Kapitel 7

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Draco's Sicht:

Es ist kalt. Die Erschöpfung und der Schmerz vernebeln meinen Blick. Ächtzent und stöhnend bahne ich mir einen Weg durch den unendlich lang wirkenden Korridor des Malfoy Manors. Mit einer Hand an die Wand gestützt humple ich Meter um Meter, unter den Blicken meiner Vorfahren, voran. Ihre Blicke scheinen mich zu durchbohren und eine eiskalte Gänsehaut jagt mit über den Rücken. Auch wenn es eigentlich unmöglich ist, scheint der Flur immer länger und länger zu werden. Das was gerade passiert ist, war schlimmer, als alles andere zuvor, dass geschehen war. Der dunkle Lord war nicht damit einverstanden gewesen das Potter und sein Gefolge geflohen waren. Nachdem ich gelogen hatte um Potter nicht direkt dem Tod zu überlassen schafften sie es zu fliehen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, in dem Moment wo Bellatrix mir sein geschwollenes Gesicht vor die Nase gehalten hat. Durch meine vielen Jahre die ich mit dem Gryffindor auf Hogwarts verbracht hatte, wusste ich nur zu gut wie sein Gesicht aussah. Ich war kurz davor gewesen zu bestätigen, dass es sich hier eindeutig um Potter handeln musste, als mir der flehende und verzweifelte Blick in seinen Augen auffiel. Was mussten er, Granger und Weasley nur durch gemacht haben, dass er jetzt hier, in diesem Zustand, vor mir kniete und völlig verloren war. Ich wusste würde ich ihn jetzt ausliefern, würde der Dunkle Lord hier her zurück kommen und ihn auf der Stelle töten. Seine roten Augen würden mich wieder fixieren und er würde mich auf seine eigene verschrobene Art und Weise loben. Nein, ich wollte nicht das er wieder zurück kam. Ich wollte ihn nicht sehen.

........

"Draco! Ist er es? Komm schon Draco sieh hin!" hörte ich die kalte Stimme meine verrückten Tante. Nun musste ich die Entscheidung treffen. Die Wahrheit sagen und die Ehre der Familie wieder herstellen, aber dadurch bezwecken das der Dunkle Lord herkam und Potter tötete. Es wäre ein Leben in ständiger Kälte und Angst. Er würde siegen und auch wenn wir für den Moment in seinem Ansehen wachsen würden, irgendwann würden Vater, Mutter oder ich doch wieder einen Fehler begehen und wir müssten wieder mit dem Tod rechnen.

Oder ich würde lügen und hoffen damit durch zukommen. Die Folgen dafür wären jedoch fatal. Also was sollte ich tun? Es war logisch und einfach den Mittelweg zu nehmen. Innerlich fluche ich mich noch einmal einen Lügner und Feigling, ehe ich die Worte: "Ich...Ich weiß es nicht." herausbrachte und den Kopf senkte. Ich betete das meine Betrug an dem Dunklen Lord nicht auffliegen würde und flüchtete mich in die hinterste Reihe.

........

"Ihr habt was ?!" Die kalte Stimme des dunklen Lord Durchfuhr mich wie eine Axt und brachte mich dazu leise zu wimmer. Es war keine zwei Minuten her, dass Potter und sein Gefolge geflohen waren. Ich wusste das es richtig war, denn nun hatten wir doch noch eine Chance das der Dunkel Lord besiegt wurde und ich mein altes Leben vielleicht irgendwie wieder herstellen konnte, dennoch hatte ich jetzt die Folgen zu tragen. Mir war klar das der kalte Zauberer vor mir wusste, dass ich gelogen hatte und mir war klar das die Strafe für diesen Verrat härter ausfallen würde, als alles andere, was ich je zu vor hatte ertragen müssen. Ich spürte wie mein Körper immer mehr in sich zusammen sank, als er langsam auf mich zu kam. Mühsam versuchte ich meine sonst so starke Maske, die meine Ängste und Gefühle verbarg, wieder aufzubauen, doch es misslang mir kläglich.

Nun stand er da, sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt, seine roten und kalten Augen auf mich gerichtet. Ehe ich mich regen konnte oder auch nur realisieren konnte was hier geschah, durchzuckte mich auch schon der schreckliche Schmerz des Cruciatus . Das Gefühl von Flammen, die sich durch meine Adern ihren Weg bahnten und Nadeln die von außen auf meine Körper einstachen kam und wurde immer stärker. Augenblicklich gaben meine Beine nach und ich viel zu Boden. Unter diesen Schmerzen konnte ich einen Aufschrei nicht mehr verhindern, was den Dunklen Lord nur zum Lachen brachte. Kurz lies der Schmerz nach und ich hatte schon die Hoffnung es wäre vorbei, doch keine Sekunde später durchfuhr mich die Macht des Fluches wieder, nur nochmal um das 10 Fache stärker. Es fühlte sich an, als wäre etwas in mir, dass versuchte sich nach außen einen Weg zu bahnen und als würde mein inneres dabei verbrennen.

Das war der Moment, wo ich mir sehnlichst den Tod herbei wünschte. Ich wollte das es aufhörte, doch es ging weiter.

Ich weiß nicht wie ich dort auf dem Boden lag, mich gewunden und geschrien habe, doch irgendwann hörte es tatsächlich auf. Ich blieb noch einige Zeit lang auf dem Boden liegen, teils aus Erschöpfung, teils aus Angst.

Irgendwann hatte ich es dann doch geschafft aufzustehen und mich auf den Weg in mein Zimmer gemacht.

Nun bin ich hier und versuche den Gang entlang zu laufen. Das Gefühl verfolgt zu werden wächst stetig weiter an. Ich spüre, dass ich es bald geschafft haben muss, als ich plötzlich eine knochige, kalte Hand auf meiner Schulter spüre, was mich auf der Stelle erstarren lässt. Eine mir nur zu bekannte Stimme flüstert mir ins Ohr: "Hatte ich gesagt du darfst gehen, Draco?"

Wieder bildet sich eine Gänsehaut auf meinem Nacken und ich schlucke. "Nein, mein Herr. Es tut mir leid...ich dachte-" bringe ich mit gebrochener Stimmer heraus, werde aber harsch unterbrochen.

"Es ist mir egal was du dachtest ! Dein Verrat ist unverzeihlich und muss bestraft werden."

Mit diesen Worten werde ich herumgerissen und was letzte was ich sehe, ist der grüne Blitz der meine Brust trifft, ehe alles um mich herum dunkel und schwarz wird.

Schnell atmend und mit pochenden Herzen schrecke ich aus den Schlaf. Es war wieder passiert, wieder wurde ich in meinen Träumen von IHM heimgesucht. Seit dem Tag wo Potter im Manor aufgeschlagen war, hatte ich keine ruhige Nacht mehr gehabt. Nacht für Nacht war es der selbe Traum. Am Anfang hatte ich noch gehofft es würde irgendwann enden oder ich würde mich irgendwann daran gewöhnen, aber Fehlanzeige. Jede Nacht wache ich verschwitzt und in Angst aus meinem Schlaf auf.

Es braucht einige Minuten, bis ich mich wieder gefangen habe und mein Herzschlag wieder ein normales Tempo angenommen hat. Ich setzte mich langsam auf und sehe mich um. Wie erwartet bin ich in meinem Bett in Hogwarts. Blaise schläft augenscheinlich noch. Ich beuge mich rüber zu meiner Schlafkommode und öffne die erste Schublade. Heraus nehme ich meine Zauberstab, den Potter mir nachdem ich freigesprochen wurde ohne ein Wort in die Hand gedrückt hatte.

Ich schwinge ihn einmal und lasse so die Zeit in der Luft erscheinen. 5:46 Uhr. Es ist früh, sehr früh sogar, aber ich und Blaise stehen sowieso um 7:00 Uhr auf und so lange bis dahin ist es sowieso nicht mehr. Da ich weiß, das ich kein Auge mehr zu tun werde schwinge ich meine Beine aus dem Bett und mache mich auf den Weg ins Bad um dort zu duschen und mich fertig zu machen.

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So das ist jetzt das nächste Kapitel....ich hoffe es gefällt euch :) Ich werde die nächsten Kapitel wahrscheinlich nur noch aus Draco's Sicht schreiben...ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

Lost Souls (Drarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt