Drei Jahre und einen Monat später
Ich sah 034 durch das Fenster meiner Tür. Er lachte laut und mehrere Beamte lagen tot vor ihm. Ich wollte mich bewegen konnte aber nicht — so als wäre mein ganzer Körper gelähmt vor Angst.Mein Atem beschleunigte und mein Herz drohte zu explodieren als er immer näher kam und sein Messer an seiner Hose abwischte."Jetzt du, 13!", lachte er laut. Mit jedem Schritt begann ich mehr zu zittern. Mit jedem Schritt fühlte ich den Terror, der meinen Rücken hinab lief. Mit jedem Schritt kam der Tod immer näher.034 stand vor mir. Sein Atem streifte meinen und er grinste bevor er das Messer in mich ram-
Ich riss meine Augen auf und nahm einige tiefe Atemzüge. Eigentlich war ich mir sicher gewesen, dass der Mord in der Vergangenheit lag und dass ich ihn schon längst verarbeitet hatte - aber dieser Tag zeigte mir mal wieder wie Unrecht ich hatte...
"James? Alles gut? ", flüsterte Theo, der über mir schlief. Seit einigen Monaten teilten wir uns wieder eine Zelle und ich war sehr zufrieden damit endlich eine Person zum reden zu haben, die nicht nur ich selbst war.
"Ja, warum?"
In unserem Raum war es stockdunkel und erst als sich meine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnten, wusste ich, dass sich in der Zelle niemand befand, der mich umbringen wollte. Dafür begann mein Schädel zu dröhnen und dies hatte nur eines zu Bedeuten: Die verdammte Mondgöttin wollte dass ich zu meinem Mate ging..."Weiß nicht, ich hab das Gefühl irgendwas stimmt nicht..." Das obere Bett knarzte kurz und Theo kletterte zu mir runter; seine grünen Augen leuchteten leicht auf als er mich musterte und sich zu mir setzte. "Hast du geweint?", fragte er als nächstes.Meine Hand strich über meine Wange und wischte die salzigen Spuren weg, aber ich konnte nicht erklären woher die Tränen kamen — geschweige denn warum ich überhaupt hätte weinen sollen.
"Nicht dass ich wüsste..." Ich schloss meine Augen und deutete auf das obere Bett. „Geh einfach wieder schlafen. Wir reden am Morgen..."Etwas später am diesem Tag hatten wir trotz des schlechten Wetters Ausgang. Es war kalt und dunkle Wolken zogen auf. Hinzu kam, dass es leicht zu regnen begann sobald wir einige Minuten draußen waren; dennoch bestand der Boss der Beamten darauf, dass wir die vollen 30 Minuten Ausgang brauchten.Aber als wäre das nicht genug, prasselten schwere Wassertropfen auf den Boden. Die Temperatur sank drastisch und als dann endlich den Beamten kalt wurde, ließen sie uns wieder rein. Immerhin konnten sie hunderte von Sträflingen nicht auf der Krankenstation gebrauchen, wegen einer einfachen Grippe.
Doch vielleicht war es genau das was ich brauchte — eine Woche Pause auf der Krankenstation... Auch wenn der Gedanke an Isolation nicht mein Interesse weckte.Nach dem Abendessen blieb mir also nicht viel was ich machen konnte. Theo hatte das was nachts geschehen war nicht wieder angesprochen und selbst während des Abendessens unterhielten wir uns nicht viel. Es schien so, als hätte sich die ganze Energie, die unsere Freundschaft umgab, auf einmal geändert; Wie ein plötzliches Gewitter im Sommer....Falls dies der Fall war, müsste auch das schließlich vergehen."Sag mal James...", Theo legte seine Gabel weg und sah mir tief in die Augen, " Was war mit dir in der Nacht los?"
Ich legte meine Gabel ebenfalls weg, sah aber nicht auf bis ich wusste, was ich sagen wollte. Kein Zweifel, ich hatte geweint — jedoch war dies so unbewusst passiert, dass ich nichts davon wusste, bis er es angesprochen hatte."Nichts... Ich weiß gar nicht mehr genau über was wir gesprochen haben..."Eine Lüge mehr. Mit jeder Lüge wurde ich besser und mit jeder weiteren Unwahrheit kam der Moment näher, an dem alles aufgedeckt werden würde. Fast genauso wie bei Black Jack, wenn man hofft zu gewinnen.
"Dann egal... Ist nichts wichtiges"
Trotzdem, als wäre das schon nicht ausreichend, und als wäre dieser Tag nicht schon anstrengend genug gewesen, erwartete mich immer noch das Schlimmste als ich mit meinem Anwalt telefonierte. Schon die ersten Minuten waren düster und gegen Ende des Telefonats versteckte er es kaum noch, dass mich schlechte Nachrichten erwarteten.
"Es tut mir leid Herr Scailer, der Antrag auf eine vorzeitige Freilassung wurde abgelehnt... trotz der neuen Ergebnisse. "
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Prisoner 013 (bxb)
WerewolfFORTSETZUNG HOCHGELADEN James Scailer kommt mit 19 Jahren ins Gefängnis und verbringt dort die schlimmsten Jahre seines Lebens. Er hat einen großen Anteil seiner Freude verloren, bis er ihn trifft; DISCLAIMER Ich habe diese Story schon mal hochgelad...