Mein Kaffee!

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Elizabeth wird durch laute Geräusche geweckt. Sie reibt sich die Augen und schiebt den Vorhang ihres Bettes zur Seite.
Emma, die das bemerkt hat unterbricht ihr kruschteln in einer Kiste und blickt zu der Älteren auf.
“Guten Morgen.”
Elizabeth reagiert nicht darauf, sondern schaut sich verwirrt um, denn sie hat keine Ahnung, wie sie gestern Nacht in ihr Bett gekommen ist.
Sie kratzt sich am Kopf.
“Alles in Ordnung?”
Elizabeths Kopf schnellt zu Emma.
“Äh... ja... ja alles in Ordnung.”
Emma zieht die Augenbrauen zusammen wendet sich dann aber wieder ihrer Kiste zu.
Elizabeth steht währenddessen vorsichtig auf, wobei sie fast über ihr unordentlich abgestelltes Paar Schuhe stolpert.
Nach dem kurzen Schreck ein wenig wacher geht sie sich fertig machen.
Als Elizabeth aus dem Bad kommt, sitzt Emma bereit auf ihrem Hochbett.
Sie mustert die andere Slytherin, welche sich schleppend zu ihrer Schultasche hin bewegt.
“Du siehst aus als hättest du meinen Rat befolgen sollen.”
Elizabeth seufzt.
“Bitte reib mir das jetzt nicht den ganzen Tag unter die Nase.”
Emma lacht und springt von ihrem Bett.
“Keine Sorge.” meint sie und zwinkert Elizabeth einmal zu.
“Komm ich hab Hunger.”
Sie nimmt Elizabeth bei der Hand und zieht sie durch die Gänge zur großen Halle.

Elizabeth leert gerade ihren dritten Kaffee, da kommt Severus an den Tisch.
Er wirft einen skeptischen Blick auf Elizabeth.
“Dein Gesicht sagt mir, dass du wach bist. Deine Trinkgewohnheiten sprechen vom genauen Gegenteil.”
Der Slytherin deutet auf auf die fast leere Kaffeekanne, die Elizabeth ganz nah an sich hin gezogen hat.
“Ich kenn einen Zauberspruch der Augenringe abdeckt.”
Severus nickt und greift nach einem Spiegelei.
“Den Zauberspruch musst du mir unbedingt mal zeigen. Ich seh nur immer wie du als Monster im Bad verschwindest und dann perfekt ohne einen Makel wieder heraus kommst.”
“Hey! So schlimm seh ich morgens nun auch wieder nicht aus!”
Elizabeth schlägt spielerisch nach Emma, welche geschickt ausweicht und loslacht.
“Oh, doch! Ich bekomm jeden Morgen aufs Neue einen Schock.”
Emma lacht noch mehr und jetzt stimmt auch Severus mit ein. Elizabeth zieht nur einen Schmollmund und verschränkt die Arme.
Die drei beruhigen sich schnell wieder und widmen sich ihrem Essen.
Da greift aufeinmal ein Arm nach Elizabeths Kaffeekanne, doch bevor er sie erreichen kann schließen sich Elizabeths Finger blitzschnell um den Arm des Diebes.
“Das ist mein Kaffee!” stellt sie klar.
“Aber das ist der einzige, der noch am Tisch übrig ist!”
Elizabeth erblickt Regulus, der neben ihr steht und fast wäre sie zurück gewichen, denn der Junge sieht so aus wie Elizabeth sich fühlt. Auch die anderen zwei sehen etwas erschrocken aus.
“Du siehst schrecklich aus.”
“Na herzlichen Dank auch Elizabeth.”
Regulus verkneift den Mund.
“Darf ich jetzt den Kaffee haben?”
Elizabeth, die den Jungen vor ihr immer noch angestarrt hat, nickt lässt Regulus Arm los und drückt ihm die Kanne in die Hand.
Regulus setzt schon an wieder zu gehen, da hält Elizabeth ihn auf.
“Soll ich deine Augenringe entfernen?”
Zögerlich nickt der Slytherin.
Sie tipt einmal kurz mit beiden Händen gegen seine Wangen und schon verfärben sich die dunklen Partien unter seinen Augen wieder in ihre normale Farbe.
“Danke.”
Elizabeth tätschelt noch seinen Oberarm und schon ist Regulus genau so schnell wieder weg, wie er auch da war.
“Wartet, warum ist Regulus so müde, der ist doch ein Jahr unter uns.” stellt Emma nun fest.
“Stimmt.” Elizabeth nickt zustimmend, während Severus nur mit den Schultern zuckt und den Blick abwendet.
Das Essen haben die drei schnell beendet, um rechtzeitig bei Verwandlung zu erscheinen.
Sie verlassen gerade die Tür zur großen Halle, als Emma leise ein triumphales
“Wusste ich es doch!” von sich gibt.
Elizabeth weicht ein wenig zur Seite, weil Emma die Faust ein bisschen in die Höhe gereckt hat und blickt nur sehr verwirrt Emma an.
“Was?”
Emma zieht die beiden anderen Slytherins etwas mit sich mit, in den nächst besten leeren Gang.
“Die Rumtreiber haben während des gesamten Frühstücks immer wieder zu uns geblickt.”
Severus runzelt die Augenbrauen. Elizabeth steht einfach ohne Gesichtsausdruck da.
“Ich war mir zuerst nicht sicher, weil der Tisch is ja groß, aber als wir gerade die Halle verlassen haben, haben sie eindeutig uns beobachtet!”
Elizabeth reibt sich die Augen.
“Und jetzt?”
“Oh, man. Du bist eindeutig noch viel zu müde, um irgendwas zu blicken. Nur wenn man dir deinen Kaffee weg nehmen will bist du plötzlich hell wach.”
Emma schüttelt den Kopf.
“Die Rumtreiber hecken bestimmt nur wieder einen ihrer Streiche aus.” meldet sich Severus zu Wort.
Elizabeth nickt einfach zustimmend und setzt sich dann in Bewegung Richtung Verwandlung.
“Wo willst du denn hin?” fragt Severus.
“Na, zum Unterricht.”
“Das ist dann aber die falsche Richtung.”
“Oh...”
Elizabeth kommt wieder zurück und wird jetzt von den zweien in die Mitte genommen, damit sie nicht verloren geht.
“Wann bist du gestern bitte ins Bett gegangen?” will Severus wissen und schaut auf die torkelnde Elizabeth.
“Ja, das ist eine gute Frage! Weil mit uns bist du nicht in den Gemeinschaftsraum zurück.” auch Emma schaut die Ältere erwartend an.
Aber Elizabeth zuckt nur mit den Schultern.
“Keine Ahnung.”
Emma und Severus werfen sich über Elizabeth besorgte Blicke zu, gehen aber nicht weiter auf die Gedächtnislücke ihrer Freundin ein, welche eh nicht wirklich in der Lage ist irgendeine Frage richtig zu beantworten.
Im Klassenzimmer angekommen verfrachten Emma und Severus Elizabeth auf ihren Platz, welche sofort ihren Kopf auf die Tischplatte legt.
Professor McGonagall ist noch nicht da, also baut Emma einen Sichtschutz aus Büchern und Elizabeths Slytherintasche.
Sie ist sich zwar sicher, dass dies der  Gryffindorshauslehrerin sofort auffallen wird, aber einen Versuch ist es Wert.
Und tatsächlich. Praktisch sobald die Lehrerin das Klassenzimmer betreten hat, wandert ihr Blick zu der Barrikade. Sie zieht eine Augenbraue nach oben, sagt jedoch erstmal noch nichts, weil der Unterricht ja noch nicht begonnen hat.
Kurz drauf treffen die Rumtreiber pünktlich ein. Lupin, Pettigrew und Potter begeben sich sofort zu ihren Plätzen. Black hingegen bleibt jedoch vorne stehen, denn sein Blick ist ebenfalls auf die Barikade vor Elizabeth gefallen. Sein nächster Blick wandert zu Professor McGonagall, welche missbilligend auf die aufgestapelten Sachen starrt.
Ohne wirklich nach zu denken geht er zu ihr und unterhält sich leise, sodass niemand hört um was es geht. Als er geendet hat schaut die Professorin ihn verwirrt an und lässt ihre Augen durch das Klassenzimmer schweifen. Kurz bleiben sie an der immernoch intakten Barikade hängen bevor sie sich wieder auf den Gryffindor richten.
Professor McGonagall nickt und schließlich geht auch Black auf seinen Platz, sobald der Junge ihr den Rücken zugewandt hat, heben sich ihre Mundwinkel zu einem kleinen Schmunzeln.
Als es jedoch läutet verschwindet es sofort und entgegen jeder Erwartung von Emma scheint es die Lehrerin nicht zu stören, dass Elisabeth in ihrem Unterricht schläft.
Sobald die Stunde vorbei ist stupst Emma die friedlich schlafende Elizabeth an. Diese schreckt sofort hoch und schaut sich aufgeregt um, bis ihr Blick auf Emma fällt, welche eine Augenbraue gehoben hat.
“Guten Morgen Schlafmütze.”
“Morgen.” sagt Elizabeth und reibt sich die Augen. Emma beginnt währenddessen die Barikade abzubauen.
Severus und Lily stoßen zu den beiden.
“Du hast echt die ganze Stunde geschlafen und Professor McGonagall hat nicht mal mit der Wimper gezuckt.” gibt die Gryffindor anerkennend von sich.
“Aber warum bist du überhaupt so müde?”
“Sie hat meinen Vorschlag ignoriert sich vor Astronomie hinzulegen und hat stattdessen lieber durchgemacht.” meint Emma, während sie die Tasche von Elizabeth schultert.
“Du hast mir versprochen mich damit nicht aufzuziehen. Und meine Tasche kann ich noch selbst tragen.” Elizabeth nimmt ihre Tasche an sich und beginnt das Klassenzimmer zu verlassen, dicht gefolgt von ihren Freunden. Als nächstes steht Verteidigung gegen die dunklen Künste an, aber Emma, Severus und Lily sind schon froh, dass sie dort ankommen ohne einen Unfall von Elizabeth, welche immer noch nicht wirklich stabil auf ihren Beinen steht.
Dieses Mal reißt Elizabeth sich zusammen und schläft nicht sofort ein als sie sich auf ihren Platz setzt. Auch den Rest der Stunde bleibt sie wach, ob sie jedoch irgendwas davon mitbekommt wie ihr Professor Verteidigungszauber erläutert ist äußerst fraglich, denn sie starrt konstant auf ein und den selben Punkt, sodass die anderen drei sich fragen, ob sie mit offenen Augen schläft.
Der Rest des Schultages verläuft nach genau dem selben Schema. Severus, Emma und Lily bucksieren Elizabeth durch die Schulgänge ohne Unfall und diese passt in den Stunden eher weniger als mehr auf.
Deswegen sind alle froh als die letzte Stunde vorbei ist, denn so können sie Elizabeth in ihr Bett verfrachten, wo diese auch sofort einschläft.

Das Mädchen aus dem EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt