Wir waren etwa eine Stunde unterwegs. Uns allen lief der Schweiß und unsere Gesichter waren schon ganz rot. Die Sonne brannte erbarmungslos auf uns nieder und weit und breit war nichts als Wüste zu sehen. Sand soweit das Auge reichte. „Da hinten! Da können wir Schutz suchen!“, rief Thomas mit einem Mal und zeigte auf etwas in der Ferne. Ich konnte beim besten Willen nicht erkennen, wovon der sprach. Meine Augen brannten von der Hitze und waren dementsprechend trocken und gereizt. Thomas jedoch schien fest an dieses Etwas zu glauben und stapfte mit neuer Motivation munter voran. Nach einer halbe Stunde hatten wir dieses Etwas dann erreicht. Es stellte sich als ein weiteres Trümmerteil heraus, unter dem angenehmer Schatten war. Erschöpft ließ ich mich auf den kühleren Sand sinken und atmete erleichtert aus. Aris setzte sich neben mich und reichte mir eine Wasserflasche aus seinem Rucksack. Dankbar nahm ich sie ihm ab und trank ein paar Schlucke. Ich gab sie ihm und auch er trank, ehe er sie wieder in seinen Rucksack gleiten ließ. Die anderen ließen sich ebenfalls erschöpft nieder und Minho und Newt begannen miteinander zu tuscheln. Thomas verschwand und Teresa folgte ihm nach kurzer Zeit aus dem sicheren Schatten. Warum man das freiwillig tat, konnte ich nicht verstehen. „Und, wie fühlst du dich?“, fragte Aris. „Wie zu lang im Backofen gewesen“, gab ich trocken zurück. Aris kicherte kurz. „Ich meine dein Bein.“ „Es geht. Durch das Humpeln kann es ja nicht wirklich besser werden. Aber es verschlimmert sich auch nicht weiter.“ Aris nickte und schaute mich dann weiterhin an. „Hab ich was im Gesicht?“, fragte er genervt. Warum starrte er mich jetzt auch so an. Sollte er doch jemand anderen anstarren. Minho, Bratpfanne, keine Ahnung. Aber nicht mich. „Ähm, nein“, stotterte Aris und wandte seinen Blick schnell ab. Ok? Mit einem Mal durchzog ein Schuss die Stille und ich blickte gehetzt auf. Ich erkannte Winston am Boden und Bratpfanne, der mit ihm um eine Pistole rangelte. Was zum? Bratpfanne gewann den Kampf und stand schnell auf. „Was ist los? Was ist passiert?“, rief Thomas und sprintete mit Teresa im Schlepptau zu uns. „Er wollte sich einfach erschießen!“, rief Bratpfanne mit zitternder Stimme und zeigte auf Winston. „Bitte“, flehte dieser. Dann schob er seinen Pulli hoch und offenbarte uns ein Bild des Grauens. Schwarze Adern zogen sich über seinen gesamten Bauch. „Es breitet sich aus“, hauchte er und schaute uns flehend an. „Bitte, ich will nicht zu einen von denen werden. Bitte.“ Newt trat vor und nahm Bratpfanne die Pistole aus der Hand. „Newt“, wollte Thomas ihn aufhalten, doch dieser drehte sich nur kurz zu Thomas um und schüttelte seinen Kopf. Dann kniete er sich vor Winston und legte ihm die Pistole in seine Hand. „Ich danke dir, Newt. Und jetzt geht. Verschwindet von hier.“ Aris stand auf und half mir hoch. Auch die anderen nahmen zögerlich ihre Sachen und verließen einer nach dem anderen das Trümmerteil. Erst Newt, dann Minho. Aris und ich, hinter uns Teresa und Bratpfanne. Und ganz zum Schluss Thomas. Wir waren keine zehn Minuten gelaufen, da ertönte der Schuss. Die anderen blieben kurz stehen und sahen sich betroffen an. Dann setzten wir uns wieder in Bewegung und liefen weiter.
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Das Mädchen ohne Gruppe
FanfictionDrei Jahre lang. Drei Jahre lang war sie allein auf einer riesigen Lichtung umgeben von einem Labyrinth, das sich ständig veränderte und in dem schreckliche Monster hausten. Sie baute alles alleine auf. Sie war allein. Drei Jahre lang. Und dann traf...