Kapitel 32//Moria 1

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Laurea pov.
Nach einigen Stunden wecken Legolas und Aragorn die anderen auf und wir begeben uns auf den weiteren Weg.
Unser Weg endet vor einer steilen Treppe, auf welcher ebenfalls Leichen liegen. Wir brauchen einige Zeit bis wir es nach oben geschafft haben und ständig habe ich Angst abzurutschen.

Als wir oben ankommen bleiben wir alle außer Atmen stehen. Vor uns zweigt sich der Weg in drei Richtungen ab. Drei Torbögen öffnen sich vor uns, einer fällt ab, einer steigt an und bei einem bleibt der Weg auf der gleichen Höhe.
"An diese Stelle kann ich mich nicht erinnern." Stellt Gandalf fest und ich Seufze Hoffnungslos. Dies ist kein gutes Zeichen, Gandalf ist ein guter Führer und erinnert sich an viel, deswegen mache ich mir Sorgen.
"Haben wir uns verlaufen?" Fragt Pippin panisch und sein bester Freund antwortet ihm zischend. "Nein."

Gandalf hat sich auf einem Stein in der Mitte niedergelassen und wir stehen oder sitzen ebenfalls in der Gegend herum. Ich sitze neben Frodo und spiele mit einem kleinen Stein herum, welchen ich zwischen meinen Fingern umher rolle.
"Da unten ist irgendetwas." Spricht auf einmal der Hobbit panisch und auch ich schaue in den tiefen Abgrund hinab.

"Das ist Gollum." Stelle ich fest als ich die kleine Kreatur entdecke, welche leise die Felsen hochklettert.
"Gollum?" Fragt Frodo und Gandalf mischt sich in unser Gespräch ein.
"Er folgt uns schon seit drei Tagen." Informiert uns Gandalf, ich habe gar nicht mitbekommen das er uns gefolgt ist. Doch macht dies Sinn, wahrscheinlich habe ich ihn gehört, als ich nicht schlafen konnte.

"Er ist entkommen aus den Verliesen von Barad-dûr?" Fragt Frodo verwundert und ich schaue ihn überlegend an.
"Entkommen oder freigelassen." Stelle ich fest und krieche wieder von der Kante weg um nicht herunter zu fallen.
"Und jetzt hat der Ring ihn her gelockt. Sein Verlangen nach ihm wird niemals erlöschen. Er hasst und liebt den Ring, wie er sich selbst hasst und liebt. Sméagols Leben ist eine traurige Geschichte. Ja, Sméagol wurde er einst genannt, bevor der Ring ihn fand. Und dann wurde er wahnsinnig." Erzählt Gandalf die Traurige Geschichte dieses Wesens.
"Ein Jammer, dass Bilbo ihn nicht getötet hat, als er die Gelegenheit hatte!" Spricht Frodo hastig und finster.

"Ein Jammer? Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt. Bilbos Mitleid mag bestimmend sein für das Schicksal von vielen." Tadelt Gandalf den Hobbit, während ich bloß schweigend da sitze.

"Ich wünschte. Ich hätte den Ring nie bekommen, ich wünschte, all das wäre nie passiert." Spricht der Hobbit voller bedauern.
"Das tun alle, die solche Zeiten erleben, aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden. Wir müssen nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen wollen, die uns gegeben ist. In dieser Welt sind auch andere Kräfte am Werk, Frodo, nicht nur die Mächte des Bösen. Bilbo war dazu ausersehen, den Ring zu finden. In diesem Fall wärst auch du dazu ausersehen, ihn zu haben. Und das ist ein ermutigender Gedanke. Ah, das ist der Weg!" Spricht Gandalf und springt erfreut an, während ich ein letztes Mal nach Gollum schaue, welcher nicht mehr zu sehen ist.

"Gandalf erinnert sich!" Ruft Merry erfreut.
"Das nicht, aber die Luft ist hier nicht ganz so unangenehm. Und im Zweifelsfalle, Meriadoc, sollte man immer seiner Nase folgen." Rät uns Gandalf und wir folgen dem Zauberer den Weg entlang.

Keiner spricht viel auf unseren Weg und wenn dann nur hastiges Flüstern. Das einzige Geräusch machen unsere Schritte: Gimli's dumpf stampfende Zwergenstiefel, Boromirs schwerer Tritt, das leise kaum hörbare Getrappel der Hobbitfüße, die ruhigen festen Schritte von Aragorns langen Beinen, Gandalfs Stock, welcher immer wieder auf das kalte Gestein trifft und Legolas und mein schwebender Elbengang, welcher kein einziges Geräusch hinterlässt.

Wir waren so lange marschiert, wie es die Hobbits ohne Rast eben noch durchhalten können und wir alle denken schon an den nächsten Schlafplatz. Doch plötzlich verschwinden links und rechts die Wände und wir laufen in einen weiten, dunklen Raum.
"Lasst mich ein wenig mehr Licht riskieren." Spricht Gandalf und lässt sein Licht am Zaubererstab heller strahlen. Über uns sehen wir ein weit geschwungenes Deckengewölbe hoch über unsere Köpfen, getragen von vielen mächtigen Steinsäulen.
Die riesige Halle ist leer und die schwarzen Wände wirken wie glatt geschliffenes Glas.
"Seht, dies ist das große Reich und die Stadt Zwergenbinge!" Erzählt uns Gandalf und ich kann nicht anders als kurz zu lächeln. Ich habe schon vieles gesehen, sogar den Erebor, doch dies ist beeindruckender als alles andere.
"Ein wahrer Augenöffner, gar keine Frage!" Spricht Sam meine Gedanken aus.

"Ein wahrer Augenöffner, gar keine Frage!" Spricht Sam meine Gedanken aus

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𝓦𝓪𝓻 𝓸𝓯 𝓗𝓮𝓪𝓻𝓽𝓼 2//Legolas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt