Ich lag noch mit Anziehsachen im Bett und wartete darauf, dass Aris endlich kam. Ich war gespannt, ob Aris mit seiner Vermutung recht lag. Damit, dass dieser eine Junge irgendwie wichtig war. Es klapperte in den Lüftungsschächten und kurz darauf wurde das Gitter zu eben diesen unter meinem Bett zur Seite gestoßen. Heraus gekrabbelt kamen Aris und der Junge. „Hallo, ich bin Thomas“, stellte eben dieser sich vor. „Schön“, meinte ich und stieg vor den beiden in die Lüftungsschächte. „Nimm es ihr nicht übel. Sie war drei Jahre lang allein im Labyrinth“, hörte ich Aris sagen, ehe er mir mit diesem Thomas folgte. Schnell waren wir über dem richtigen Gitter. „Was genau…“, begann Thomas, doch ich unterbrach ihn mit einem „Pscht!“ „Aber was…“ „Pscht!“ „Aber…“ „Jetzt halt die Klappe oder ich stopfe sie dir!“, fuhr ich ihn im Flüsterton an. Er schaute mich mit großen Augen an, aber das war mir egal. Ich war drei Jahre lang alleine klar gekommen. In einem Labyrinth eigesperrt mit den Bestien. Ich kam auch jetzt alleine klar. Da brauchte ich nicht mit Thomas befreundet sein. „Sie kommen“, zischte Aris und nur kurze Zeit später kam eine Ärztin, die die geheimnisvolle Tür öffnete. Direkt hinter ihr waren diese Särgen ähnlichen Gefäße, in denen mit Sicherheit Menschen lagen. Sie fuhren sie in den Raum und kamen nach einigen Minuten wieder hinaus. „Was war da drin?“, wollte Thomas wissen. „Wir vermuten, dass es Menschen sind. Aber wir waren noch nie in dem Raum“, antwortete ihm Aris. „Na, worauf warten wir dann noch?“, meinte Thomas und öffnete das Gitter. „Thomas!“, zischte ich, doch da war der Junge schon auf den Flur gesprungen. „Na kommt schon“, rief er zu uns hinauf. Aris folgte ihm natürlich sofort. Ich zögerte, doch dann sprang ich den beiden hinterher. Während Thomas die Tür öffnete, schauten Aris und ich den Gang auf und ab. Als die Tür offen war, huschten wir schnell hinein. Doch was wir da sahen, ließ mich vor Schreck das Atmen vergessen. Körper. Überall hingen Körper. Sie waren an Schläuche und Drähte und Sauerstoffmasken angeschlossen. „Ach du scheiße“, sagte ich im selben Augenblick, in dem die beiden Jungs „Klonk“, sagten. Verwirrt schaute ich sie an, bis mir einfiel, was Aris von den erfundenen Wörtern erzählt hatte. Offenbar war das nicht nur in seinem Labyrinth so gewesen. Thomas begann den Gang auf und ab zu rennen und sich panisch durch die Haare zu fahren. „Was ist hier los?“, flüsterte Aris. Plötzlich piepte es an der Tür. So schnell es ging versteckten wir uns hinter Betonsäulen, die hier rumstanden und vermutlich die Decke hielten. Verschreckt schaute ich zu Thomas und Aris, die jeweils eine und zwei Säulen weiter standen. Dann erkannte ich auch, wer durch die Tür kam. Es war Janson. Er ging auf die andere Seite des Raumes zu, drückte irgendwas und eine Frau erschien. Mir blieb die Spucke weg. Das war Ava Paige. War die nicht tot? „Kanzler Paige. Es ist mir eine Freude.“ „Janson. Wie weit sind sie?“ „Wir haben bisher die Hälfte absorbiert und es kommen immer noch Jugendliche an. Aber Thomas macht Probleme.“ „Was ist mit Maila?“ „Sie verhält sich unauffällig. Ist mit Jones zusammen unterwegs. Dennoch sind die beiden mir etwas suspekt.“ „Zurück zu Gruppe A. Was ist mit Thomas?“ „Er schnüffelt rum und stellt Fragen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er es herausfindet.“ „Dann nehmt ihn und seine Gruppe als nächstes dran. Ach und Janson, ich will nicht, dass sie leiden. Wicked ist gut.“ Ava Paige verschwand und Janson trat aus dem Raum.
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Das Mädchen ohne Gruppe
FanficDrei Jahre lang. Drei Jahre lang war sie allein auf einer riesigen Lichtung umgeben von einem Labyrinth, das sich ständig veränderte und in dem schreckliche Monster hausten. Sie baute alles alleine auf. Sie war allein. Drei Jahre lang. Und dann traf...