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Lyriss

Nach einer Weile kommen wir drei an einer Straße außerhalb des Waldes an, mehrere Einfamilien Häuser stehen angereiht entlang der Straße.

»Welches von denen ist es?« frage ich den kleinen, welcher immer noch belustigt auf den Rücken von Markus sitzt.

Der kleine Mann zeigte mit dem Finger auf das zweite Haus von rechts, ein in weiß gekleidetes Haus, das Dach ist mit schwarze überdeckt, verstehend nickte ich und drehe mich zu den beiden.

Ich griff dem Jungen wieder unter die Arme und hob ihn von Markus Rücken herunter, dieser verwandelte sich wieder zurück und sah mich etwas beleidigt an.

»was? Willst du denn kleinen wiederhaben?« Markus schüttelte auf meine Frage hin hektisch mit seinem Kopf.

Lachend hockte ich mich vor den jungen und legte meine beiden Hände auf die Schulter des kleinen Jungen vor mir.

»willst du mitkommen oder willst du erstmal hier warten?« etwas verunsichere sah er zu mir hoch, er sah kurz zu Markus welcher sich neben mich gestellt hat und entschied sich dann dafür das er mit an die Tür geht.

Ich lächelte ihn kurz an und stand dann wieder auf, ich hielt meine Hand zu ihm hin, welche er dann auch annahm und mit mir und Markus Hand in Hand zu der Tür lief.

Jetzt bin ich doch etwas froh das ich meine Haare gekämmt habe und mein Gesicht gewaschen habe, als ich in mein Zimmer gelaufen bin.

An der Haustür angekommen, drücke ich den weißen Knopf der Klingel.
Der Klingelton ist im ganzen Haus zuhören.

Ich höre wie jemand die Treppe herunter läuft und kurz danach die Tür vor uns geöffnet wird.

Eine mitte 30 jährige Frau steht vor uns, als ihr Blick auf den Jungen in der Mitte von uns trifft atmet sie enttäuscht aus.

»was hat er jetzt schon wieder getan?« ich spüre wie sie wütend wird, etwas verwirrt schaue ich zu Markus welche die gleiche Reaktion zeigt.

»Was meinen sie?« fragt Markus so höflich wie es gerade geht, die Frau vor uns verdreht ihr Augen und greift nach den Jungen, doch bevor sie ihn irgendwie berühren kann greife ich ihr Handgelenk und halte sie davon ab den Jungen in die Haare zu greifen.

»Sind sie seine Mutter?« frage ich und schaue direkt in ihre Augen,
»von ihm? das ich nicht lache, ich bringe doch nicht so etwas auf die Welt«

Der kleine Junge in der Mitte von uns sieht traurig zu mir hoch, mein Brustkorb zieht sich bei dem Anblick zusammen.

»Schatz wer ist an der Tür?« höre ich eine Männliche Stimme hinter ihr aus dem Haus rufen, ich lasse ihr Handgelenk los.

»Dein Sohn hat schon wieder etwas angerichtet« ruft sie wütend in das Haus und ich höre wie jemand stampfend zu der Haustür läuft.

Ich drücke die Hand des Jungen etwas fester um ihm etwas Unterstützung zu geben, andererseits versuche ich meine Wut der Frau gegenüber zu unterdrücken.

Ein Mann mit schwarzen Haaren und einen drei Tage Bart drängt sich neben die Frau, welche empört ihre blonden Haare über ihre Schulter wirft.

»Was hast du schon wieder getan? Haben wir dir nicht ausdrücklich gesagt das du dich nicht blicken lassen sollst solange du nicht weißt wie man ordentlich mit anderen umgeht?«

Wollen die mich irgendwie verarschen?

»Hören si-« vor Wut brodelnd unterbricht mich der Mann,
»mit ihnen unterhalte ich mich gleich, ich bin noch nicht fertig!«

Und ich hab noch nichtmal angefangen-

Gerade als er Luft holt und wieder anfängt den kleinen anzuschreien unterbreche ich ihn,
»Wir unterhalten uns jetzt.
Ihr Sohn kommt mit Verletzungen hier an-« ich trete einen Schritt nach vorne und stelle mich vor den Mann welcher ein Kopf größer  ist.

»anstatt das sie fragen was passiert ist, nein SIE schreien ihn an und geben ihm die Schuld,
ich weiß nicht was sie sich dabei gedacht haben ein Kind zu bekommen, weil anscheinend wissen sie nicht wie man sich um eins Kümmert!«

Vor Wut brausend schaue ich zu der Blondine,
»bei ihnen muss ich garnicht erst anfangen,
sie sind nicht besser als der Rest abschaum welcher sich nur um sich selber kümmert«

Der Junge welchen ich schützend hinter mich gestellt habe, greift von hinten mit seinen zwei kleinen Händen in mein T-Shirt.

Mein Blick fällt wieder zu dem Mann vor mir,
»Wagen sie es noch einmal, den Jungen so anzuschreien, geschweige denn ihn anzufassen-«
Mit meinem Zeigefinger drücke ich ihm bedrohlich gegen die Brust.

»werden wir beide uns Wiedersehen.« ich wende meinen kalten Blick von den beiden vor mir ab und schaue zu Markus, welcher sich schützend neben mich gestellt hat.

»wir gehen« gebe ich ihm noch Bescheid bevor ich mich zu den kleinen Jungen drehe und mit ihm behutsam von den Steinstufen herunter laufe und auf dem Bürgersteig trete.

Ich höre noch wie sich die Eingangstür hinter uns mit einem lauten Knall schließt und Markus sich vor den kleinen Mann stellt.

»Wie heißt du kleiner?« fragt Markus und hockt sich vor ihn hin, um mit ihm auf der gleichen Augenhöhe zu sein.

»Leon« antwortet er und griff erneut in mein T-Shirt.

»Okay Leon, hättest du Lust für eine Weile zu uns zu kommen?« etwas geschockt schaue ich zu Markus herunter, welcher jedoch lächelnd den kleinen vor mir betrachtet.

Mit einem Nicken dreht er sich zu mir und versteckt sein Gesicht in meinem T-Shirt.

Markus griff nach seinem Handy und entfernt sich ein paar Schritte von uns.

Ich lege meine Hand auf seinen Kopf und versuche ihn zu beruhigen.

Ich spüre wie mein T-Shirt durchweicht, weshalb ich mich zu den kleinen herunter knie und ihn in den Arm nehme, während ich immer wieder über seinen kleinen Rücken streiche.

»Tut es sehr weh?« frage ich etwas leiser,
wieder nickt er und klammert sich fester an mich.

»das wird schon wieder, ich verspreche es dir« sage ich ihm noch und lege meine zweite Hand an seinen Hinterkopf.

Bei jedem Schluchzen was er von sich lässt, zieht sich mein Brustkorb weiter zusammen und schnürt mir die Luft ab.

»Das wird schon wieder« sage ich erneut und drücke den kleinen etwas fester an mich.

Das wird schon..

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Also der kleine kommt jetzt mit ins Rudelhaus :)

Das nächste Kapitel kommt morgen <3

Es war nur ein BissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt