-7- (Un)vorhersehbare Folgen

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Der Halbmond schien hell am dunklen Sternenzelt. Nur das zirpen der Insekten war zu hören. Es war wunderschön hier draußen. Die Sperrstunde war schon längst überschritten. An schlafen war nicht zu denken. Ob ich nun wach im Bett lag oder hier den Mond ansah kam aufs gleiche raus. Fern war das Quidditchfeld dunkel zu erkennen. Es schwebten über den Ringen die Dementoren. Sie kamen dem Schloss gefährlich nahe. Aber mir würden sie nichts tun, sie suchten diesen Black. Dennoch behielt ich sie im Auge. Mein Patronuszauber taugte nichts. Ich musste rechtzeitig nach drinnen sprinten bevor diese Kreaturen hier auftauchen würden. Ob ich wohl jemals wieder in Remus Unterricht sitzen konnte ohne wütend zu sein? Wahrscheinlich nicht. Der Kuss zwischen uns war wunderbar gewesen, so aufregend. Meine Gefühle für ihn waren klar. Seine mir gegenüber auch. Und dennoch wollte er nicht. Wie deprimierend. Man konnte glatt eine Wut auf alle Männer entwickeln. Wäre hätte gedacht, dass ausgerechnet ich an einen Blindgänger geriet? Einen der die Scheuklappen bewusst aufsetzte. In ihm sei etwas dunkles? Ha! Hätte er doch wenigsten ein wenig Zivil Courage. Eine Träne kullerte meine Wange hinunter. Liebeskummer! So musste man sich fühlen, wie von einer Horde Zentauer überrannt, fest getreten im Schlamm, zurück gelassen zum sterben. Mir ging Remus nicht aus dem Kopf! Verdammt noch eins! Wenn ich gewusst dass Liebe so sch..ße sein konnte - hätte ich mich ihm nicht geöffnet und vor allem ihn niemals geküsst.

Schweinehund! Erst küssen und dann davon rennen. Was für ein Idiot! Wieder kullerte eine Träne hinunter. Weinen lohnte sich nicht! Es hatte sich noch nie gelohnt zu weinen. Nur die stärksten überlebten aber ich war gerade alles anderes als stark. Wenn man die Wut weg lassen würde - dann blieb ein Häuflein Elend übrig. Es gab keinen Zauber der diese Schmach lindern würde - es gab auch keinen Trank gegen Liebeskummer. Strich mir die Tränen weg, dieser Idiot! "Sonoma?" Sah über meine rechte Schulter: "Remus?" "Was zum Teufel machst du hier draußen?" Seine Stimme war sanft, er legte seine Jacke um meine Schultern, setzte sich zu mir: "Du solltest schon längst im Bett sein." "Kann nicht schlafen." Hielt inne: "Momentmal wieso bist du nicht im Bett?" Er seufzte auf: "Kann auch nicht schlafen." "Super." erwiderte ich zynisch sah zu den Sternen. "Hast du geweint?" Vermied es ihn anzusehen. "Noma?" Seine rechte Hand legte sich auf meine linke: "Ich wollte dir nicht weh tun." "Aha." "Verstehst du meine Bedenken nicht?" "Nein, das ist kindisch!" rief ich wütend, schubste seine Hand weg. "Sieh mich bitte an." Genervt drehte ich meinen Kopf zu ihm: "So und jetzt?" "Hör mir zu, ich möchte dich nicht in Gefahr bringen." "Ha! Gefahr! Selbst wenn solltest du mir die Entscheidung überlassen. Vielleicht gefällt mir die Gefahr." entgegnete ich kühl. "Du machst es mir schwer." "Dann geh doch einfach! Rauschmeißen kannst du mich ja nicht mehr." Meine schnippischen Worte waren durchaus Absicht. "Noma... bitte." Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel: "Es tur mir von Herzen leid." "Ja super." erwiderte ich sarkastisch, sah ihn an.

"Was erwartest du denn von mir?" fragte er leise. Musterte ihn: "Was ich erwarte? Sag mal hast du den Knall nicht gehört? Wir beide wissen, dass wir uns mögen. Wir sollten es genießen und zusammen sein aber das geht nicht weil du mich nicht willst." "Falsch, ich möchte dich nicht in-" "-Hör auf mit dem Gefasel von Gefahr." Remus seufzte, kam mir näher: "Bitte Noma, versteh doch." "Nein!" "Du willst das Risiko wirklich eingehen?" "Natürlich." Lupin lächelte leicht. "Was?" fragte ich daraufhin. "Ich fühle mich geehrt." "Spring über deinen Schatten, bitte Remus. Tu es für mich." Er lachte auf: "Du bist hartnäckig!" Ich seufzte auf: "Weißt du ich habe mich nicht freiwillig verliebt. Aber jetzt ist es so und du bist es auch. Wir sitzen hier rum, anstatt dass wir endlich etwas sinnvolles tun würden!" Remus grinste, zog mich zu sich, gab mir einen Kuss: "So etwas zum Beispiel?" "Ja-a." antwortete ich, küsste ihn zurück, etwas vorsichtiger als er. Mir wurde wieder warm ums Herz. Wir lächelten uns an, er strich über meine Wange: "Weine nicht mehr. Ich will mit dir zusammen sein." "Dann muss ich auch nicht mehr weinen." entgegnete ich. Lupin nickte, streichelte mich: "Aber du musst mir eins versprechen." "Was denn?" "Wenn ich zu dir sage, du musst dich ein paar Tage von mir halten, dann machst du dass OHNE nachzufragen warum." Ein wenig irritierend: "Krieg ich hin." "Sicher?" fragte er spöttisch. "Ja, ich verspreche es." Remus lächelte: "Lass uns ins Schloss gehen." "Schlechte Idee, wenn mich jemand erwischt, dann bin ich geliefert." Er stand auf, zog mich nach oben: "Ich kenne mehr als einen Weg zurück ins Schloss, Noma. Komm jetzt."

HP FF // Sonoma Campbell: Im Schein des VollmondsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt