-41- Verspätete Geschenke

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Der Schnee legte sich als winterliche Decke über ganz Hogwarts. Stand oben auf der Brücke, blickte über die Ländereien. Obwohl es so ruhig war, konnte ich einige Schüler ausmachen die eine Schneeballschlacht veranstalteten. Die Erst- und Zweitklässler übten sich im Schneemann bauen. Hogwarts war zu einem riesigen Abenteuerspielplatz geworden. Mein Blick schweifte zu Hagrids Hütte. Der hackte Holz, spielte nebenbei mit Fang. Ich würde beide sehr vermissen. Seufzend machte ich mich direkt zu ihnen auf. Wollte mich von ihren gebührend verabschieden. Hagrid schien dies wohl schon zu ahnen, empfing mich mit einem freundlichen Lachen: "Sonoma Campbell, s'on seltener Anblick." Umarmte ihn: "Ja, ich weiß. Bin eine schlechte Freundin geworden. Danke für die Plätzchen, die du meinen Hauselfen mitgegeben hast. Sie haben sehr gut geschmeckt." Er lächelte musterte mich von oben bis unten: "Scheinbar hat Poppy ganze Arbeit geleistet. Siehst aus wie Neu." Nickte knapp: "Wenn man mal ihre Gemeinheiten gegenüber Remus weg lässt, war Sie ganz passabel." Hagrid grinste noch breiter: "S'hat sich bis zu mir rumgesprochen."

Lachte auf: "Ach auch schon? Du weißt von mir und Remus?" "S'war klar. Seit du bei mir warst habe ich mir des schon gedacht." "So? Und? Was sagst du dazu?" fragte ich neugierig, zeigte ihm mein Armband: "Remus ist ein wirklicher Gentleman." Hagrid setzte sich auf die Bank vor seiner Hütte: "Solange du mit ihm glücklich bist, kanns den anderen wohl egal sein." "Ja wir sind glücklich aber jetzt etwas anderes. Ich habe etwas für dich, als Abschiedgeschenk." Kramte in meiner Umhängetasche, zog ein Fotobuch hervor: "Hier für dich. Darin sind alle Bilder von uns drinnen. Habe ein wenig gesammelt und Professor Dumbeldore gebeten mir die Fotografien zu überlassen. Damit du ein Andenken an mich hast." Dankbar nahm er das Fotobuch an, blätterte darin: "Swar erste Klasse oder?" "Ja, damals als du diesen dreiköpfigen Hund noch draußen halten konntest." antwortete ich kichernd. Hagrid schlug die nächste Seite auf: "Hah! Da is sogar Fang." "Gefällts dir?" fragte ich grinsend. "Türlich Noma." Suchte nochmals in der Tasche, rief nach dem Hund. Der kam angewalzt, stoppte knapp vor mir. "Hier für dich." Zog einen riesigen Hundeknochen hervor. Fang nahm ich bellend vor Freude entgegen. "Braver Kerl, also Hagrid. Wünsche dir alles gut. Werde dir schreiben so oft es geht." Wir umarmten uns nochmal. "Pass auf dich auf." "Du auch auf dich. Man sieht sich."

Ließ ihn zurück. Musste einige Tränen unterdrücken. Immerhin war Hagrid ein ganz besonderer Mensch für mich gewesen. Bei ihm hatte ich meine ersten Nachsitzstunden abgeleistet. Damals musste ich mit ihm durch den verbotenen Wald laufen um nach dem rechten zu sehen. Außerdem hatte Hagrid mir beigebracht wie man mit magischen Geschöpfen umging, wie man diese trainierte und zähmte. Viele Stunden hatte ich mit ihm Zeit verbracht. Über ihn hatte Amber und Marvin kennen gelernt. Eigentlich hatte der Wildhüter viel für mich in den ersten Jahren getan. Ich verlor meine Scheu vor allen Dingen die anders gewesen waren als zu hause. Ich lernte viel über das Mensch sein und darüber, dass es egal war welche Herkunft man hatte. Alle Menschen waren gleich ob Muggle, Zauberer oder Hexe. Wenn es mir schlecht gegangen war, weil ich eine Erkältung hatte. War Hagrid der erste gewesen, der mich im Krankenflügel besucht hatte. Bei meinem ersten Quidditchspiel war er dabei - auch wenn ich nur auf der Ersatzbank gesessen hatte. Irgendwie würde mir der große Teddy Bär fehlen. Natürlich reflektierte ich auch, dass es nicht nur Hagrid verdienst gewesen war. Die Lehrer hatten ebenfalls gut auf mich eingewirkt. Von einer verbohrten Anhängerin der schwarz magischen Gesellschaft zu einer weitläufig denkenden Persönlichkeit. Na ja... so oder so ähnlich... irgendwie.

Bisschen später

"So meine Lieben, ich möchte euch ein paar Abschiedsgeschenke geben." sprach ich zu Amber und Marvin. "Abschiedsgeschenke?" hagten beide gleichzeitig nach. "Ja oder verspätete Weihnachtsgeschenke. Je nachdem wie ihr es bezeichnen wollt. Also, dass hier ist für dich Amber." Sie nahm das Päckchen entgegen, öffnete es sofort und zog ein Kleid heraus. Amber errötete: "Noma, das ist dein schwarzes Sommerkleid." "Joa, ich weiß dass du es schon immer haben wolltest, also es gehört dir." gab ich von mir, lächelte. Marvin war als nächster dran. Ihm reichte ich ebenfalls ein Päckchen. Er riss es sofort auf, zog einen Pullover der Quidditchmanschaft aus Irland hervor: "Cooooool!" Grinste breit: "Du bist Irland Fan oder?" "Ja-a. Wie hast du ihn so schnell bekommen?" fragte Marvin interessiert: "Die sind alle ausverkauft." "Ich weiß aber es gibt immer welche für Sponsoren. Mein Opa war Irland Fan und meine Oma spendet heute noch sehr viel Geld an das Team. Über Geschmack lässt sich streiten. Mir gefällt dieser Viktor Krum ja viel mehr." Zwinkerte ihm zu: "Also, probier ihn an." "Hier direkt vor dir?" "Jetzt zier dirch nicht so. Ich sehe jeden Tag einen nackten Mann." "Ähm ui bä, das wollte ich jetzt gar nicht so genau wissen." erwiderte Marvin zog sein Oberteil aus. Begutachtete seinen Oberkörper: "Kann sich sehen lassen." Amber schnalzte verärgert mit der Zunge: "Der gehört mir." "Schon klar, ich stehe sowieso nicht auf so junge Dinger." Marvin schnaubte verächtlich, zog allerdings dann doch den Pullover an. Er passte ihm. "Na bitte." sagte ich leise, tätschelte ihn: "Frohe Weihnachten und jetzt entschuldigt mich. Ich muss meinem Herzblatt noch ein Geschenk überreichen."

HP FF // Sonoma Campbell: Im Schein des VollmondsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt