Beruhigend streiche ich durch das Haar meines Sohnes, welcher den Kopf auf meinen Schoß gelegt hat und friedlich schlummert. Seine Augen sind gerötet, durch das viele weinen. Die Stille ist erdrückend, dass man Angst hat zu atmen, während die Landschaften an uns vorbei ziehen. Ich mache mir Sorgen, um unser Schicksal. Naru ist noch jung, er hat die Welt noch nicht erkundet und jetzt steht sein Leben auf dem Spiel. Ich verstehe nicht, warum Izana das tut.All die Jahre, die ich für ihn arbeitete, wirkte er nicht so, als ob er mich verarschen würde. Ich habe sogar geglaubt, er könnte an der Stelle von den anderen, ein Familienmitglied sein. Aber jetzt wünsche ich mich nichts sehnlicher als seinen Tod. Ich ekle mich für den Gedanken, ihn Familie zu nennen. Es fährt mir kalt über den Rücken. Wegen ihn habe ich angefangen zu töten.
„Wir sind da.", verkündet der Fahrer und ich verspüre, wie sich alle ein wenig entspannen. Vorsichtig schnalle ich Naru ab und dann mich. „Soll ich ...helfen?", ich sehe auf, zu dem, der mir die Tür geöffnet hat. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich weiß nicht, wie ich ihnen gegenüber treten soll.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
„Nein, danke ...Ich schaffe das schon.", ich steige, mit Naru auf den Arm, aus dem Auto und bemerke dabei, wie sie mich alle anstarren.Ich presse meine Lippen aufeinander. Ich schaue auf, zum großen Gebäude. In einigen Räumen brennt Licht, in anderen ist es Stock finster. Vor dem Eingang sind zwei schwarz gekleidete Männer platziert, dessen Blick ernst sind. „Schaffst du das?", ich wende mein Blick ab und sehe zu Kakucho, der mitkommen musste, um aufzupassen, dass wir nicht die Fliege machen. „Klar.", er hält zwei Taschen in die Höhe. Ein mit Naru's Sachen und eine mit meinen.
„Mama.", ich sehe zu Naru, der sich langsam regt. „Alles gut, schlaf weiter.", flüstere ich und lege seinen Kopf, zum ruhen, auf meiner Schulter. Er klammert sich an meine Jacke. „Folg mir, dann kannst du ihn in einem Bett legen.", fordert mich Mikey auf. Ohne zu antworten gehe ich ihm hinterher und die anderen folgen uns, da sie anscheinend selbst in diesem Gebäude wohnen. „Hab Hunger.", murmelt Naru und hebt sein Kopf. Damit ist er fürs nächste wach.
„Emma hat sicher etwas gekocht, sollen wir euch etwas vorbeibringen?", fragt Ken im Fahrstuhl. „Wäre nett, danke.", murmle ich. Naru sieht sich neugierig um. Bei fremden zeigt er selten Angst. „Guck, Mama!", Naru zeigt auf etwas, weswegen ich über die Schulter blicke. Ken steht hinter mir und Naru zeigt auf sein Tattoo, dass ein Drache ist. Ich begegne seinen Blick, seine Gesichtszüge sind sanft. Sie sehen nicht aus, als wären sie wütend, oder angeekelt.
Naru hüpft in meinen Armen, weswegen ich ihn runter lasse. Wenn er geschlafen hat, ist er mit neuer Energie auf und davon. „Dino!", seine Augen strahlen und von dem traurigen, verängstigten jungen ist nichts mehr übrig. „Ich habe welche eingepackt.", ich tätschle seinen Kopf. „Wir sehen uns dann morgen.", verabschiedet sich Keisuke, als die Tür aufgeht und auch Takemichi verlässt den Fahrstuhl.
„Ich würde mir dieses Drama eigentlich weiter ansehen, aber ich sollte lieber gehen.", Sanzu grinst und verlässt als nächster das Fahrstuhl, dann ist der Wuschelkopf dran. Was will er sich ansehen, wenn nichts passiert? Wir alle wissen nicht, was wir sagen, oder tun sollen. Ich fühle mich wie ein Vogel im Käfig und mein Herz pocht.
Ich wüsste gerne, was Mikey denkt, wo er jetzt weiß, dass er einen Sohn hat. Er wirkt ruhig. „Kakucho.", ich sehe den schwarzhaarigen an. „Wusstest du davon?", frage ich und hoffe inständig, dass auch er keinen Plan gehabt hat. Aber er ist Izana's Vize und bester Freund zugleich. Sie vertrauen sich blind, also würde es mich nicht wundern. Er nickt und denkt, dass es nichts mehr bringt, es zu verleugnen. Ich nicke und sehe zur Fahrstuhltür, die sich hoffentlich bald öffnet.
Die Fahrstuhltür öffnet sich und Mikey verlässt den Aufzug. Mit Naru an der Hand, gehe ich ihm hinterher. In der Annahme, dass er uns zu einem Apartment, oder des gleichen führen wird. Wir betreten einen Raum, in den zuerst alles finster und kühl wirkt. Dann macht Mikey das Licht an. „Im Flur, die zweite Tür rechts ist euer Zimmer. Mein Zimmer ist direkt daneben.", erklärt er mir. „Und ich?", fragt Kakucho, der sich an seiner Schläfe fast und seufzt.
„Es gibt, in diesem Gebäude eine extra Etage für Mitarbeiter, die hier schlafen sollen. Da sollte noch ein Bett frei sein, ich schicke jemanden, der es dir zeigt.", Mikey zückt sein Handy und schreibt eine Nachricht, während der schwarzhaarige nicht wirklich erfreut darüber ist, es aber letzt endlich über dich ergehen lassen wird. „Na dann.", Kakucho stellt unsere Taschen auf den Boden. „Ruf mich an, sollte etwas sein.", er lächelt schwach, aber er weiß, dass ich ihn fürs erste nicht vertrauen kann.
Er verlässt das Apartment. Lässt mich, Naru und Mikey allein. Jetzt fühlt es sich nicht nur kalt, sondern auch erdrückend an. „Y/N." „Ich gehe unsere Sachen auspacken.", unterbreche ich ihn. Ich sollte mich ihnen stellen, ihnen Antwort geben. Aber ich habe Angst. „Klar, mach das.", er lächelt, aber es erreicht kaum seine Augen. Tiefe Augenringe ziert sein Gesicht und er sieht blass aus. Und vielleicht ist es auch meine Schuld, dass er so geworden ist. Nein, es ist meine Schuld.
„Mama, Dino!", Naru zupft an meiner Jacke und deutet auf die Tasche hin, in der sich die Dinos befinden. „Ja, du musst noch kurz warten.", ich hebe die Taschen hoch und schaue wieder zu Mikey. Es ist ungerecht ihn gegenüber. Was denkt er? Ich stelle die Taschen ab und wühle einige Spielsachen heraus. „Wäre es okay, wenn er kurz hier bleibt?", ich gebe Naru einige Dinos. Mikey nickt, aber jetzt sieht er so aus, als wäre er überfordert. Und er scheint Angst zu haben, dass er etwas falsch machen wird.
„Naru. Mama geht kurz weg, aber ich bin ganz nah bei dir. Spiel so lange mit ...", ich sehe Mikey an. Er wartet. Ich sehe Naru an und lächle sanft, während ich seinen Kopf tätschle. „Spiele so lange mit Papa."
DU LIEST GERADE
𝐓𝐡𝐞 𝐬𝐡𝐢𝐧𝐞 𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐞𝐲𝐞𝐬
RandomZwei Teenager die sich seit klein auf kennen, doch werden sie mit gerade mal 12 Jahren getrennt. Y/N muss in ein anderes Land ziehen, weit weg von ihren Freunden, von ihrer ersten Liebe. Die neue Stadt - in der sie ziehen -, ist nicht so, wie sie es...