ich nirgendwo hin", versichere ich ihm und flitze aus dem Raum. Einerseits ist es ungewohnt Timmy nun als meinem festen Freund zu Bezeichnen, jedoch freue ich mich auch diese Erfahrung machen zu dürfen. In einer Beziehung kann man nicht machen, was man möchte. Man muss immer an die andere Person denken und das ist, was ich zuvor erst nicht verstanden habe.

The secret relationship| Timothée Chalamet FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt