Kapitel 34

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Draco 's Sicht:

12 Uhr. Endlich. Die letzte Stunde war eine einzige Qual. Die Gedanken über die Worte der zwei Slytherins verfolgen mich und lassen meinen Kopf auf Hochtouren arbeiten.

Sie haben recht. Ich bin nicht genug für Harry Potter. Ich bin nur ein schweres Gewicht, gebunden an den Fuß eines Ertrinkenden. Und Harry ist dieser Ertrinkende. Ich würde ihn nur in Ungnade ziehen, ihn vermutlich alle Freude im Leben nehmen, dass könnte ich mir einfach nicht verzeihen. Ich weiß, dass ich den Gryffindor liebe und das ist mir innerhalb einer so kurzen Zeit wieder fahren. Nie hätte ich damit gerechnet. Aber es ist so. Sicher, wie Harry zu seinen Gefühlen steht bin ich nicht, aber es ist wohl besser den Funken zu löschen, ehe er zu einem Feuer wird. Ich will nicht, dass er wegen mir leidet. Es hat es nicht verdient. Ein schneller, gerader Schnitt erscheint mir daher als die beste Lösung. Er wird sich erholen und sein Leben weiter leben. Ich...ich werde sehen wie ich komme. Es ist okay. Für mich steht Harry im Vordergrund. Solange er nicht verletzt wird, egal ob von mir oder anderen, geht es mir besser.

Als die Uhr Mittag schlägt, erhebe ich mich aus meinem Bett und laufe zur Großen Halle.

Schon von Weitem kann ich Blaise sehen und neben im Anabell. "Ah Dray. Da bist du ja." lächelt Blaise als ich die beiden erreiche. Liebevoll drückt er seine Freundin an sich. Diese strahlt übers ganze Gesicht, währen sie leicht zu ihm aufblickt.

"Hey. Ich hab gehört was passiert ist. Wie geht es dir?" fragt Anabell sanft und lächelt mich vorsichtig an.

"Gut." bringe ich heraus und zwinge mich zu einem Lächeln. "Danke."

"Wieso Danke?" fragt das Ravenclaw Mädchen mich und ich stutze.

"Danke, dass du mich nicht hasst." murmle ich. Die Züge des Mädchens werden weich und ihr Lächeln noch wärmer. "Das ist doch selbstverständlich. Du bist gar nicht so kalt wie du dich immer gibst. Du bist ein wunderbarer Mensch. Die anderen sehen es nur nicht."

Mit diesen Worten betritt sie die Große Halle, Blaise und ich hinter ihr.

Direkt spüre ich tödlichen Blicke auf meiner Haut. Sie beginnt unangenehm zu kribbeln und vermittelt mir das Gefühl unerwünscht zu sein. Doch sie scheinen nicht so schwerwiegend zu sein, wie die Wochen zu vor. Und so kann ich aufatmen, als ich mich zu Blaise an den Tisch setzte.

Gekonnt ignoriere ich Nott und Greengrass, als ich mir Ofenkartoffeln und grüne Bohnen auf den Teller lege und beginne zu essen.

................

In einer kleinen, Nische, nahe der Großen Halle, warte ich auf Harry. Schwer schlucke ich bei dem Gedanken daran, was ich tun werde. Es gibt einfach keine Zukunft. Zu viele Schmerz bringt diese Beziehung mit sich und zu viel Leid, welches man nur schwer überwinden kann. Immer wieder schlucke in den Klos in meinem Hals hinunter, doch dieser wird von Sekunde zu Sekunde nur noch größer. Ich weiß, dass es die beste Lösung ist, das Ganze hier schnell zu beenden, ehe es schlimmer wird und wir uns gegenseitig kaputt machen. Ich werde es wie ein Pflaster schnell abziehen. Es wird unangenehm, aber es wird nicht weh tun.

"Hey." flüstert mir eine leise Stimme in mein Ohr und eine Gänsehaut bildet sich auf meinen gesamten Körper, ehe ich mich umdrehe und in das Gesichts von Harry blicke, welcher gerade seine Hände an meine Hüften legt und nah an mich heran tritt. Kurz bin ich versucht mich in dieser zärtlichen Berührung zu verlieren, doch schnell erinnere ich mich wieder, warum ich hier bin und was ich sagen muss.

Halbwegs entschlossen trete ich einen Schritt zurück um einen gewissen Abstand zwischen mit und Harry zu waren. Kurz stutzt dieser, blickt mich dann aber wieder liebevoll an. Mach es mir verdammt nochmal nicht so schwer!

Lost Souls (Drarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt