Ein paar Tage später stand ich mit Tonks und Kingsley auf der Schwelle vom Grimmauldplatz. Fröhlich winkte ich Sirius, Molly und Ginny zu, die uns nachschauten. Ich hatte inzwischen fast alle Mitglieder des Ordens kennengelernt und verstand mich vor allem mit Sirius, Remus, Ginny und Hermine gut, von den Zwillingen und Charlie ganz zu schweigen. Auch Charlies neue Freundin Samantha hatte ich kennengelernt - sie schien wirklich gut zu ihm zu passen und ich wünschte ihnen alles Glück der Welt.
Also holten wir Harry ab und als wir wieder am Grimmauldplatz ankamen, machte er erst ein ziemliches Theater. Bei der Diskussion, was und wie viel wir ihm erzählen sollten, schlug ich mich ganz klar auf Sirius Seite. Meiner Meinung nach verdiente er es, alles zu erfahren. Immerhin war er es, der uns vor Voldemort gewarnt hatte.
Und ihm wurde auch recht viel erzählt, bis Moody uns unterbrach. Doch auch nachdem die Jüngeren zu Bett geschickt worden waren, hörte der Streit zwischen Molly und Sirius nicht auf. Mir schien es, als würde Molly so ihre Angst um ihre Familie und Sirius so seinen Frust übers Eingesperrtsein los werden.
Irgendwann wurde es Tonks und mir zuviel, sodass wir uns auf unser Zimmer verzogen, wo wir jedoch noch eine ganze Weile redeten.
Am nächsten Morgen traf ich Sirius jedoch in der Küche wieder.
"Guten Morgen, grüßte ich ihn und ließ mich auf einen der Stühle fallen.
"Guten Morgen, erwiderte er, "Kaffee?
"Ja, gern!, ich gähnte und musste blinzeln, um wieder klar zu sehen.
Sirius schenkte mir wortlos etwas Kaffee ein, schob mir die Tasse hin und setzte sich mir stumm gegenüber. Anscheinend war auch er kein Morgenmensch. Schweigend frühstückten wir, bis er irgendwann zu mir aufblickte. Fragend erwiderte ich seinen Blick.
"Danke für gestern, sagte er ruhig.
Ich runzelte die Stirn, woraufhin er hinzufügte: "Dafür, dass du mir bei der Sache mit Harry beigestanden hast.
Ich winkte ab. "Ach, das war doch selbstverständlich. Harry hat ein Recht zu erfahren, was so alles vorgeht. Er hat es auch so schon schwer genug.
"So selbstverständlich ist das nicht, erwiderte Sirius und lehnte sich etwas zu mir rüber, "Du hast Molly doch gestern Abend gehört.
"Ach, Molly macht sich doch nur Sorgen um alle. Ist ja klar, dass sie Harry vor der Wahrheit beschützen will.
"Naja, Sirius grinste, "Es gibt nicht viele, die sich mit Molly Weasley anlegen.
Ich musste leise lachen. "Stimmt auch wieder. Das scheinen sich außer dir nur wenig Leute zu trauen.
"Das nehme ich jetzt als Kompliment, erwiderte Sirius schmunzelnd. "So war s auch gemeint, konterte ich und zwinkerte ihm grinsend zu.Sirius lachte dieses markante, bellende Lachen. Von da an trafen wir uns fast jeden Morgen in der Küche und frühstückten und redeten etwas. Er war wirklich unterhaltsam, witzig und charmant und ich freute mich jeden Morgen etwas mehr auf unser gemeinsames Frühstück.
Doch schließlich stand Harrys Befragung an. Alle waren ganz aus dem Häuschen, besonders Harry. Jedoch bekam ich mit, wie Sirius ihn beiseite nahm und ihm väterlich Mut zu sprach. Er hatte also auch eine weiche Seite. Lächelnd wandte ich mich ab, mir meinen Teil denkend und ließ mich in ein Gespräch mit Remus verwickeln.