Kapitel 20

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„Und was hat dich hierhin verführt?", hakt Allison nach, nachdem wir uns aus einer leidenschaftlichen Umarmung gelöst haben. „Du kennst mich doch, mal wieder musste ich so tollpatschig sein und schon war mein Laptop übergossen mit frischem Tee", antworte ich und kann mir es nicht verzeihen, wie ich dies nur meinem geliebten Laptop antun konnte.
„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder?", ihre Augen weiten sich. „Wenn es ein Scherz wäre, dann wäre ich nicht hier."
Sie nickt und hilft mir kurze Zeit später bei der Auswahl eines neues Laptop's auf die Sprünge.

„Wie wäre es mit dem hier? Dieser ist reduziert und entspricht ungefähr deinen Vorstellungen!", meine Freundin macht mich auf ein silbernes Gerät aufmerksam. Ich nähere mich diesem und betrachte ihn und teste die Fähigkeit aus.
„Der gefällt mir, vor allem der große Bildschirm! Fragen wir doch mal einen Verkäufer, ob wir diesen nehmen dürfen", schlage ich vor und ziehe Allison rüber zur Kasse, wo uns eine junge Frau erwartet. Wir schildern ihr diese Situation und beraten uns über seine Ausstattung. Soweit klingt die Beschreibung des Laptop's sehr gut und ich kann mich mit diesem zufrieden geben.

Nachdem wir weitere Papiere ausgefüllt haben, kann ich stolz sagen, dass mir nun ein neues Gerät zu Füßen liegt.
Grinsend wie ein Honigkuchenpferd hüpfe ich aus dem Laden und freue mich über meinen Volltreffer.
„Da ist aber jemand glücklich!", lacht die Brünette und nimmt mir die Tüte ab, sodass diese mir nicht entwischt.
„Das kannst du laut sagen! Ich hätte nicht gedacht, dass dies so schnell geht", entgegne ich ihr und trödle aus dem Kaufhaus.

„Bist du mit der Bahn gekommen? Ich könnte dich nämlich auch nach Hause fahren, wenn du damit einverstanden bist", Allison streicht sich eine Strähne hinter ihr Ohr und beglückt mich mit einem liebevollen Lächeln. „Gerne, wenn es dir nichts ausmacht. Doch erst schauen wir bei meinem Teeladen vorbei, sonst fahren ich nirgendwo mit!", schmunzle ich und gehe wenige Straßen weiter, bevor wir den indischen Shop entdecken. Mir gefällt vor allem die kulturelle Deko und die fabelhaften Gerüche im Raum.

Die Glocke ertönt, als wir uns den Eintritt verschaffen. „Hallo ihr Lieben, was darf es sein?", die freundliche Dame zuckt mit den Mundwinkeln nach oben und bietet uns eine große Auswahl an verschiedenen Sorten an. „Ich würde gerne 4 Packungen vom Kräutertee mitnehmen, bitte!", erwähne ich und ziehe mir das Portmonee aus der Jackentasche, mit welchem ich meine Bestellung bezahle. „Haben Sie vielen Dank!", die Schwarzhaarige übergibt mir das Wechselgeld und winkt mir zum Abschied zu. Ihr Lächeln ist der reinste Zucker, sodass ich glatt dahin schmelzen würde. „Ich danke dir, Vanita", ich verschaffe mir einen Blick auf ihr Namensschild, auf welchem ihr Name groß bedruckt ist.

„Das war mal eine liebe Frau!", schwärmt Allison, woraufhin ich ihr zustimme. „Sie ist ein Engel", mir entwischt mein Grinsen, ehe wir zum Auto schreiten. Auf dem Weg nach Hause kommen wir in ein tiefes Gespräch, welches ich unglaublich vermisst habe. Ohne sie ist es, als ob eine wichtige Zutat in meinem Leben fehlen würde. „Übrigens, an Halloween wurden Shawn und ich zu einer Party eingeladen von seinem besten Kumpel, wärst du so lieb und begleitest mich? Ich weiß jetzt schon, dass ich dort außen vor stehen werde!", bittet diese mich, als mein Blick fragend zu ihr schweift.

„Du und Shawn? Wolltet ihr nicht eine Beziehungspause einlegen oder ist diese Phase schon längst rum?", erkundige ich mich. „Wir beide haben uns erst wenige Tage her miteinander ausgesprochen, also würde ich sagen, dass wir wieder ein Paar sind", in ihrer Stimme hört man die Freude raus, die sie auch äußerlich zeigt. „Das ist doch fantastisch, doch leider muss ich für die Party absagen!" Enttäuscht schweift der Kopf der Jüngeren zu mir rüber und stöhnt empört auf.
„Langsam glaube ich echt, dass du zum Doktor musst. Du verpasst da aber etwas gewaltig, meine Liebe", widerspricht Allison mir und zieht ungläubig die Augenbrauen nach oben.

„Wie gesagt ich komme leider nicht, denn ich möchte es nicht erleben, wie betrunkene Menschen vor mir hin trödeln und sich gar nicht mehr halten können", erkläre ich. Ich hoffe ich bin nicht die einzige, die mit sowas nichts zu tun haben möchte. Ich haben damit schon Erfahrung gemacht und ich kann daraus zusammenfassen, dass die Mädels wie Schlangen sein können, wenn sie das Alkohol zum Riechen bekommen.

„Denk doch nicht so wie eine 40-jährige Mutter, die denkt wir würden nur für's Bier hinkommen! Shawn hat mir erzählt, dass nur die engsten Freunde kommen und wir den Abend mit Halloween-Filmen  ausschmücken. Dazu naschen wir Süßigkeiten und spielen Gesellschaftsspiele, klingt doch völlig nach einem guten Plan", die Brünette lächelt schief und stupst mich motivierend an.

„Na schön, wenn die sich auch benehmen werden, dann bin ich dabei. Trotzdem ist es schade, dass wir den Abend nicht alleine bei mir Zuhause verbringen, wie in den alten Zeiten", murmle ich und betrachte meine Einkäufe, welche ich zwischen meine Beine abgestellt habe. „Neues tut uns bestimmt auch mal gut! Vergiss aber bitte nicht, dir ein Kostüm zu besorgen, sonst wirst du nicht einmal im Leben von den Jungs eingelassen", lacht diese, was mich schlucken lässt.

„Ein richtiges Kostüm? Reicht nicht ein kleiner Haarreif oder ein Armband?", frage ich nach. „Auf gar keinen Fall! Zieh das verrückteste Kostüm das hast an und lass es dir gut gehen, so soll es sein!", beantwortet sie. Auch wenn ich mich in diesem Outfit total lächerlich machen werde, werde ich trotzdem auftauchen. Immerhin ruiniere ich mir diesen Abend nicht damit, dass ich in Kostümen wie ein Affe aussehe.

The secret relationship| Timothée Chalamet FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt