Thomas und Co. bogen in einen Raum ab. Ich schickte Aris ebenfalls hinein und lief den Gang noch bis zur nächsten Ecke, um alles zu sichern. Dumm nur, dass genau hinter der nächsten Ecke zwei Wächter standen und natürlich sofort das Feuer auf mich eröffneten. Na danke auch. Ich hetzte den Gang zurück und riss die Tür auf. „Schlechte Nachrichten!“, rief ich, als ich mit einem Mal einen unglaublichen Schmerz an meinem Schienbein spürte. Ich schrie gequält auf und fiel nach vorne in den Raum. „Maila!“, schrien Aris und Thomas gleichzeitig. Einer der Jungen zog mich von der Tür weg, während die anderen eben diese verbarrikadierten. Wieder schrie ich vor Schmerz auf und hielt mir mein Bein. Angeschossen. Das durfte doch jetzt nicht war sein. Aris kam mit einem Verband auf mich zu – wo auch immer der den jetzt her hatte – und kniete sich damit vor mich hin. Behutsam löste er meine verkrampften Hände von meinem Bein und zog vorsichtig mein zerfetztes Hosenbein aus der Wunde, was zusätzlich noch extrem weh tat. Ich zischte auf und kniff meine Augen zusammen. Aris säuberte die Wunde unbeirrt und legte mir den Verband um. Immerhin konnte so kein Schmutz in die Wunde kommen. Aber laufen oder rennen konnte ich jetzt vergessen. Hinter mir hörte ich etwas splittern und auch Aris hob seinen Blick von meinem Bein. Ich drehte mich um und sah, dass alle durch eine zerstörte Scheibe kletterten. Da war auch dieses Mädchen. Die hatte ich ja gar nicht bemerkt. „Kommt schon!“, rief Thomas. Aris half mir auf und stützte mich bis zu dem Loch in der Wand. Ich schwang meinen unverletzten Fuß darauf und auf der anderen Seite wurde ich von einem asiatisch aussehenden Jungen weiter gestützt. Aris kam auf meine andere Seite und so rannten wir weiter durch die Gänge. Mein angeschossenes Bein tat höllisch weh und ich konnte es überhaupt nicht belasten. Gut, dass ich gelernt hatte meine Panik zu unterdrücken. Das hatte mir im Labyrinth und auch auf der großen Wiese schon so einige Male das Leben gerettet. Wir kamen an ein Tor an und standen davor. Na super, das Tor war verschlossen und keiner von uns hatte eine Schlüsselkarte. „Aris, die Lüftungsschächte! Nimm die dritte Abzweigung rechts und dann immer geradeaus. Dann kommst du auf der anderen Seite raus und kannst uns aufmachen“, wies ich ihn so ruhig wie möglich an. Er nickte und krabbelte in den nächsten Lüftungsschacht. „Ich geh mit ihm“, meldete sich ein Junge, der mehr Pickel hatte als ich jemals in meinem Gesicht gefunden hatte, und folgte Aris. Thomas währenddessen blickte immer wieder nervös den Gang auf und ab. „Thomas!“ Oh bitte nicht der Rattenmann. Wir drehten uns alle um. Da stand Janson und ein paar seiner Schoßhündchen. „Thomas, Thomas. Was denkst du, tust du da? Maila, komm her! Diese Kinder sind gefährlich! Sie wissen nicht, was sie tun! Ihr seid hier in Sicherheit.“ „Pah!“, stieß ich aus. „Wir sind nie entkommen, habe ich nicht Recht? Hah? Wicked ist gut, nicht wahr?“, meinte jetzt auch Thomas. In diesem Moment ging das Tor hinter uns auf und auf der anderen Seite standen Aris und Pickelgesicht. „Hey Leute“, grinste Aris. „Ok, wir gehen“, sagte Thomas. Die Wächter hoben alle synchron ihre Waffen. „Ich denke nicht“, lachte Janson und sprach dann in sein Armband: „Schließt das Tor.“ Sofort setzte sich das Tor hinter uns in Bewegung. Ich wusste nicht, wie wir da heil wieder rausgekommen waren. Aber mit einem Mal ging ein Ruck durch die Gruppe und knapp bevor das Tor wieder zu war, standen wir auf der anderen Seite. Aris stützte mich wieder auf der anderen Seite und so rannten wir durch die Eingangshalle, in der sich merkwürdigerweise niemand befand. Thomas sprintete vor und betätigte einen Knopf, wodurch das große Haupttor aufging und wir nach draußen gelangen konnten. Dort herrschte ein ziemlich heftiger Sandsturm, bei dem ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Nicht zuletzt wegen meinem wohl doch etwas erhöhten Blutverlust und der Tatsache, dass ich schon länger nichts mehr gegessen und getrunken hatte. Dies schien wohl auch Aris zu bemerken, denn er nahm mich kurzerhand hoch und trug mich weiter.
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Das Mädchen ohne Gruppe
FanfictionDrei Jahre lang. Drei Jahre lang war sie allein auf einer riesigen Lichtung umgeben von einem Labyrinth, das sich ständig veränderte und in dem schreckliche Monster hausten. Sie baute alles alleine auf. Sie war allein. Drei Jahre lang. Und dann traf...