𝓦𝓪𝓻 𝓸𝓯 𝓗𝓮𝓪𝓻𝓽𝓼 2//Legolas ff

Kapitel 37//Lothlorien 2

Laurea pov.
Wir waren erst wenig mehr als eine Meile in den Wald hineingegangen, als wir wieder zu einem Bach kamen, der rasch von den baumbestandenen Hängen herabfloss, die nach Westen zum Gebirge hin anstiegen.

Wir hörten ihn, wie er in den Schatten rechts von uns strudelnd eine Stufe herabfiel. Sein dunkles, eiliges Wasser kreuzt unseren Weg und strömt in einem Gewirr kleiner Becken zwischen den Wurzeln der Bäume mit dem Silberlauf zusammen.

"Dies ist die Nimrodel!" Spricht Legolas erfreut. "Viele Lieder dichteten die Waldelben einst über diesen Bach, und wir im Norden singen sie noch immer, des Regenbogens über den Wasserfällen gedenkend und der goldenen Blüten, die auf dem Schaum schwammen. Dunkel ist nun alles, und die Brücke über die Nimrodel abgebrochen." Spricht er bedauernd und ich muss Lächeln, ich war schon immer fasziniert davon wie sehr Waldelben die Natur lieben. Ganz im Gegensatz zu uns Nordelben, zwar liebe und schätze ich die Natur auch, doch nicht so tief wie die anderen Elben. Ich sehe in der Natur teilweise den Feind und eine Herausforderung, weil im hohen Norden die Natur kein Freund eines Lebewesens ist.

Einer nachdem anderen läuft durch den Bach und als alle am andern Ufer waren, setzen wir uns hin und ruhen uns aus und aßen ein wenig. Legolas erzählte uns von Lothlórien, so wie es die Elben aus dem Düsterwald noch immer ins Herz geschlossen hatten, vom Sonnen- und Sternenschein auf den Wiesen am Großen Strom, zu der Zeit, als die Welt noch nicht grau war.
Ich selber war noch nie an diesem Ort, gemeinsam mit Moria tatsächlich einer der wenigen Plätze Mittelerdes welche ich noch nie gesehen habe.

Dann schweigen wir alle eine Weile und lauschen der Musik des Wassers. Augenblicklich muss ich mich an ein Lied erinnern, welchen ich in Bruchtal von Elben aus Lórien gelernt habe. "Wie wäre es mit einem Lied?" Frage ich in die Runde. "Ich will euch ein Lied vom Fräulein Nimrodel singen, das denselben Namen trug wie der Bach, an dem es einst wohnte. Ein schönes Lied ist es in unserer waldländischen Sprache; doch so lautet es in Westron, wie manche heute in Bruchtal singen." Erzähle ich zur Erklärung. Leise, sodass es beim Rascheln der Blätter über uns kaum zu vernehmen war, beginne ich:

Schweigen erfüllt wieder den Wald nachdem ich geendet habe und erblicke die verwunderten Blicke meiner Gefährten. "Dies war wunderschön Herrin!" Bedankt sich Sam bei mir und ich lächel ihn freudig an, nicht oft singe ich. Es war schon immer Lindo gewesen, welcher dies konnte.
Kein weiterer wagte es die Ruhe zu stören, weswegen wir uns alle schweigend unser Lager bereit machen.

Die ganze Nacht über habe ich kein Auge mehr zugetan, denn zu verzaubert bin ich von dem Reich der Herrin Galadriel.