-3- Ein verunglückter Klatscher mit Folgen

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Quidditch war nichts für zart Beseitete. In diesem Spiel ging man nicht sonderlich zimperlich mit dem Gegner um. Man konnte, wenn man geübt genug war, die fliegenden Klatscher gegen den Gegner schleudern um diesen unsanft vom Besen zu holen. Sehr beliebt bei unserer Mannschaft. Da ich nun Trainer, Kapitän und Hüter in einem war, hatte ich natürlich das recht neue Spieler zu rekrutieren. Letztes Jahr hatte mich Lucius Malfoy gebeten seinen Sohn ins Team aufzunehmen. Um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen, hatte er dem Team neue Besen geschenkt. Da blieb mir nichts anderes übrig als das Greenhorn aufzunehmen. Draco hatte sich noch nicht bewiesen. Im Gegenteil letztes Jahr hatten wir das Spiel gegen Gryffindor verloren. Es herrschte allgemein schlechte Stimmung im Team. Das zu kitten würde nicht einfach werden. Deswegen bestand ich darauf, das heutige Training nicht auf dem Quidditchfeld durchzuführen. Wir trainierten auf einer freien Wiese auf dem Schlossgelände. Vorerst wollte ich die Fehler des letzten Spiels analysieren.

Die Begeisterung darüber hielt sich in Grenzen aber nur so konnten wir daraus lernen. "Ich erwarte von den Treibern, dass sie nicht nur versuchen die Gegner von ihren Besen zu holen. Ihr seid zum Schutz von den Teamkameraden da, also tut eure verdammte Pflicht. Sollte das nächste Spiel wieder in einem chaotischen Haufen enden, muss ich euch aus dem Team werfen, verstanden?" Bole und Derrick nickten gehorsam. "Miles wurde eigenhändig von Professor Snape hinausgeworfen, also reißt euch am Riemen, klar? Das gilt für alle. Auch für dich Draco. Deinen Hass auf Potter verstehe ich, wir alle mögen ihn nicht aber dennoch erwarte ich von dir, dass du dich nicht die ganze Zeit auf ihn fixierst." Malfoy sah mich wütend an: "Du hast wohl vergessen, dass mein Vater uns die Besen geschenkt hat." "Oh ja und nach dem Spiel hat er zu mir gesagt, dass man dich gefälligst härter rannehmen soll. Du seiest eine Pfeife!" Draco bekam einen hochroten Kopf, schwieg. Mit dieser Bemerkung hatte ich nicht gelogen. Es war wirklich so passiert. "Nun zu den Jägern, Flint hörst du überhaupt zu?" fragte ich aufgebracht. Er legte den Quaffel aus der Hand, sah mich an: "Ja schon gut."

"Flint und Warrington ihr habt keinen schlechten Dienst geleistet, allerdings werden die Treiberschläger nicht entwendet um damit die Gegner zu verhauen." Flint grinste breit, strich sich durch sein Haar: "Es war aber lustig." "Lustig war es nur für einen Augenblick. Madam Hutch hätte uns disqualifizieren können. Mach das nicht wieder." Sah zu Warrigton: "Das gilt auf für dich." Er nickte nur stumm. Malfoy meldete sich zu Wort: "Da Miles rausgeflogen und Montague freiwillig gegangen ist weil die Wieselbrüder es nicht lassen konnten ihn bei den Lehrern anzuschwärzen, fehlt uns ein Jäger." "Richtig." gab ich zu. "Und was tun wir dagegen?" fragte Flint interessiert. "Wir suchen uns einen neuen. Ich kümmere mich darum. Vielleicht wäre mein Bruder eine Option." Ein raunen ging durch das Team. "Ich sagte vielleicht." sprach ich entschieden: "Habt ihr Vorschläge?" "Vielleicht die reizende schwarhaarige aus der vierten." rief Warrington grinsend. Flint haute ihm eine runter: "Spinnst du dieses Schlammblut?" "Also doch mein Bruder. Er ist ganz passabel." erwiderte ich leise. "Was ist mit dieser Amber?" fragte Flint. "Amber? Bei Merlins Bart, Sie hat zu viel Angst um überhaupt eine Sekunde in dem Spiel zu überleben. Außerdem ist auch Sie kein Reinblut." antwortete ich. "Aber zumindest ein Halblut." erwiderte Flint. Seufzte auf: "Ich überleg mir was. Nehmt eure Besen, dreht ein paar Runden. Wir gehen einige Positonen durch, dann wars dass für heute. Draco, du übst extra, ich lasse den Schnatz frei." Gesagt - getan.

Auch ich schnappte mir meinen Besen, setzte mich darauf und stieß mich wie von Hutch gelernt ab, schoss nach oben: "Nächstes Mal trainieren wir auf dem Feld aber heute möchte ich euch zu verstehen geben, was es bedeutet ein Team zu sein. Also los." Der Schnatz flog an mir vorbei, Draco jagte ihm hinterher. Die Klatscher rasten auf mich zu. Ausnahmsweiße waren die Treiber sofort zur Stelle. "Genau so!" rief ich: "Ihr seid für den Schutz da, egal gegen wen spielen." Die Jäger übten mit dem Quaffel, das schnelle und langsame Passen. Außerdem schickte ich alle in den Sturzflug und ließ waghalsige Loopings fliegen. So sah eine gute Mannschaft aus. "Ihr musst eure Teamkameraden mehr im Auge haben." rief ich den Jägern zu die gerade fast Malfoy vom Besen geholt hätten. "Konzentration auf den Quaffel und auf dass was neben euch geschieht!" Ich ging in meiner Rolle als Trainer wirklich auf. Man hätte mich schon viel früher an diese Position setzen sollen. Es hatte einige Jahre gedauert bis man mich von der Ersatzbank endlich ins Spiel integriert hat.

HP FF // Sonoma Campbell: Im Schein des VollmondsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt