Pest und Pickel

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Eine neue Woche hat begonnen und Elizabeth ist auf dem Weg zum Frühstück an ihrer Seite Emma, die fröhlich vor sich hin babbelt.
Elizabeth reibt sich über die Augen, um vielleicht ein bisschen wacher zu werden, doch es bringt rein garnichts. Schleppend bewegt sie sich durch die Gänge.
“Du hörst mir überhaupt nicht zu!” gibt Emma empört von sich.
“Entschuldige, ich habe schlecht geschlafen.” sagt Elizabeth leise.
Emma nickt verständnisvoll.
“Ich erzähls dir einfach später.”
Elizabeth fühlt sich schlecht Emma nicht zugehört zu haben, doch ihre Gedanken kreisen immer noch um den Drittklässler, dessen Namen sie mittlerweile weiß und die Siebtklässler, die sie nicht ein mal, dieses Wochenende gesehen hatte.
Es war zum verzweifeln. Entweder waren sie die größten Menschenmuffel überhaupt oder sie kennen einen Geheimgang aus dem Gemeinschaftsraum von dem Elizabeth nichts wusste.
Oder und der eher wahrscheinlichere Grund Elizabeth war einfach zu unaufmerksam und hat sich von kleinen Dingen ablenken lassen.
Elizabeth massiert sich ihre Schläfen.
Warum hat Dumbledore sie nur als Spionin engagiert, wenn sie es nicht mal auf die Reihe bringt sich länger als ein paar Minuten auf etwas zu konzentrieren. Sie ist eindeutig die schlechteste, die man für diesen Job hat aussuchen können.
Plötzlich wird sie leicht zur Seite geschubst, so dass sie gegen Emma stolpert.
Bevor Elizabeth erfassen kann was passiert ertönt ein lauter Schrei direkt neben ihr.
“Oh, Nein! Jetzt hab ich mich infiziert, mit der Pest!”
Ein paar Schritte neben Elizabeth steht Sirius Black, der theatralisch seine linke Hand mit seiner rechten vom Körper weg hält als hätte er eine Leiche berührt.
Die anderen Schüler im Gang fangen leise an zu kicher.
Elizabeth seufzt. Die Feindschaften zwischen den Häusern werden wohl nie zur Ruhe kommen. Sie rollt mit den Augen und will schon ansetzten weiter zu gehen, als ihr eine geniale Idee kommt.
Sie geht langsam auf den älteren der Blacks zu, welcher still stehen bleibt und sie nur mit seinen Augen beobachtet. Elizabeth stellt sich direkt vor Sirius. Sie verweilt kurz und legt dann ihre Hände an seine Wangen. Sie schaut ihm in die Augen und bemerkt, wie sich sein Mund zu einem Grinsen verzieht.
“Jetzt hast du die Pest.” sagt sie laut bevor sie sich von Sirius entfernt, nach der Hand der verdatterten Emma greift und in Richtung der großen Halle rennt. Nach ein paar Sekunden des Rennes hallt ein erneuter Schrei von Sirius durch die Gänge, nachdem er herausgefunden hat, was Elizabeth mit seinem Gesicht gemacht hat. Elizabeth muss so stark lachen, dass sie zu rennen aufhören muss.
“Ich hätte zu sehr sein Gesicht gesehen.”
Elizabeth stützt die Hände an den Knien auf.
“Das wär bestimmt ein herrlicher Anblick gewesen.”
“Was genau hast du mit seinem Gesicht gemacht? Ich hab nur gesehen wie du einen Zauberspruch gemurmelt hast.” fragt Emma, welche sich an der Wand abstützt.
“Oh, unser lieber Mr. Black wird für den Rest des Tages mit einem Gesicht voller kleinerer und größerer Hauterhebungen, man nennt sie auch Pickel, leben müssen.” meint Elizabeth und richtet sich wieder auf.
“Das ist genial!”
Emma hebt ihre Hand Elizabeth entgegen und nach kurzem zögern schlägt diese auch ein.
Grinsend begeben sich die beiden Freundinnen zur Großen Halle, um ihr Frühstück zu sich zu nehmen.
Dort treffen sie auf Severus, der sie mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtet.
“So wie ihr grinst verheißt das nichts gutes.”
Emma und Elizabeth tauschen einen kurzen Blick aus.
“Keine Sorge, dir wird nichts passieren, Sev.”
meint Elizabeth und tätschelt dem Slytherin die Schulter.
Der Junge gibt nur ein Brummen von sich und widmet sich wieder seinem Essen, auch die zwei Mädchen setzten sich jetzt zu ihm und füllen sich ihre Mägen.
Satt begeben sich die drei Jugendlichen zu Geschichte der Zauberei, doch bevor sie das Klassenzimmer erreichen können, werden sie von einer gehetzten Lily abfangen. Außer Atem bleibt sie vor den drei Slytherins stehen.
“Verdammt...Elizabeth, Black ist nicht gerade glücklich über deinen Streich.”
“Hat er sich selbst zuzuschreiben.” meint Elizabeth und zuckt mit den Schultern.
Sie bemerkt Lilys besorgten Blick, als sie die Sache auf die leichte Schulter nimmt. Sie seufzt.
“Ich werd ihm einfach für ein paar Tage aus dem Weg gehen.”
Emma zieht die Augenbrauen zusammen.
“Und wie willst du das anstellen? Allein später haben wir Zaubertränke mit ihm.”
“Er sitzt sogar in einer Reihe mit uns.” ergänzt Severus.
Elizabeth verdreht die Augen.
“Ihr redet so als würde er mir sobald er mich sieht an die Kehle springen.”
“Man kann nie wissen.” meint Severus.
Emma nickt zustimmen. Lily sieht skeptisch umher.
“Ich glaube nicht, dass Black gewalttätig wird, aber aufjedenfall wird er sich revanchieren.”
Elizabeth stimmt Lily's gesagten zu.
Lily schaut auf ihre Uhr und reißt kurz die Augen auf.
“Na dann. Ich wollt euch eigentlich nur warnen. Viel Spaß bei Geschichte der Zauberei.”
Lily verabschiedet sich winkend. Die drei Freunde schauen ihr nach bis sie hinter der nächsten Ecke verschwunden ist und setzen dann ihren Weg fort.
Geschichte der Zauberei verläuft relativ normal, abgesehen davon, dass viele der Schüler Elizabeth ab und zu Blicke zuwerfen und dann leise tuscheln. Scheinbar hat sich schnell herumgesprochen, was sie mit Black gemacht hat. Elizabeth aber bereut es schon wieder, denn sie hat nur noch mehr Holz in das Feuer zwischen den zwei Häusern geworfen.
Sobald Geschichte der Zauberei vorbei ist, packt Elizabeth Emma und Severus und sprintet in Richtung Zaubertränke.
“Warum rennst du so?” fragt Emma und stolpert ihrer Freundin hinterher.
“Schutzzauber um meinen Platz legen bevor Black kommt, falls er vor hat sich zu revanchieren.”
Außer Atem kommen die Drei vor dem Kerkerraum an und Elizabeth hat recht. Black und seine Freunde sind tatsächlich noch nicht da.
Schnell läuft sie zu ihrem Platz und zieht einen Kreis in der Luft. Zum Glück denkt sie davor noch daran nach ihrem Zauberstab zu greifen. Es bildet sich kurz ein blauer Schimmer über ihrem Platz aus.
Fertig ist die unsichtbare Barriere.
“Wow.” meint Emma.
Alle setzten sich an ihren Platz und warten auf Professor Slughorn und den Rest der Schüler.
Jedesmal, wenn jemand durch die Tür schreitet spannen Elizabeths Muskeln sich an.
Aber Black kommt nicht.

Das Mädchen aus dem EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt