Draco 's Sicht:
"Das ging...schneller als gedacht." sagt Nott verdutzt und blickt uns, wie auch alle anderen, zugleich neugierig und geschockt entgegen.
Ein leichtes rosa bildet sich auf meinen Wangen, als ich die verstehenden Blicke in der Menge sehe und einige anfangen zu grinsen.
Ein räuspern hinter mir, lässt mich auf hören. Für eine Sekunde habe ich vergessen warum genau ich hier bin und vor allem mit wem.
"Wir wollten hier nun mal nicht länger zusammen festsitzen. Und ehe ihr sonst was denkt, es war ein kleiner Kuss auf die Wange, mehr nicht." versucht Harry die Situation zu retten und die Kälte in seiner Stimme versetzt mich zugleich in Erstaunen und Wut....nur ein kleiner Kuss, dass ich nicht lache.
"Ach ja?" quietscht Pansy Parkinson von etwas weiter hinten und ein kleines fiesen Grinsen umspielt ihre Lippen.
Für diese Sekunde hasse ich mich dafür, dass ich sie damals förmlich wie ein Spielzeug benutzt habe, immer wenn mir danach war. Das ich ihre Gefühle zu meinen Gunsten genutzt habe...eben mein 6. Klasse ich. Das wird sie mir nun heimzahlen.
"Und was ist das dann für ein Knutschfleck an Potters Hals und Schlüsselbein. Warum sind eure Hemden soweit geöffnet und dein Umhang nur noch halb auf deinen Schultern? Warum sind eure Lippen gerötet und euer Haar zerzaust? Sicher das, dass schon vorher so war ?" fragt sie und in dem Moment wird mir klar, dass sie nicht nur dieses bettelnde kleine Etwas ist, was sich nach Aufmerksamkeit verzehrt, sondern eben eine echte Slytherin.
"Nun...also" versuche ich mich daraus zu reden, doch die Schlinge um unsere Hälse zieht sich immer mehr zusammen. Das wird sich nicht mehr retten lassen...
"Ich glaube eher, dass Potter und du uns etwas verschwiegen haben. Etwas vor der gesamten Schule versteckt haben." fügt das schwarzhaarige Mädchen noch hinzu und zustimmendes Gemurmel bricht unter den restlichen Schülern aus.
"Unsere Beziehung geht euch nun auch wirklich nichts an. Alle die es wissen sollen, wissen es. Komm Draco wir verschwinden." schaltet sich Harry nun ein und zieht mich am Arm durch die Gruppe Neugieriger hindurch und in meinen Schlafsaal.
Dieses Gerücht wird garantiert noch heute Nacht die Runde machen.
"Ich denke wir haben das nicht wirklich durchdacht." grinst Potter, als die Tür laut krachend ins Schloss fällt. Noch im gehen streift er sich die Schuhe ab und lässt sich mitten auf mein Bett fallen.
Etwas ungläubig starre ich ihn an. Die Situation ist aber auch zu abstrus. Harry Potter, meine ehemaliger Feind und zeitgleich auch Geliebter sitzt nun, nachdem ein absolutes Chaos ausgebrochen ist, seelenruhig auf meinem Bett und sieht mich schmuzelnd an.
"Nicht richtig durchdacht?! Wir haben uns gerade quasi vor der halben Schule geoutet. Morgen wissen es alle! So was ist die Nachricht des Jahres. Kriegsheld Harry Potter und sein Erzfeind Draco Malfoy ein Paar!" fluche eich empört und lasse mich ebenfalls aufs Bett fallen.
Seufzend Starre ich meine Bettpfosten an der Decke an und realisiere erst jetzt was genau ich jetzt gesagt habe. Ein Paar... Betend schließe ich meine Augen und hoffe, dass er es nicht gehört oder verstanden hat, doch Harry hat sich bereits auf die Seite gedreht und auf einen Arm gestützt.
"Ein Paar also?" murmelt Harry schmunzelnd und ich atme tief ein, ehe ich die Luft mit einem Seufzer wieder auf meinem Brustkorb entlasse.
Schließlich drehe ich mich in die selbe Position wie der Gryffindor, sodass ich ihn nun ansehen kann. Wen er so spielen will...soll er bekommen.
"Ich weiß nicht, sag du es mir." sage ich und der anzügliche Ton in meiner Stimme ist mehr als nur deutlich.
Etwas verwirrt sieht er mich an. Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet sondern mit einer richtigen Antwort, oder damit, dass es mir peinlich ist. Er wollte mich zappeln lassen.
"Wenn du willst...ja." murmelt er schließlich, was das Lächeln, welches ich seit einer ganzen Weile schon verstecke, auf mein Gesicht zaubert.
"Ja." antworte ich knapp, aber in einem saften und beuge mich schließlich zu Harry vor um seine Lippen mit meine zu verbinden und zu realisieren, dass ich endlich geschafft habe. Das ich ihn endlich für mich habe. Das ich endlich frei sein könnte und endlich leben kann.
Es ist mir egal, was andere denken. Ich weiß, dass Harry der Richtige ist und ich weiß, dass er mich ebenso wenig missen möchte, wie ich ihn.
Harry's Hand legt sich auf meine Wange und streichelt mich sanft mit seinem Daumen.
"Gott, ich liebe dich." flüstere ich, als wir wieder etwas Abstand gewinnen.
Das Lächeln, was die Lippen des Gryffindors ziert löst ein angenehmes kribbeln in meinem Bauch aus und er flüster: "Ich dich auch." schleicht sich genau das selbe Lächeln auch auf meine Lippen. "Das ist unfassbar kitschig, Potter." sage ich lachen und bekomme von oben ein Kissen ins Gesicht gewurfen.
"Zerstör den Moment nicht." murmelt Harry gespielt böse, während er mir einfach in die Augen sieht.
Mein Leben war nie das beste und das glücklichstes. Doch manchmal trifft es einen wie aus dem Himmel und man wird in den Bann eines anderen Menschen gezogen. So sehr, das man nicht mehr aus diesem herauskommt. So sehr, das man für die Person töten würde, obwohl alles dagegen spricht. Sie so sehr liebt, das es einem den Atem nimmt und man sich nach nichts als der Nähe der Person sehnt. Ich hatte nie geglaubt, dass es so etwas wie wahre Liebe wirklich gibt. Ich hatte es für ein dummes Kindermärchen gehalten, welches sich die Menschen vorgaukeln um den Schmerz des Lebens zu ertragen. Harry hat mir das Gegenteil bewiesen, mir gezeigt, dass es wahre Liebe wirklich gibt und es nicht nur eine Erfindung ist.
Ich habe so viel verloren die letzten Jahre. Familie, Freunde...mein zu Hause. Nur um jetzt zu erfahren, dass das alles doch nur relative ist, dass man sich, wenn man sich reinhängt und das Glück mit einem ist, eine neue Familie erschaffen kann. Und das ist Harry für mich geworden.
Mir ist klar, dass sich jede einzelne Zelle meines Körpers nach ihm sehnt und es sich anfühlt als würde ich verbrennen, wenn er nicht bei mir ist. Ja, Liebe tut weh. Damit muss man leben. Doch wenn man einmal mit den Guten Seiten der Liebe konfrontiert wird, ist man bereit jedweden Schmerz dafür entgegen zu nehmen. Nur um das wieder zu fühlen, wofür es sich zu leben lohnt.
In diesem Moment wird mir klar, dass zu Hause kein Ort ist. Kein Haus, keine Villa oder ein riesiges Grundstück, welches man sich mit genügend Geld kaufen kann.
Zu Hause ist eine Person. Eine Person die immer für einen da ist. Die einen liebt, egal was kommt und egal wer du sein willst. Eine Person für die man buchstäblich alles tun würde. Für die man durch die Hölle und wieder zurück geht...eine Person wie Harry Potter.
Es ist unfassbar, dass ich es endlich geschafft habe. Ich habe 8 Monate an dieser Geschichte geschrieben und es nun endlich geschafft die letzten Worte zu schreiben. Ich hoffe die FF hat euch gefallen. Wenn ihr wollt könnt ihr gerne einen Kommentar schrieben. Ich freue mich immer über Kritik und eure Meinungen zu der Story :)
Ich muss mich auch kurz bei meinen Freunden bedanken, die teilweise ganze Charaktere in diese Story dargestellt haben. So sind die Charaktere von Prof. Lee und Anabell (Blaise Freundin) basierend auf meinen zwei besten Freundinnen. Prof. Greenhill...das bin ich und unsere Miss Morgans ist eine gute Schulfreundin...
Ich möchte einfach mal DANKE sagen, dass ihr diese Geschichte gelesen, votet und mir in den Kommentaren die Motivation schenkt weiter zu schreiben :)

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Lost Souls (Drarry)
Hayran KurguMachmal sind die Wunden, die ein Kampf hinterlässt, nicht sichtbar. Manchmal wird zu spät erkannt, dass sie tiefer gehen, als zunächst erwartet. Und manchmal weiß man sich nicht zu retten und einem verlässt immer mehr sie Lust zu leben... Wenn dies...