-18- (Un)erwünschte Entwicklungen

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In Hogwarts war Halloween. Alles war schön dekoriert. Die Kürbisse zierten mit ihren Fratzen die Gänge. In der großen Halle schwebten diese sogar, der Himmel voller Kerzen war verdunkelt und imaginäre Fledermäuse flogen hoch über unseren Köpfen. Es herrschte eine hervorragende Stimmung als uns die Anmeldenoten für die Prüfungen ausgeteilt wurden. Besonders sehr freute es mich in Verwandlung, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Zaubertränke ein Ohnegleichen an Land gezogen zu haben. In den restlichen Fächern hatte ich es immerhin auf ein Erwartungen Übertroffen gebracht. Amber hatte es in Zaubertränke auf ein akzeptabel geschafft. Besonders glücklich war Sie damit nicht. Immerhin erfuhr ich von ihr, dass Sie und Marvin nun in einer festen Beziehung waren. Mir war zwar schleierhaft wie sich ausgerechnet diese beiden in einander verlieben konnten, da sie doch so unterschiedlich waren aber ich freute mich natürlich für meine beste Freundin. Heute Abend wurde für die Abschlussklassen eine Halloweenparty veranstaltet. Wir durften sogar länger aufbleiben. Jeder freute sich darauf. Ich hingegen nicht besonders. Mir war nicht zum feiern zumute. Das lag vor allem daran, dass halb Slytherin sauer auf mich war wegen den verlorenen Punkten. Besonders gern ließ mich Flint dies spüren. In fast jeder freien Minute klopfte er Sprüche darüber und zu allem Überfluss wussten nun über die Hälfte der Slytherin über mich und Remus bescheid. Viele reagierten mit Hohn und Spott. Andere fanden es einfach nur abscheulich, wie sich eine Reinblütige mit so einem einlassen konnte.

Die schönen Tage in diesem Haus waren für mich gezählt. Lucius Malfoy hatte mir sogar einen bitterbösen Brief geschrieben, in dem mir sagte wie enttäuscht er darüber sei, dass reines Blut scheinbar überhaupt nichts mehr an Wert für mich besaß und dass er seine Einladung zu Weihnachten mit sofortiger Wirkung zurückzog. Außerdem verweigerte er mir jegliche Hilfe, als ob ich von ihm jemals Hilfe in Anspruch nehmen würde. Über die ganzen Schimpfwörter die in diesem Schreiben vor kamen ganz zu schweigen. Wenigstens würde Lucius mich nicht länger belästigen. Denn eine Blutbeschmutzerin war sicherlich nicht seine Kragenweite. Wenn man überhaupt von Kragenweite sprechen konnte... er hatt zwar Geld aber keine Manieren. Zumindest nicht dann wenn man nicht in seiner Liga spielte - wobei seine Liga nicht wirklich als solche betitelt werden konnte. Draco ignorierte mich seit diesem Brief gekonnt. Wahrscheinlich auf Anweisung seines Dads. Ballint tat es ihm gleich, behandelte mich wie Luft und reagierte nicht einmal wenn ich versuchte mit ihm ein Gespräch zu beginnen. Soweit hatte er es gebracht... er der stolze Sohn... na ja... jeder sollte so leben wie er es für richtig hielt. Und mal im ernst, ich hatte nie Absichten bei meiner schwarz magischen Familie zu bleiben.

Meine Mutter trieb das ganze an die Spitze. Sie schickte mir einmal pro Woche einen Heuler. Meistens pünktlich zum Frühstück. Das blöde an Heuler war, wenn man diese ignorierte explodierten sie. Einmal hatte ich es gewagt und diesen Brief nicht angerührt - dabei explodierte er und sprengte sämtliches Essen vom Tisch an die hochherschaftlichen Mauern. Für die restlichen Schüler war das sehr amüsant gewesen aber für mich eher peinlich. Wenn ich diese Heuler öffnete, dann schrie er mit der Stimme meiner Mutter einige Minuten lang ehe er sich auflöste. Remus hatte mir daraufhin geraten diesen Heuler sofort in Brand zu stecken, ehe er explodieren konnte. Diese Taktik funktionierte ganz gut. Leider konnte ich bei ihm meine Nachsitzstunden nun doch nicht abhalten. Professor Snape hatte sich anders entschieden und ließ mich Möglichst ekelhafte Aufgaben übernehmen. Meistens musste ich die Kessel putzen. Manchmal glaubte ich er sorgte mit Absicht dafür, dass die Schüler ihre Zaubertränke hineinbrennen ließen. Meine Hände waren schon ganz aufgequollen von dem Spülwasser. Teilweise löste sich schon die Haut ab. Kein besonders schöner Anblick aber da musste ich wohl durch. Jeden Abend kreuzte ich bei Snape im Büro auf, woraufhin er mir so hochnässig wie Möglich Anweisungen erteilte.

Es gab kein Tag an dem er mal gut aufgelegt war. Wobei gute Laune und Snape passten ohnehin nicht zusammen. Diesen Mann hatte ich während meiner sieben Jahre Schulzeit nie lachen sehen. Remus verhandelte mit ihm seit Wochen über die Aufhebung meiner Strafe. Die beiden konnten kein vernünftiges Wort mehr miteinander sprechen. Es kam sogar so schlimm, dass Professor Dumbeldore ein Machtwort sprach. Zum Glück ergriff der Schulleiter Partei für mich und so durfte ich ab sofort den anderen Lehrerkollegen zur Hand gehen. Eine Willkommene Abwechslung. Flitwick ließ mich meistens die Bücher abstauben und den Unterrichtsraum säubern. McGonagall tarnte die Nachsitzstunde als Zusatzunterricht wobei auch Sie mich Botengänge machen ließ die ihr zu unbequem waren. Madam Sprout ließ mich Blumen umtopfen. Ja sogar Hagrid konnte ich helfen. Mit ihm zusammen war ich oft am Waldesrand unterwegs, sorgte für Nachtruhe. Dumbeldore war ich dafür dankbar. Snape passte diese Entwicklung natürlich nicht. Bei ihm durfte ich weiterhin Kessel putzen, glücklicherweise nicht mehr so oft.

HP FF // Sonoma Campbell: Im Schein des VollmondsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt